Alte Schmiede Horstmann steht kurz vor nächstem Schritt

Der Gemeindeentwicklungssauschuss hat sich über die nächsten Schritte des Bauprojekts „Alte Schmiede Horstmann“ beraten. Die Entscheidung trifft nun der Gemeinderat am 13. Dezember.
Herzfeld – Mit großem Interesse verfolgten Eigentümer und Investor, Architekt und Chefplanerin in der Sitzung am 28. November die Beschlüsse des Gemeindeentwicklungsausschusses (GEA) bezüglich des Bauvorhabens „Alte Schmiede Horstmann“ am Rand des Herzfelder Ortskerns.
Geplant sind auf dem rund 3 500 Quadratmeter großen Areal drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 20 Wohneinheiten sowie 44 Pkw-Stellplätzen. „Um die nächsten Verfahrensschritte machen zu können“, so Ausschussvorsitzender Bernhard Renner, beschlossen die Politiker einstimmig zunächst den notwendigen Durchführungsvertrag zwischen der Gemeinde Lippetal und der Materio GmbH, vertreten durch Johannes Berger, als Vorhabenträger.
Durchführungsvertrag
Vertragsgebiet und Geltungsbereich sind laut Durchführungsvertrag begrenzt durch die Alte Dorfstraße im Osten, durch angrenzende Wohngrundstücke im Norden, durch die Diestedder Straße und angrenzende Wohngrundstücke im Westen sowie durch einen Fußweg im Süden, der Diestedder Straße und Alte Dorfstraße verbindet. Für das Bauprojekt ist geplant, die bestehenden Gebäude Diestedder Straße 16 und 18 sowie das daran anschließende Betriebsgebäude abzureißen und eine nördlich des Planungsgebietes liegende Halle für einen Teil der Stellplätze zu nutzen.
In Anlehnung an die Nachbarbebauung soll an der Diestedder Straße ein dreigeschossiges Gebäude mit acht Wohnungen im oberen Bereich und Dienstleistung oder Gewerbe im Erdgeschoss entstehen – die zugehörigen Parkplätze werden von der Diestedder Straße aus erschlossen. Zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils sechs Wohnungen, je zwei Vollgeschossen und aufgesetztem Staffelgeschoss sollen im östlichen Teil des Planungsgebietes entstehen und von der Alten Dorfstraße aus erschlossen werden.

In einem weiteren Schritt beriet der Gemeindeentwicklungsausschuss über die Bedenken, Hinweise und Anregungen, die seitens Behörden, Bürgern und Trägern öffentlicher Belange zum Ausdruck gebracht worden waren. Mit zwei Enthaltungen beschloss der GEA sowohl die nach Abwägung getroffenen Vorschlägen der Verwaltung als auch den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 „Alte Schmiede Horstmann“ als Satzung, sodass er in Kraft treten kann. Alle Beschlüsse müssen noch vom Gemeinderat bestätigt werden, der am 13. Dezember um 17.30 Uhr im Gasthaus Stratbücker’s in Herzfeld zusammenkommt.
Abwägungen galt es bezüglich der geplanten Baumaßnahme in folgenden Punkten zu treffen: Mit Empfehlung der LWL-Denkmalpflege wurde eine Denkmalwertprüfung vorgenommen. Die Gebäude entsprechen nicht den Denkmalschutzkriterien des Landes NRW. Auch sei „die innere Ausstattung nicht mehr denkmalwürdig, da einiges im Zuge einer Renovierung bereits einem Museum übergeben wurde“, erklärte Bauamtsleiterin Elisabeth Goldstein.
Umweltschutz
Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Soest verwies auf den Baumbestand an der Diestedder Straße. Die werden den Baumaßnahmen zum Opfer fallen, jedoch werde das ehemalige Gewerbegrundstück in großen Teilen entsiegelt, und im östlichen Teil begrünt. Hier werden laut Abwägungstabelle drei Laubbäume angepflanzt. Auch weist die Behörde auf die Zerstörung der Fortpflanzungsstätten von Mehlschwalben hin. Eigentümer und Gutachter stehen im Austausch, Kunstnester wurden bereits erworben und Schwalbenpfützen im unmittelbaren Nahbereich installiert.
Für Diskussionen sorgte die Verkehrslage. Die Ausfahrt über die Diestedder Straße sei unübersichtlich, Rad fahrende Kinder und Fußgänger könnten aufgrund des Neubaus, der direkt am Bürgersteig liegt, nur spät gesehen werden; die Autos müssten für die Sicht auf den Gehweg fahren. Autofahrer seien an solchen Stellen gehalten, sich vorsichtig heran zu tasten, war die Antwort von Planungsseite. Ein Gutachter hatte die Situation zuvor untersucht und in einer Skizze die Sichtdreiecke dargestellt.