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Ex-Baggerfahrer sucht ehemaligen Kollegen

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Von: Thomas Brüggestraße

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Ernst-Wilhelm Steinborn zeigt ein Erinnerungsfoto mit Arbeitskollegen aus früheren Zeiten.
Ernst-Wilhelm Steinborn zeigt ein Erinnerungsfoto mit Arbeitskollegen aus früheren Zeiten. © Thomas Brueggestrasse

„Dieses doofe Corona“, grantelt Ernst-Wilhelm Steinborn, „die hat so viel kaputt gemacht, man glaubt es gar nicht. Das Schlimmste, das kommt ja jetzt erst noch, wo sich alles wieder bekrabbelt. Wo die Vereine wieder langsam anfangen, zu funktionieren, wo Freunde sich mal wieder sehen können, die sich ein paar Jahre nicht sehen durften, weil man nicht vor die Türe durfte, nichts gemeinsam unternehmen. Viele werden feststellen, dass da ein Bruch ist, dass man nicht einfach da weiter machen kann, wo man vor der Pandemie stand. Mir ist es jedenfalls so gegangen.“

Lippetal - Den Senior und ehemaligen Baggerfahrer trafen wir in Körbecke beim Bauernmarkt am Tag der Deutschen Einheit, da hatte Ernst-Wilhelm Steinborn gerade Pause vom Bummeln gemacht bei „Opa Helmut“: Helmut Wojak ist mit seinen 81 Jahren der letzte echte Kneipier in ganz Möhnesee und sein Gasthof Zur Post hat Fans in der ganzen Region.

„Ich brauche mal Hilfe, denn ich komme nicht weiter“, sagt Steinborn und zückt sein Handy: „Hier, das sind meine Kollegen und Freunde von der alten Firma. Habe ich abfotografiert von einem alten Foto. Ich möchte die Jungs einladen, dass wir uns wieder zusammensetzen und dass wir wieder gemeinsam eine Weihnachtsfeier machen.“

Kontakt ist in Coronazeiten verloren gegangen

Was war passiert? In der Pandemie ist, warum auch immer, der Kontakt verloren gegangen zu Thomas Lichtenberg, Markus Rautenberg, Norbert Wagner, Theo Linnemann, Stefan Holtbecker und Willi Kappel. Corona ist vorbei, jedenfalls fast, aber der Kontakt ist abgerissen, und er selbst sei nicht der Einzige, der diese Erfahrung mache, weiß Steinborn. „Dabei haben wir Kollegen eine ganz besondere Geschichte“, erzählt Steinborn weiter.

„Wir haben alle zusammen für Erich Hecker gearbeitet in Lippetal, im Straßenbau. Als die Firma 2005 unerwartet dichtgemacht wurde und wir alle auf der Straße saßen, da haben wir uns schon nach kurzer Zeit verabredet, dass wir uns auf keinen Fall aus den Augen verlieren wollen. Wir haben uns immer zu einer kleinen, gemütlichen Weihnachtsfeier getroffen, jedes Jahr woanders in einer Gaststätte und zuletzt die Jahre immer in Wadersloh-Göttingen.“ Doch dann kam Corona, dann kamen die Verbote für Versammlungen, Feiern, für das Treffen am Tresen.

„Da wird man ganz schön niedergeschlagen, wenn man sich nicht sehen darf, das kann ich dir sagen“, sagt Steinborn: „Dann ist die Pandemie vorbei, aber trotzdem hört man nichts mehr. Also: Herzliche Einladung an alle Freunde, an alle ehemaligen Kollegen, die das hier lesen: Ruft an, lasst uns wieder treffen, lasst uns dieses Jahr wieder eine Weihnachtsfeier machen. Für mich wäre das das schönste Geschenk nach der ganzen Pandemie.“

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