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Glatteis im Kreis Soest: Schwerer Unfall sorgt für lange Sperrung

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Von: Daniel Schröder

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Auf den Straßen wird es laut des DWD voraussichtlich glatt.
Auf den Straßen wird es laut des DWD voraussichtlich glatt. © Daniel Schröder

Im Kreis Soest war es am Montag in vielen Teilen eisglatt. Gefrierender Regen sorgte seit der Nacht für gefährliche Rutschpartien. Im Nordkreis gab es einen schweren Unfall.

Kreis Soest - Der Kreis Soest rutschte am Montag im wahrsten Sinne des Wortes in die neue Woche. Im gesamten Kreisgebiet waren Straßen und Gehwege durch den Eisregen in der Nacht eisglatt. Die Winterdienste von Kreis und Kommunen waren im Dauereinsatz. Ihnen war es wohl auch zu verdanken, dass die Hauptverkehrswege zum Beginn der Berufsverkehrs-Rushhour befahrbar waren. Kreisweit gab es knapp 15 Unfälle.

Es traf ein, wie angekündigt: Nach dem bilderbuchhaften Winterwochenende kam zum Wochenstart eine gefährliche Wetterlage in den Kreis Soest - Glatteisgefahr. Gefrierender Regen machte die Lage in der Nacht unberechenbar. Bereits am Sonntagabend hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) davor gewarnt, dass durch den schlagartig gefrierenden Regen im schlimmsten Fall „Gefahr für Leib und Leben“ bestehen könnte. Der DWD empfahl frühzeitig, Aufenthalte im Freien und Fahrten nach Möglichkeit zu vermeiden. Wer dennoch raus musste, sollte sich auf längere Wartezeiten durch Verkehrsprobleme einstellen.

Glatteis-Warnung für den Kreis Soest - DWD: „Volltanken!“

Der DWD riet für den Fall, dass man unerwartet in einen Stau gerät: „Möglichst volltanken, Decken und warme Getränke mitführen.“ Laut DWD handele es sich um eine Wetterlage „mit hohem Unwetterpotenzial“. Die Warnung sollte „die rechtzeitige Vorbereitung von Schutzmaßnahmen ermöglichen“.

Glatteis im Kreis Soest: Schwerer Unfall am Montag in Lippetal

Wie gefährlich die Lage am Morgen im Straßenverkehr gewesen ist, zeigte sich bei dem wohl schwersten Unfall des Tages im Kreisgebiet in Lippetal: Zwischen Herzfeld und Lippborg kollidierten auf der Herzfelder Straße gegen 6.30 Uhr zwei Autos miteinander. Ein BMW krachte aus Richtung Lippborg kommend frontal in die Beifahrerseite eines VW-Polo.

Die Polo-Fahrerin wurde laut Angaben von Feuerwehrsprecher Marc Schlunz „massiv eingeklemmt“ und erlitt schwere Verletzungen. Die Feuerwehr Lippetal setzte schweres Gerät ein, um die Schwerverletzte zu befreien. „Bei Eintreffen der Feuerwehr war die Person nicht ansprechbar“, erklärte Schlunz. Genaueres zum Unfallhergang und zur Ursache ist noch nicht bekannt. Jedoch sei es „spiegelglatt“ an der Unfallstelle gewesen, so Schlunz. Die Schwerverletzte wurde vom Rettungsdienst erstversorgt und ins Krankenhaus gebracht. Auch der BMW-Fahrer kam verletzt ins Krankenhaus. Die Herzfelder Straße war mehrere Stunden lang gesperrt.

Glatteis im Kreis Soest: Radfahrer stürzt wegen Straßenglätte

Gegen 5.40 Uhr stürzte ein 56-jähriger Mann aus Soest mit seinem Fahrrad. Er war auf dem Oelmüllerweg in Richtung Innenstadt unterwegs. Aufgrund von Glätte verlor er laut Polizeisprecher Wolfgang Lückenkemper die Gewalt über sein Fahrrad und stürzte. „Dabei wurde er leicht verletzt. Er musste zu einer ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden“, so Lückenkemper. Wenig später, um 6.03 Uhr, verunglückte am Grüner Weg in Lippstadt ein 24-jähriger Radfahrer. Er verletzte sich bei seinem Glatteis-Sturz laut Polizeiangaben leicht und kam zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus.

Glatteis-Warnung für den Kreis Soest - was ist mit den Schulen?

Angesichts der angekündigten Unwetterlage konnten Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder nicht. Die Bodelschwingh-Schule Soest kontaktierte am Abend beispielsweise Eltern und erklärte: „Bitte entscheiden Sie morgen früh, ob ihr Kind aufgrund der Witterungsverhältnisse zur Schule kommen kann oder nicht.“ Sollten Kinder zu Hause bleiben, sollten Eltern die Schule informieren. Ein gleiches Vorgehen gilt auch für andere Schulen im Kreis Soest. Von einem generellen Unterrichtsausfall, wie er am Sonntag beispielsweise in Düsseldorf beschlossen wurde, ist im Kreis Soest noch nicht die Rede.

Der Dauerfrost der vergangenen Tage hat die Seen in NRW zum Teil zufrieren lassen. Viele Menschen haben am Samstag (17. Dezember) die Gelegenheit genutzt und trotz Warnung der Behörden die Eisfläche betreten. Es kam zu einem folgenschweren Unglück am Aasee in Münster - Mutter und Kind brachen in den See ein.

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