Vorburg von Haus Assen wird Vereinssitz und bekommt neues Dach
Die NRW-Stiftung fördert Dachsanierung der Vorburg von Haus Assen. Im Zuge dessen soll auch neues Leben in die Räumlichkeiten einkehren.
Lippetal – Die Steine bröckeln bereits herunter auf die gerade erst sanierte Brücke, über die die Besucher nach Haus Assen gelangen. Das Dach der Vorburg des geistlichen Zentrums und Denkmals bedarf nun ebenfalls dringend einer Erneuerung.
Für dieses Vorhaben und die notwendigen Sanierungsmaßnahmen stellt die NRW-Stiftung dem Verein bis zu 120.000 Euro zur Verfügung.
Stiftungspräsident Eckhard Uhlenberg und Angelika Hummelsheim, die Regionalbotschafterin der NRW-Stiftung für den Kreis Soest, überreichten Urkunde und Scheck am Mittwoch an den Vorsitzenden des Fördervereins zur Erhaltung von Haus Assen.
Dachsanierung dringend nötig
„Wir freuen uns sehr, dass die Stiftung sich abermals bereit erklärt, uns bei unserem Vorhaben zu unterstützen“, bedankte sich Stefan Wittenbrink und hieß die Gäste bei strahlend blauem Himmel auf Haus Assen willkommen.
Die Sanierung der maroden Dachanlage der Vorburg sei vor allem mit Blick auf den Winter dringend notwendig. „Das ist besonders im Winter dramatisch. Wenn es richtig kalt wird, dann geht es an den Klinker“, sagte Wittenbrink. Es entstünden Schäden, die immens sind. „Da müssen wir dringend ran.“ Neben dem Dach soll auch der Dachstuhl saniert werden.
„Haus Assen ist ja ein Wahrzeichen weit über Lippetal und über die Grenzen des Kreises Soest hinaus“, sagte Eckhard Uhlenberg, Präsident der NRW-Stiftung. Bereits für das erste Projekt, die Sanierung der Brücke, hatte die Stiftung Fördergelder bereit gestellt. Diese Maßnahme wurde vor zwei Jahren in Angriff genommen und 2022 abgeschlossen werden. Jetzt geht es um die Erneuerung der Dachsanierung, die ab sofort beginnen soll.
Haus Assen für Zukunft erhalten
„Wir hoffen, dass die erneute Förderung ein weiterer Beitrag ist, um dieses tolle Gebäude zu stabilisieren. Es geht ja nicht nur um unsere, sondern auch um die nachfolgenden Generationen“, so der Stiftungspräsident.
Er lobte das Engagement des Fördervereins für den Erhalt von Haus Assen, der sich seiner Gründung im Jahr 2020 für dieses kulturelle Erbe einsetzt. Haus Assen steht bereits seit den 1930er-Jahren unter Denkmalschutz und wurde 2015 als Baudenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft.
Im Zuge der Maßnahme soll auch das Torhaus eine Schönheitskur erhalten. Das Projekt erfolgt in zwei Bauabschnitten, der erste soll so bald wie möglich beginnen. „Vielen Dank, dass sie uns ermöglichen, das nächste Projekt anzugehen“, sagte Pater Stefan Skalitzky.

Der letzte Besitzer, Christoph Bernhard Graf von Galen, schenkte das geschichtsträchtige Anwesen Haus Assen 1997 der Ordensgemeinschaft Servi Jesu et Mariae. Der Orden betrieb dort von 2001 bis 2016 ein Jungen-Internat. Heute wird Haus Assen als geistliches Zentrum geführt.
Vorburg wird zum Vereinssitz
„Das ist alles eine Teamarbeit und für den Erhalt von Haus Assen müssen viele an einem Strang ziehen“, sagte der Vereinsvorsitzende Wittenbrink. Er sei froh, auch die NRW-Stiftung wieder in diesem Team zu haben. Der Ausbau des Torhauses soll dem Förderverein künftig eine Heimat auf Haus Assen bieten. „Ein ganz wichtiger und dringender Schritt“, so Pater Stefan. So werde die Arbeit des Fördervereins ein großes Stück erleichtert.
Mit den 120 .000 Euro Fördergelder der NRW-Stiftung lässt sich allerdings nur ein Teil des Projekts Dachsanierung stemmen. Etwa ein Drittel. Einen großen Eigenanteil steuern der Orden, der Förderverein und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bei.
„Wir haben das Glück, dass vom Denkmalamt Spanischer Schiefer genehmigt wurde“, so Wittenbrink. Hätte Sauerländer Schiefer verbaut werden müssen, hätte man noch mal deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen.
Jahresprogramm Haus Assen 2023
Am 14. Mai findet ab 15 Uhr wieder eine Schlossführung statt. Weitere Führungen gibt es am 9. Juli sowie am 8. Oktober. Kosten pro Person acht Euro; Kinder bis 14 Jahre 1,50 Euro; Schüler und Studenten fünf Euro. Treffpunkt zur Führung ist am Eingangstor, Dauer etwa eine Stunde. Zum Schlösser- und Burgentag am 18. Juni ist das Außengelände von 13 bis 17 Uhr geöffnet, die Besichtigung der Innenräume und der Kapelle ist nur mit Führung möglich; der Förderverein verkauft Kaltgetränke. Am 25. Juni werden das traditionelle Assenfest sowie die Tausendjahrfeier des Wasserschlosses begangen. Am 13. August lädt Haus Assen ab 10 Uhr zum „Fahrradthon“ ein. Halbstündlich ab 13.30 Uhr gibt es Gästeführungen. Das Außengelände ist von 13 Uhr 17 Uhr geöffnet. Auch am Tag des offenen Denkmals werden ab 13 Uhr auf Haus Assen Führungen und Besichtigungen geboten.