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Bund lässt die alten Kanal-Brückenköpfe hinter dem Heintroper Bahnhof abreißen

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Von: Michael Dülberg

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Auf der Weide von Karl Heinz Schulte in Heintrop neben der Bundesstraße 475 zerstört der Bagger die Brückenfundamente eines nie vollendeten Kanals. Er sollte die Verbindung von Hamm über Schmehausen und Hovestadt nach Lippstadt herstellen. © Michael Dülberg

Heintrop - Ein Bagger mit einem dicken Meißel bohrt sich seit gestern in die Mauern und Fundamente der alten Brückenpfeiler hinter dem Heintroper Bahnhof. Auf der Weide von Karl Heinz Schulte ist der erste Block  schon in Steine und Betonbrocken zerbröselt.

Die Brückenpfeiler des zu Beginn des 20. Jahrhundert geplanten, aber niemals realisierten Kanals zwischen Hamm-Schmehausen und Lippstadt werden abgerissen. 

Das hat das Bundesamt für Immobilienaufgaben (BIMA) veranlasst. Warum dies nach über 70 Jahren Existenz der Pfeiler gerade jetzt passiert, das weiß auch Grundbesitzer Karl Heinz Schulte nicht. 

Er berichtet, dass Mitarbeiter des Bima Ende 2016 für ihn überraschend nach Heintrop gekommen seien, um die Nachricht zu überbringen. Ihm wurde dabei zugesichert, dass seine Weide nach dem Abriss der beiden Brückenköpfe wieder in einwandfreien Zustand gebracht wird.

So verrichtet jetzt der Bagger seine Arbeit und die Brückenpfeiler werden schon bald der Vergangenheit angehören. 

Der Lippe-Seitenkanal von Datten nach Hamm endet in Schmehausen, etwa am heutigen Kraftwerk Westfalen.

 Die Planungen von früher sahen allerdings vor, dass der Kanal von dort aus bis nach Lippstadt fortgesetzt werden sollte. 

In Hovestadt auf etwa der halben Strecke nach Lippstadt, sollte sogar ein kleiner Hafen gebaut werden. Von dort war ein Abzweig des Kanals nach Soest geplant. 

Die Kanalbau-Ambitionen wurden nach einem Bericht von Heinrich Thomas in den Heimatblättern während des zweiten Weltkrieges gestoppt. Anfang der 1960er-Jahre wurden sie endgültig begraben. 

Auf der Plan-Linie des Kanals gibt es weitere Brückenpfeiler bei Vellinghausen, Hultrop, Oesterheide und Niederbauer. Das Bima war gestern für Informationen über deren Verbleib nicht zu erreichen. 

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