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Waldbrandgefahr im Kreis Soest bleibt hoch - vorläufige Bilanz zur bisherigen „Saison“

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Von: Daniel Schröder

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Der Hochsommer scheint vorüber, doch im Wald ist weiter äußerste Vorsicht geboten. Die fallenden Temperaturen bringen keinerlei Entspannung der Situation, die Trockenheit birgt weiter ein hohes Risiko.

Kreis Soest – Bisher seien die Kommunen im Kreis Soest in diesem Jahr glimpflich davongekommen: „Wir haben bislang insgesamt Glück gehabt. Es gab viele Entstehungsbrände, die jedoch von aufmerksamen Bürgern schnell gemeldet und noch in der Entstehungs-Phase von den Feuerwehren bekämpft werden konnten“, blickt Kreisbrandmeister Thomas Wienecke auf die vergangenen Wochen und Monate zurück.

Im August hatte das Innenministerium das „Gemeinsame Konzept zur Waldbrandvorsorge und Waldbrandbekämpfung in Nordrhein-Westfalen“ vorgestellt. Viele neue Erkenntnisse habe das Konzept für unsere Region nicht gebracht, denn: „Der Kreis Soest hat damals zusammen mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein als erstes in NRW ein Wald- und Vegetationsbrandkonzept entwickelt. In diesem Konzept sind alle Dinge enthalten, die jetzt in dem neuen Konzept des Innenministeriums herausgegeben wurden“, erklärt Kreisbrandmeister Wienecke.

Bekämpfung von Waldbränden im Kreis Soest: Es gibt noch „kleine Verbesserungspunkte“

Die Waldbrandeinsätze dieses Jahres hätten die Erkenntnis gebracht, dass es noch kleine Verbesserungspunkte gebe. „Die Bewegungsflächen für die Feuerwehren innerhalb des Waldes sind sehr eingeschränkt“, so Wienecke. Zwar gebe es in den heimischen Waldgebieten Wege, die breit genug für die Löschfahrzeuge sind – nicht zuletzt durch „Kyrill“. Doch fehle es noch an genügend Aufstellflächen für große Löschwasserbehälter.

Waldbrand: Großeinsatz für die Feuerwehr zwischen Sichtigvor und Allagen.
Die Trockenheit sorgt weiter für Gefahr im Wald. © Alexander Lange

In Abstimmung mit den Forstbehörden würden diese noch geschaffen. Konkret geht es um 25 mal 30 Meter große Bereiche, in denen die Behälter aufgestellt werden können, ohne dass die Befahrbarkeit der Wege eingeschränkt wird. Die Behälter werden beispielsweise im Pendelverkehr oder über lange Schlauch-Strecken befüllt. Aus ihnen können auch Hubschrauber Wasser aufnehmen.

Waldbrandgefahr: „Der Kreis Soest ist gut vorbereitet“

Wienecke: „Insgesamt ist der Kreis Soest gut vorbereitet. Über viele Jahre wurden Beschaffungen auf kommunaler, auf Kreis- und auf Katastrophenschutz-Ebene gemacht, wir haben unsere Hausaufgaben erledigt. Es bedarf nur noch kleinster Zusatzausrüstungen wie beispielsweise Segment-Regnern. Diese kamen beispielsweise beim großen Waldbrand in Sundern zum Einsatz und brachten einen enormen Mehrwert.“ In Zukunft könnten auch neue Technologien wie „Brandmeldeanlagen für den Wald“ eine wichtige Rolle spielen. Hier warte man jedoch noch die Erprobungsphase ab.

Wienecke mahnt, dass jeder im Wald weiter vorsichtig sein soll: „90 Prozent aller Waldbrände entstehen durch vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung.“ Damit es im schlimmsten Fall bei Entstehungsbränden bleibt, solle im Ernstfall sofort die 112 verständigt werden.

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