Auf Sommertour: Das Haus Assen als Begegnungsstätte

Der Einladung der Anzeiger-Redaktion, einmal Orte zu besuchen, die nicht oder nicht immer frei zugänglich sind, sind viele gefolgt. Jetzt stand eine Besichtigung in Haus Assen in Lippetal auf dem Programm von rund 40 Anzeiger-Lesern.
Lippetal – Das Los hatte im Vorfeld entschieden, wer teilnehmen konnte, so viele hatten sich beworben. Bruder Peter Münch erwartete die neugierigen Leser bereits an der Zugbrücke über dem mit grünen Wasserlinsen bedeckten Graben, der einst eine der Verteidigungsanlagen der Burg darstellte. Er hatte sich Unterstützung vom Förderverein zur Erhaltung von Haus Assen geholt, Franz Josef Stangel kennt das geschichtsträchtige Wasserschloss bestens. Damit alle von den Informationen profitieren konnten, wurde die Gruppe aufgeteilt, in der Kapelle ging es dann los. Das Wasserschloss Haus Assen zählt zu den bedeutendsten Adelssitzen sowie zu den eindrucksvollsten Renaissance-Denkmälern Westfalens.
Das bereits 1023 in einer Schenkungsurkunde Heinrichs II. erwähnte „Borch to Assen“, also die Burg zu Assen, ging 1384 in den Besitz der Herren von Kettler als Lehen über. 1653 kaufte Johann Heinrich von Galen, unterstützt von seinem Bruder Christoph Bernhard von Galen das Anwesen und bezog Haus Assen 1653. Matthias Graf von Galen, der von 1800 bis 1878 lebte und Schwager des Mainzer Sozialbischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler war und seine Frau erneuerten Haus Assen von Grund auf und bauten im Jahr 1858 die neogotische Schlosskapelle. Haus Assen blieb bis 1997 im Besitz der Familie von Galen.
Heute ist Haus Assen ein Geistiges Zentrum und Ordenshaus der Diener Jesu und Mariens. Das zwischen Wäldern und Wassergräben liegende Renaissance-Schloss Haus Assen ist ein Ort der Begegnung für Jugendliche und Familien. Zugleich ist es ein Haus der Stille und Erholung inmitten unberührter Natur. Mit verschiedenen Veranstaltungen bietet die Ordensgemeinschaft der Diener Jesu und Mariens hier eine Oase an, für Zurückgezogenheit in Gebet und Liturgie, Exerzitien, Einkehrtagen und lebendiger Erfahrung des Glaubens.