„Vergesst die Reha nicht“, lautet der Appell, den Landrätin Eva Irrgang als Aufsichtsratsvorsitzende der Westfälisches Gesundheitszentrum Holding GmbH und Malte Dahlhoff, Bürgermeister von Bad Sassendorf und Vorsitzender des Heilbäderverbandes NRW in Richtung Krankenkassen und Rentenversicherungsträger senden.
Sie hatten sich am Freitag mit Joachim Stapper-Müer, Geschäftsführer des Verbands der Privatkliniken NRW und Geschäftsführer der Klinik Panorama in Bad Waldliesborn , Stephan Eydt, dem Geschäftsführer Westfälisches Gesundheitszentrum Holding GmbH, und Franziska Reitspieß, Verwaltungsdirektorin der Dr. Becker Klinik Möhnesee, in Bad Sassndorf getroffen und eine Bestandsaufnahme der aktuellen Lage gemacht.
Das Ergebnis fasst Stapper-Müer so zusammen: „Die Reha-Einrichtungen hatten in den vergangenen zweieinhalb Jahren erhebliche Corona-bedingte Einnahmeausfälle und zugleich extrem gestiegene Ausgaben, einschließlich nicht kompensierbarer Personalkostensteigerungen.“
Teilweise seien die Belegungszahlen um bis zu 40 Prozent zurück gegangen. „Jetzt enden die unterstützenden Maßnahmen und staatliche Hilfsmittel werden fast vollständig zurückgefordert, obwohl wir mitten in der nächsten Welle stecken.“
Zur Corona-Problematik kämen jetzt noch Inflation und extrem gestiegene Energie- und Lebensmittelkosten. „Bei allen Sparmaßnahmen, die wir machen, wird es nicht reichen, das zu kompensieren“, sagt Joachim Stapper-Müer.
Malte Dahlhoff, Bürgermeister von Bad Sassendorf und Vorsitzender des Heilbäderverbandes NRW, appelliert – stellvertretend für die anderen Teilnehmer – an Gesetzgeber und Kostenträger: „Verlängern Sie die Hilfen und lassen sie uns vorzeitig über die Tagessätze neu verhandeln.“ Die Tagessätze werden immer für ein Jahr festgesetzt und sind eigentlich nicht nachverhandelbar.
Eva Irrgang spricht für die elf Kliniken im Kreis: „Wir wollen weiter einen guten Standard halten. Das geht aber nur, wenn wir gute Löhne zahlen können, um gute Therapeuten zu beschäftigen.“