Schwerer Glätte-Unfall: Ersthelfer kümmern sich auf Straße und im Graben um Verletzte

Der Winter hat sich am Dienstagmorgen im Kreis Soest zurückgemeldet. Vor allem im Warsteiner Raum krachte es mehrfach. Auf der Haar gab es eine Frontalkollision.
Warstein-Allagen - Gegen Mitternacht fielen die ersten Flocken in den höheren Lagen des Kreises Soest, die letzte dicke „Schneewolke“ verabschiedete sich am Dienstagmorgen gegen 6.30 Uhr Richtung Osten. In der Zwischenzeit hatte Väterchen Frost viele Straßen im Kreis Soest in Rutschbahnen verwandelt, die Räumdienste kamen anfangs mit ihrer Arbeit gar nicht mehr hinterher.
Mit Start in den Berufsverkehr galt das kurzzeitig auch für die Polizei: Nahezu zeitgleich kamen mehrere Notrufe herein. Betroffen war vor allem der Bereich Warstein. Wie schon oft in der Vergangenheit war zunächst der Stimm-Stamm als Tor zum Hochsauerlandkreis betroffen, Lkw stellten sich quer.
Schwerer Glätte-Unfall in Warstein-Allagen: Autos kollidieren frontal
Gegen 9.30 Uhr, als die Lage sich entspannt hatte, bilanzierte Polizeisprecher Wolfgang Lückenkemper neun Unfälle, zwei davon mit Verletzten. Den schwersten gab es gegen 7.25 Uhr auf der Haar (K8) im Bereich Allagen/Haarhöfe. Auf der Hauptverkehrsstraße aus dem Warsteiner Möhnetal Richtung Soest waren zwei Autos - ein Mercedes und ein Citroën - frontal miteinander kollidiert. Nach ersten Informationen wurden drei Menschen dabei schwer verletzt.
Polizeisprecher Wolfgang Lückenkemper berichtete: „Eine 38-jährige Frau aus Dortmund war mit ihrem Mercedes auf schneeglatter Fahrbahn in Richtung Waldhausen unterwegs. Sie verlor die Gewalt über ihr Fahrzeug und prallte in den entgegenkommenden Citroën eines 50-jährigen Warsteiners. Durch den Aufprall wurden beide Fahrer und ein 60-jähriger Beifahrer im Citroën schwer verletzt.“
Donat Ahle, Leiter der Feuerwehr Warstein, schilderte: „Die Anfahrt zur Unfallstelle war wegen der Witterung problematisch. Wegen des Schnees hatten die Verkehrsteilnehmer nur wenig Möglichkeiten, den Einsatzfahrzeugen auf dem Weg zum Unfallort Platz zu machen. So blieb nur, langsam hinter ihnen herzufahren - das war allemal besser, als jemanden zusätzlich zu gefährden.“
Schwerer Glätte-Unfall am Dienstagmorgen: Feuerwehr spricht Ersthelfern großes Lob aus
Obwohl sich Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei noch auf dem Weg zur Haar befanden, waren die Verletzten nicht allein: „Als wir eintrafen, kümmerten sich jede Menge Ersthelfer um die Beteiligten“, berichtete Donat Ahle. Eingeklemmt war keiner der Beteiligten, „an jedem Patienten - sie lagen zugedeckt auf der Straße und im Graben - befanden sich zwei, drei Leute. Keiner wurde allein gelassen. Als die Rettungskräfte da waren, gab es einen nahtlosen Austausch. Ich möchte den Ersthelfern ein großes Lob aussprechen“, unterstrich der Leiter der Feuerwehr.

Wegen der Verletzten-Zahl eilte neben der Feuerwehr auch ein großes Aufgebot von Rettungswagen und Notärzten zur Unfallstelle. Die Verletzten kamen ins Warsteiner Krankenhaus und ins Klinikum Stadt Soest. Es habe sich um „einen klassischen Glätteunfall“ gehandelt, urteilte Donat Ahle.

Neben der Patienten-Versorgung in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst streute die Feuerwehr, die mit der Löschgruppe Allagen ausgerückt war, ausgelaufene Betriebsflüssigkeiten ab, leuchtete die Unfallstelle aus und sicherte sie ab.
Während die Rettungs- und Bergungsarbeiten noch liefen, waren die Räumdienste der Wetterlage schließlich Herr geworden, sodass die Straßen wieder gefahrlos befahren werden konnten. Gegen 10.30 Uhr konnte die Straße wieder freigegeben werden, sie war somit rund drei Stunden voll gesperrt.
Auch für die kommenden Tage sollten Autofahrer in NRW aufpassen. Schnee und Glätte sind bis in tiefe Lagen möglich.