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Schoneberg: „Alte Schule“ bekommt neue Räume

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Von: Karin Hillebrand

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Bürgerhaus Schoneberg Alte Schule Dorfgemeinschaft Anbau
André Becker und Hans Otte (von links) im Neubau, der Rest des abgerissenen Anbaus ist noch gut zu erkennen.  © Karin Hillebrand

Im September wurde der alte Anbau am Bürgerhaus „Alte Schule“ abgerissen, im November das Schnurgerüst mit den Abmessungen des neuen Gebäudeteils gesteckt. Jetzt ist der Rohbau fast fertig und der bestehende Altbau wurde von der Dorfgemeinschaft für die geplanten Renovierungsarbeiten vorbereitet.

Schoneberg – Hans Otte übernimmt als gelernter Bauzeichner für den Verein Arbeiten, hat in seiner Berufslaufbahn für ein Architekturbüro und und 30 Jahre lang für ein Bauunternehmen gearbeitet. Für das Bürgerhaus hat er die baulichen Zeichnungen nach den Entwürfen des beteiligten Architekturbüros angefertigt. Auch das ist Teil der Eigenleistung, mit der sich die Dorfgemeinschaft Schoneberg für die Modernisierung ihrer „Alten Schule“ einbringt. Das Technische, die Heizungs-, Sanitär- und Elektroarbeiten, begleitet Wolfgang Wetzel, ehemaliger Vorsitzender der Dorfgemeinschaft.

Am Mittwoch, 11. Januar, inspizierte Otte gemeinsam mit André Becker, Bauingenieur bei der Verwaltung, die Baustelle. Rund 60 Quadratmeter war der alte Anbau groß, er beherbergte Spülküche und Toiletten. Der Neubau kommt auf eine Fläche von 150 Quadratmetern. Ein Flur, ein gesonderter Abstellraum, die Toilettenanlage mit einem separaten barrierefreien WC und die alte Heizungsanlage – sie stammt aus dem Jahr 2010 – sind hier vorgesehen. Auf eine Unterkellerung wurde verzichtet. „Das Behinderten-WC wird bei Veranstaltungen draußen auch von außen nutzbar sein, ohne dass man durch das ganze Gebäude laufen muss“, erklärt Otte. Die Bodenplatte liegt, der Großteil der Wände wurde bereits gemauert, es fehlen noch die Außenwände des Abstellraums. Dann kann die Decke für das geplante Flachdach gegossen werden.

Dorfgemeinschaft packt an

Die Mitglieder der Dorfgemeinschaft haben kleinere Abbrucharbeiten übernommen und in dem ehemaligen Durchgang zum Anbau und der benachbarten Küche den Estrich raus gestemmt. Hier entsteht eine zwölf Quadratmeter große Küche.
Wo nötig, haben sie Decken zurück gebaut und Kabel gesichert. „In das gesamte Gebäude kommt ein neuer Fußboden, er wird in Abstimmung mit der Schoneberger Dorfgemeinschaft ausgesucht“, sagt André Becker.

André Becker und Hans Otte (von links) im Neubau, der Rest
des abgerissenen Anbaus ist noch gut zu erkennen.
In Durchgang und Küche arbeitet die Dorfgemeinschaft mit dem Stemmeisen. Hier entsteht eine größere Küche. © Karin Hillebrand

Der 140 Quadratmeter große „Große Saal“ wurde bereits 2016 mit Beteiligung der Schoneberger renoviert und bekam eine Raster-Akustikdecke. Die sollen auch die anderen Räume bekommen. Das Foyer mit 30 Quadratmetern und der „Kleine Saal“ mit 40 Quadratmetern werden renoviert, beide werden neu gestrichen. Die dunklen Eichen-Paneele um die Schiebetür zwischen den beiden Räumen sind entfernt, Putz kommt stattdessen dorthin.

Solange das Wetter es zulässt, werden die Außenarbeiten vorangetrieben, in der kommenden Woche stehen Gespräche mit einem Fensterbauer an. In den Anbau kommen Fenster und die Haupteingangstür wird erneuert. Becker rechnet damit, dass die Arbeiten im Spätsommer oder Herbst abgeschlossen sind.

Leader-Projekt

Die Maßnahme wird als Leader-Projekt zu 50 Prozent mit Mitteln aus dem europäischen Strukturprogramm zur Entwicklung ländlicher Kommunen gefördert. Die Kosten insgesamt sind angesichts steigender Kosten in der Baubranche gestiegen und belaufen sich auf 471 486,20 Euro, auch die Fördersumme ist dem entsprechend gestiegen, sie liegt bei 235 743,10 Euro. Den Rest trägt die Gemeinde als Eigenanteil. Nachdem die Gaststätte Schulte aus Altersgründen schloss, setzte sich die Dorfgemeinschaft für die Modernisierung des Bürgerhauses ein, um weiterhin einen Treffpunkt für den Ort zu haben. Die Vereinbarung mit der Gemeinde ist, dass der Verein die Unterhaltung und Vermietung der Halle übernimmt.

Diese können Vereine und Privatleute nach Fertigstellung für Veranstaltungen nutzen. Die Schützen, der Spielmannszug und der Verein für Kinder „Kids“ treffen sich hier. Ebenso hat die VHS in den vergangenen Jahren regelmäßig Kurse in der alten Schule angeboten. Auch die Gemeinde wird das Bürgerhaus wie in den Jahren zuvor nutzen.

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