Die wechselvolle Geschichte des 1921 gegründeten Sportvereins „Viktoria Herzfeld“ durch Krisen- und Kriegszeiten bis heute stand im Mittelpunkt der Rede von Strunk. Viele Meilensteine vom Bau des ersten Sportlerheims bis zur Planung eines neuen Vereinsheims zählte er auf. Die Bedeutung des Vereins verdeutlichte er mit Mitgliederzahlen: In Nordrhein-Westfalen gehört der 1. SC Lippetal mit mehr als 1300 Mitgliedern unter 20 000 eingetragenen Vereinen zu den 800 größten, im Kreis Soest zu den zehn größten Vereinen.
Für die Zukunft erhofft sich Strunk neue Mitstreiter für die Vereinsarbeit zu finden, was immer schwieriger wird. „Klappt das nicht, stehen Vereine in zehn Jahren vor großen Problemen“, so Strunk, der hofft, dass bezahlte Hilfe statt ehrenamtlicher nicht nötig sein werde. Der Gemeinde Lippetal, Politik und Verwaltung dankte er für die Schaffung idealer Sportstätten. Aktuell verfügt der Verein über einen Kunstrasenplatz und zwei Rasenplätze sowie Flutlichtanlage.
Einzig das mehr als 60 Jahre alte Sportlerheim muss laut Vorstand neu gebaut werden. Strunk dankte allen Trainern und Betreuern, Ehrenamtlichen und Sponsoren sowie den Nachbarvereinen für gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Sein Dank galt auch der Feuerwehr und dem Schützenverein Herzfeld.
Ebenso lobte er die gute Zusammenarbeit mit den hiesigen Schulen auf dem sportlichen Sektor. Gemeinsam sehe man einer guten Zukunft entgegen.
„Ein Onkel mit Geschenk ist mir lieber als eine Tante, die Klavier spielt“, mit diesem Spruch aus dem Nähkästchen verschaffte sich Bundestagsabgeordneter Hans Jürgen Thies einen verdienten humorigen Applaus beim Festakt zum 100-jährigen Bestehen des 1. SC Lippetal im Festzelt an der Kampfbahn Typ C.
Tatsächlich hatte er ein Westfälisches Flachgeschenk im Auftrag des Kreises Soest im Gepäck, denn er vertrat gleichzeitig Vize-Landrat Oliver Pöpsel, der dem Festakt fern blieb, weil er über Nacht zum dritten mal Vater geworden war. Da blieb der Landrat wohl zu Recht lieber bei Söhnlein „Casper“ als zur Feier zu kommen. Die „Tante am Klavier“ erschien übrigens auch nicht zum Musizieren. Wegen Erkrankung – nicht nur des Chorleiters – musste der MGV Herzfeld-Hovestadt sein Ständchen mit Fußball- und Sportgesang absagen.
MdB Hans Jürgen Thies erinnerte an die Krisenzeit der Gründung des Vereins im Jahre 1921 kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Der Schwung der Gründer, die damals viele Probleme bewältigen mussten, liege auch heute noch in den Genen des 1. SCL. Der Verein könne stolz sein auf seine Leistungen. Ohne Vereinsleben und Ehrenamt sei unsere Zivilgesellschaft nicht denkbar. Thies gratulierte, wünschte dem Vorsitzenden Uli Strunk gesundes Mitgliederwachstum und sportlichen Erfolg.
Bürgermeister Matthias Lürbke hatte einige Anekdoten aus der Historie des SCL herausgesucht. So berichtete er, dass Frauen in den 60er Jahren 30 Pfennig beim Besuch der Fußballspiele bezahlen mussten, damit sie sich die schönen Waden der Fußballer anschauen durften. Bis heute existiere ein Vorstandsbeschluss, nachdem Spieler, die am Samstag Alkohol genossen haben, am Sonntag nicht in der Mannschaft aufgestellt werden dürfen. „Das Vereinsgeschehen berührt die gesamte Gemeinde Lippetal“, betonte Lürbke.
Er sei froh und dankbar für die vielfältigen sportlichen Aktivitäten des 1. SCL und der Trainer und Betreuer, weil sie inbesondere dafür sorgten, die Freizeit der Bürger in der Gemeinde Lippetal attraktiv zu gestalten. Das Jubiläum stelle einen weitern Höhepunkt in der Vita des Vereins dar. Eigentlich fehle bei den idealen Sportstätten jetzt nur noch das in Planung stehende neue Sportlerheim und der ersehnte Aufstieg der ersten Mannschaft (in die Bezirksliga).
Pastor Ralph Frieling lobte insbesondere die aktive Jugendarbeit des 1. SC Lippetal und dabei besonders die erfolgreichen Bemühungen zur Integration von Flüchtlingskindern. dümi