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Ein Dutzend Wohnräume für Flüchtlinge werden jetzt in Herzfeld geschaffen

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Von: Michael Dülberg

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Containersiedlung für Flüchtlinge aus der Ukraine
Das Grundstück verkaufte die Gemeinde Ende der 90er-Jahre. Seither lag es brach. Jetzt verpachtet es der Eigentümer. © Michael Dülberg

Dunkelblau bis matt-schwarz schimmern sie am südlichen Rand des alten Herzfelder Gewerbegebietes. Zwei Reihen mit je sechs rund 30 Quadratmeter großen Wohncontainern hat die Gemeindeverwaltung im Auftrag des Rates hier aufstellen lassen.

Lippetal – In den kommenden Wochen folgen laut der Facharbeiter vor Ort die Innenausbauten mit Wänden, Nasszelle und Möblierung. Die Wohncontaineranlage stellt in Kürze die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine sicher. Zur Beherbergung der ankommenden Flüchtlinge schafft die Gemeinde Lippetal diese Wohncontainer mit insgesamt zwölf Wohneinheiten an. Darauf hatten sich die Ratsfraktionen und Bürgermeister Matthias Lürbke im Rahmen einer Dringlichkeitsentscheidung verständigt. Als Standort für die Anlage wurde eine Fläche im südlichen Bereich des Gewerbegebiets Herzfeld von einem Privateigentümer vorübergehend gepachtet.

Duo-Container mit Bad und Küche

Es handelt sich um sogenannte Duo-Container mit eigenem Bad und eigener Küche, heißt es aus dem Rathaus. In den nächsten Wochen soll hier Platz für bis zu 48 Personen aus geflüchteten Familien entstehen. „Aktuell laufen die Endmontagearbeiten“, sagt André Becker vom Bauamt. Der nächste Schritt sei nun die Abtrennung und Installation der Sanitärbereiche sowie das Verlegen der Hausanschlüsse.

Infrastruktur in der Nähe vorhanden

Die Entscheidung für die freie Grundstücksparzelle im südlichen Bereich des Gewerbegebiets Herzfeld war gefallen, weil von hier aus Infrastrukturen wie Lebensmittelmarkt, Schulen und Kindergärten, aber auch Spiel- und Sportgelegenheiten fußläufig gut erreichbar seien.

„Die Hilfsbereitschaft in der Lippetaler Bevölkerung ist groß“, berichtet Bürgermeister Lürbke und bedankt sich bei allen Menschen, die sich engagieren.

Aktuell 105 Flüchtlinge

In Lippetal wohnen derzeit 105 ukrainische Flüchtlinge. Mit 77 Personen ist der überwiegende Anteil derzeit in Privatwohnungen oder bei Familien untergebracht. 28 Menschen haben in Gemeindewohnungen ihre Bleibe gefunden. Die Registrierung erfolgte in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Soest. Ab dem 1. Juni werden die Sozialleistungen für ukrainische Flüchtlinge nicht mehr über die jeweiligen Kommunen, sondern über die zuständigen Jobcenter gewährt. Damit können auch Arbeitsförderungs- und Integrationsmaßnahmen in Anspruch genommen werden. Die Aufgabe der angemessenen Unterbringung verbleibt jedoch bei der Wohnsitzkommune.

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