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Tornado über Lippstadt: Sperrung der Innenstadt wird bald aufgehoben

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Von: Kathrin Bastert, Matthias Staege, Daniel Schröder

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In Lippstadt hat ein Tornado binnen Minuten Teile der Innenstadt verwüstet. Aktuell wird noch aufgeräumt. Die Sperrung hat aber bald ein Ende. Wir berichten hier live im Ticker:

Update vom Sonntag, 22. Mai, 17.20 Uhr: Am Montag soll die Sperrung der Lippstädter Innenstadt aufgehoben werden. Auch Einzelhandel und Gastronomie können den Betrieb wieder aufnehmen. Und auch die Beckumer Straße, die an zahlreichen Stellen von Sturmschäden gezeichnet und unpassierbar war, ist wieder befahrbar.

Die Aufräumarbeiten gehen weiter. So wird es in der Innenstadt in den nächsten Tagen immer wieder zu Behinderungen und Sperrungen kommen, wenn schweres Gerät notwendig wird.

Die Zufahrt zum Wohngebiet „Am Weinberg“ (Höhe Lebensmittelmarkt „Markant“) bleibt aufgrund der großen Schäden im gesamten Bereich noch gesperrt. Lediglich Anwohnerverkehr ist dort möglich. Auch der Hellinghäuser Weg zwischen Lippstadt und Hellinghausen bleibt voraussichtlich bis Mittwoch noch für den Verkehr gesperrt.

Update vom Sonntag, 22. Mai, 9 Uhr: Die Lippstädter Innenstadt bleibt im Bereich der Umfluten auch am Sonntag gesperrt. Die Aufräumarbeiten laufen weiter. Feuerwehr, THW und Co. sind seit dem Morgen wieder im Einsatz. Unter anderem werden die Straßen für die Kehrmaschinen der Stadt grob vorgereinigt.

Update vom Samstag, 21. Mai, 20.30 Uhr: Auch Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, in dessen Händen die Einsatzleitung am Freitagabend lag, war beim Besuch des Ministerpräsidenten am Nachmittag dabei. Eine absolute Zahl an Einsätzen zu nennen, sei aufgrund der unvorstellbaren Lage unmöglich. Klar sei aber eines: „All diese Einsätze haben einmal mehr gezeigt, dass die interkommunale Zusammenarbeit der Feuerwehren im Kreis Soest funktioniert.“

Wie die Stadt Lippstadt vermeldet, gehen die Aufräumarbeiten nach dem Tornado gut voran, aber es liege noch viel Arbeit vor den Einsatzkräften. Unter anderem wirke sich das Unwetter auch auf den Schul- und Kitabetrieb in der kommenden Woche aus: „Angesichts des Ausmaßes der Schäden, die wir an den verschiedenen Standorten sehen, ist es zurzeit undenkbar, dass dort in den nächsten Tagen Unterricht stattfinden kann“, erklärte Bürgermeister Arne Moritz. „Sowohl von den Gebäuden selber als auch vom Umfeld gehen noch immer Gefahren aus, die nicht innerhalb kurzer Zeit komplett ausgeräumt werden können.“

Update vom Samstag, 21. Mai, 18.50 Uhr: Bäume beseitigen, lose Dachpfannen sichern, die Lage weiter ordnen - der Einsatz-Tag im Lippstädter Schadensgebiet neigt sich dem Ende entgegen. Mit der Dämmerung soll der Einsatz bis zum Morgen zurückgefahren werden, erklärte Lippstadts Leiter der Feuerwehr, Bernd Peterburs. Am Samstag waren mit Beteiligung von Feuerwehr, THW, Hilfsorganisationen, Betriebshof und Verwaltung mehr als 400 Helfer im Einsatz. Wichtige Erkenntnisse brachten auch die Drohnengruppen, die in den Einsatz geholt wurden. 

Tornado in Lippstadt: „Katastrophen-Touristen“ ohne Rücksicht auf Verluste

Die Innenstadt bleibt weiterhin gesperrt, damit die Kräfte „vernünftig arbeiten können“. Am Sonntag bleiben die Kneipen dicht. Die Absperrungen wurden extra mit Sperrposten besetzt. Denn: Es stellte sich raus, dass einige Schaulustige keine Rücksicht auf Verluste zeigten und sich dadurch selbst in große Gefahr brachten. „Man merkt schon einen gewissen Tourismus“, so Peterburs. Manche „Touristen“ hätten sogar Absperrungen zur Seite geräumt oder umgerissen. „Bei einer Erkundungsfahrt war es sehr erschreckend, was man da sieht, wie viele Leute sich trotz der Sperrung in der Innenstadt aufhielten, dort Spazieren gingen oder Fotos machten.“ 

Die Lippstädter Innenstadt soll weiter gemieden werden.
Die Lippstädter Innenstadt soll weiter gemieden werden. © Daniel Schröder

Dennoch sei er mit dem ersten Tag nach dem Unwetter „sehr zufrieden“, so der Leiter der Feuerwehr. Doch es gibt noch viel zu tun: „Es gibt noch Arbeit für Tage und Wochen.“ 

Sein Dank galt allen beteiligten Einsatzkräften, Unterstützern und Helfern. Ebenso dankte er der Bevölkerung, die „sehr positiv unterstützt hat“. Lippstadt hält zusammen. 

Wie lange der Einsatz noch andauern wird, sei schwer einzuschätzen: „Die Einsatzlage werden wir mindestens bis Anfang nächster Woche weiterführen.“ Wichtig sei es, die Kräfte nach Möglichkeit durchzurauschen, um den Helfern, die teilweise mehr als zwölf Stunden nonstop im Einsatz sind, eine Pause zu verschaffen. „Die Leute sind einfach fertig!“ 

Solidarität zeige sich auch an dieser Stelle: „Es gibt weiter Angebote, überörtliche Kräfte zu bekommen. Diese kommen auch aus anderen Gebietskörperschaften sowie von Bauhöfen aus den umliegenden Kommunen.“

Update vom Samstag, 21. Mai, 16.18 Uhr: Der DWD spricht in seiner Bilanz zum Tief „Emmelinde“ von drei Tornados, die sich bislang bestätigen lassen. Die aufgetretenen Tornados in den zahlreichen Superzellen hätten „das Maß über das Normale hinaus“ gehievt.

„Mindestens drei Tornados lassen sich am heutigen Samstagmorgen bereits bestätigen, alle traten in NRW auf. Davon betroffen waren die Städte Lippstadt (etwa gegen 16.35 Uhr MESZ) und Paderborn (etwa gegen 17.10 Uhr MESZ) sowie Lütmarsen (etwa gegen 18 Uhr MESZ), einer kleinen, zur Stadt Höxter gehörenden Ortschaft im Weserbergland. Die dabei aufgetretenen Windstärken müssen anhand der Schadensbilder zwar erst noch verifiziert werden, mehr als 118 km/h (Orkanböe, Bft 12) sind lokal aber wahrscheinlich. Bei den Tornados kam es nicht nur zu große Schäden, sondern auch zu zahlreichen Verletzten. Darüber hinaus gibt es einige weitere Tornado-Verdachtsfälle“, erklärte der DWD.

Update vom Samstag, 21. Mai, 16 Uhr: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich zusammen mit Heimatministerin Ina Scharrenbach vor Ort ein Bild der Lage gemacht. Zusammen mit Lippstadts Bürgermeister Arne Moritz, dem frisch wiedergewählten Landtagsabgeordneten Jörg Blöming und Landrätin Eva Irrgang kamen sie mit Einwohnern und Einsatzkräften ins Gespräch. Währenddessen sind Helfer von sämtlichen Stellen weiter damit beschäftigt, die Schäden, die der Tornado am Freitagnachmittag in wenigen Minuten anrichtete, zu beseitigen.

Nach dem Tornado in Lippstadt - Besuch Hendrik Wüst
Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein Westfalen, spricht mit Anwohnerin Elisabeth Böhning. © Lino Mirgeler

Update vom Samstag, 21. Mai, 12.20 Uhr: Die Stadt Lippstadt hat soeben das für das kommende Wochenende geplante Altstadtfest abgesagt. Aus dem Lippstädter Rathaus heißt es: „Lippstadts Innenstadt ist schwer gezeichnet. Unzählige Hilfskräfte sind weiterhin im Einsatz. Schon jetzt ist klar, dass die Aufräumarbeiten über einen längeren Zeitraum eine enorme Herausforderung darstellen werden.“

Der Krisenstab der Stadt Lippstadt habe deswegen entschieden, das für das Christi Himmelfahrt-Wochenende geplante Altstadtfest abzusagen. Wörtlich heißt es: „Die Verwüstungen im Herzen der Stadt lassen die geplante ausgelassene und fröhliche Feierstimmung nicht zu - so enttäuschend es nach zweijähriger, Corona-bedingter Zwangspause, auch ist.

Tornado in Lippstadt: Hendrik Wüst heute vor Ort

Update vom Samstag, 21. Mai, 11.27 Uhr: Ministerpräsident Hendrik Wüst besucht heute Lippstadt und Paderborn, die beiden am stärksten vom Unwetter betroffenen Orte in NRW. Wie die Düsseldorfer Staatskanzlei mitteilt, werde Wüst gegen 15.30 Uhr in Paderborn erwartet. Vorher werde er Lippstadt besuchen, „um sich dort ein Bild der Schäden zu machen“, heißt es von der Staatskanzlei. Wüst wolle „auch mit Hilfskräften zusammentreffen und sich für ihren Einsatz bedanken.“

Update vom Samstag, 21. Mai, 9.35 Uhr: Es rollen weiterhin Einsatzkräfte in das Lippstädter Schadensgebiet: „Nachdem bis in die Nacht viele Gefahrenstellen durch die Feuerwehr beseitigt wurde, werden nun nach einer ersten Lagebesprechung weitere Maßnahmen getroffen. Es sind mehrere Drehleitern auf Anfahrt zur Stadt Lippstadt, um Gefahrenstellen zu beurteilen und zu beseitigen“, erklärte ein Feuerwehrsprecher. Zudem wurden mehrere Drohnengruppen am Morgen alarmiert.

Update vom Samstag, 21. Mai, 8.25 Uhr: Bei dem Tornado über Lippstadt hat es nach Angaben der Polizei keine Verletzten gegeben. Die Schäden beschäftigen die Einsatzkräfte in Lippstadt aber auch am Samstagmorgen: „Nach so einem Chaos muss alles aufgeräumt werden“, sagte eine Polizeisprecher. Es gehe vor allem um Schäden an Dächern und Bäumen. In der Innenstadt von Lippstadt seien auch Bereiche noch sicherheitshalber abgesperrt.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Samstagmorgen auch bestätigt, dass es sich am Freitagabend tatsächlich um einen Tornado gehandelt hat. Neben Lippstadt traf dieser auch Lütmarsen, ein Ortsteil der Stadt Höxter, und Paderborn. Dort wurden laut Polizei 43 Menschen verletzt.

Tornado fegt über Lippstadt: Großeinsatzlage beendet

Update vom Samstag, 21. Mai, 0.45 Uhr: Nach dem massiven Unwetter über Lippstadt konnte die Großeinsatzlage in der Nacht zum Samstag um 0.30 Uhr beendet werden. Die Einsatzleitung geht damit an die Feuerwehr Lippstadt zurück. „Akute Gefahrenstellen an Dächern und Häusern wurden so weit wie möglich gesichert“, hieß es vom Kreis Soest. Insgesamt waren mehr als 900 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Polizei, Hilfsorganisationen und Technischem Hilfswerk im Einsatz.

„Das Bild, das sich den Einsatzkräften in Lippstadt zeigte, war verheerend: Stattliche Bäume wurden durch den Tornado entwurzelt und stürzten teilweise gegen Häuser. Dächer wurden abgedeckt, Autos beschädigt.“ Die Stadt Lippstadt hat für Hilfsangebote ein Bürgertelefon eingerichtet, das am Samstag ab 8 Uhr wieder unter Telefonnummer 02941/980 551 erreichbar ist.

Tornado fegt über Lippstadt: Die Fotos

Update vom Samstag, 21. Mai, 0.20 Uhr: „Aufgrund der Gefahrenlage durch das Unwetter bleibt die Innenstadt am Samstag, 21. Mai, gesperrt. Es drohen weiterhin akute Gefahren durch herabstürzende Dachteile und Äste“, erklärt die Stadt Lippstadt. „Die Maßnahmen dienen Ihrer Sicherheit“, erklärte die Polizei. Zugang in die Innenstadt bekommen ausschließlich Anwohner. Die Geschäfte und Gaststätten bleiben geschlossen. Der Wochenmarkt findet nicht statt. Es sollen „unbedingt“ die eingerichteten Sperrungen beachtet werden!

Die Lippstädter Innenstadt bleibt am Samstag dicht.
Die Lippstädter Innenstadt bleibt am Samstag dicht. © Stadt Lippstadt

Update vom Freitag, 20. Mai, 23.17 Uhr: Es gibt eine weitere amtliche Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für den Kreis Soest: Demnach können laut Prognose noch bis 2 Uhr in der Nacht auf Samstag Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis 65 km/h auftreten. In exponierten Lagen müsse mit Geschwindigkeiten bis 75 km/h gerechnet werden. Es ist also nicht auszuschließen, dass im Kreisgebiet weitere Bäume umstürzen.

Update vom Freitag, 20. Mai, 23.07 Uhr: Der Kreis Soest zieht eine spätabendliche Vorab-Bilanz - auch der Kreis spricht mittlerweile offiziell von einer Windhose, „die vor allem in den westlichen Ortsteilen und der Kernstadt Lippstadt für erhebliche Schäden sorgte“. Dächer wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt, Autos schwer beschädigt. An einer Kirche in Lippstadt-Hellinghausen stürzte der gesamte Dachstuhl des Turms in die Tiefe.

800 Einsatzkräfte der Feuerwehren, von Polizei, Hilfsorganisationen und des Technischen Hilfswerks (THW) sind vor Ort. Landrätin Eva Irrgang machte sich um kurz nach 21 Uhr gemeinsam mit Lippstadts Bürgermeister Arne Moritz vor Ort ein Bild der Lage. „Wie viel hier innerhalb kürzester Zeit kaputtgegangen ist, macht mich sehr betroffen“, sagte die Landrätin. „Gott sei Dank, und das ist schon beinahe erstaunlich, sind uns zum jetzigen Zeitpunkt keine Personenschäden gemeldet worden.“

Die Landrätin richtet ihren Dank an die Einsatzkräfte: „Auf unsere vor allem vom Ehrenamt getragenen Feuerwehren und Hilfsorganisationen ist Verlass, das zeigt sich an diesem Abend einmal mehr. Auch die Tatsache, dass die Nachbarschaftshilfe sofort angelaufen ist, beeindruckt mich sehr.“ 

Die Feuerwehren sind mit zwölf Löschzügen aus dem Kreis Soest im Einsatz. Drei weitere überörtliche Züge aus dem Kreis Gütersloh sind zur Unterstützung auf dem Weg nach Lippstadt. Zusätzlich wurden Drehleitern aus Hamm und Unna angefordert. Zur Betreuung von Betroffenen wurde eine „Betreuungsplatzbereitschaft 500“ angefordert.

Unwetter Lippstadt
Der Turm der St. Clemens Kirche hat kein Dach mehr. © Daniel Schröder

Zwischenzeitlich waren rund 120 Personen im Freizeitbad Cabrio in Lippstadt eingeschlossen. Sie konnten durch Einsatzkräfte befreit werden. „Bislang gab es, wie die Einsatzleitung mitteilt, im gesamten Stadtgebiet keine Verletzten“, erklärte der Kreis Soest. Die Lippstädter Kernstadt und auch einzelne Stadtteile, die hart getroffen wurden, sind abgeriegelt. „Es wird dringend gebeten, den Aufenthalt im Schadensgebiet in Lippstadt aufgrund der Gefahrenstellen zu vermeiden und die Wege und Straßen für die Rettungskräfte freizuhalten. Außerdem ist den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten.“

Update vom Freitag, 20. Mai, 22.10 Uhr: Nur wenige Minuten hat der Tornado in Lippstadt gewütet. Die Spuren, die das seltene Extrem-Wetterphänomen hinterlassen hat, werden noch lange zu sehen sein, der Schaden dürfte in die Millionen gehen. Dachdecker und Zimmerleute werden nicht nur in der Innenstadt heftige Schäden beseitigen müssen.

In Hellinghausen hat der Sturm gleich den kompletten Turmhelm der St. Clemens Kirche vom Kirchturm gehoben. Es wird lange dauern, bis das historische Gebäude wieder so in der Landschaft steht, wie es vor einigen Stunden noch war.

Update vom Freitag, 20. Mai, 20.35 Uhr: Landrätin Eva Irrgang hat wegen der schweren Schäden in Lippstadt die örtliche Großeinsatzlage ausgerufen. Derzeit seien nach Angaben aus dem Kreishaus rund 400 Einsatzkräfte vor Ort. Nach ersten Erkenntnissen wurde bisher niemand verletzt. Die Feuerwehr spricht mittlerweile sogar von bis zu 800 Einsatzkräften von Feuerwehr, THW und anderen Hilfsorganisationen. Aktuell sind noch zwei Löschzüge aus dem benachbarten Kreis Gütersloh angefordert.

„Aufgrund der erheblichen Schäden besteht aktuell im Bereich der Innenstadt von Lippstadt sowie in den westlichen Ortsteilen jedoch Gefahr für Leib und Leben aufgrund von herabfallenden Dachziegeln und Ästen sowie umstürzenden Bäumen. Deshalb appelliert die Einsatzleitung, den Aufenthalt im Freien sowie Autofahrten zu meiden“, heißt es jetzt auch aus dem Kreishaus
Die Stadt Lippstadt hat für Hilfsangebote ein Bürgertelefon eingerichtet, das unter Telefon 02941 / 980 551 erreichbar ist.

Update vom Freitag, 20. Mai, 19.56 Uhr: Jose Ruiz’ drei Monate alter VW Touareg ist Schrott. Eine dicke Kastanie hat ihn begraben und zerquetscht. Auch ein Ford Mustang daneben wurde stark beschädigt.

Ruiz nimmt es sportlich: „Ich ärgere mich nicht. Ich kann es doch nicht ändern! Aufregung verursacht nur Magengeschwüre.“ Er ist nur froh, dass ihm nicht geschehen ist - „eine halbe Stunde später hätte ich wohl im Wagen gesessen“.

Unwetter Lippstadt
Jose Ruiz neben seinem erst drei Monate alten VW-Touareg. Der teure Wagen hat nur noch Schrottwert. © Daniel Schröder

Er habe aus seinem Büro an der Kastanienallee sogar gesehen, wie der Baum in die Tiefe stürzte: „Mein Mitarbeiter sagte, dass da ein dicker Ast geflogen kommt. Dann sagte er, dass noch einer kommt und in dem Moment fiel schon der Baum.“ Das letzte was er von seinem nagelneuen Touareg hörte, war die Diebstahl-Warnanlage. „Ich habe schon viel gesehen. Aber sowas habe ich noch nicht erlebt“, sagt er über das Unwetter.

Update vom Freitag, 20. Mai, 19.50 Uhr: Mittlerweile sind in Lippstadt rund 500 Einsatzkräfte aus Lippstadt und vielen Teilen des Kreises Soest im Einsatz. Sie appellieren dringend, die Innenstadt von Lippstadt unbedingt zu meiden. Bisher gebe es zwar noch keine Verletzten zu beklagen, die Gefahr, die von lockeren Bäumen und Dachziegeln ausgehe, sei aber weiterhin enorm. Zudem bräuchten die Rettungskräfte dringend jede befahrbare Straße. Weitere Drehleitern und anderes Gerät sind angefordert.

Für vom Unwetter betroffene Bürger wurde eine Hotline eingerichtet. Sie ist unter der Nummer 0 29 41 / 98 02 51 zu erreichen. Aus der Kreisverwaltung heißt es: „Unzählige Einsatzstellen sind noch offen. Der Einsatzstab im Soester Rettungszentrum zieht deshalb aktuell Kräfte aus anderen Städten und Gemeinden des Kreises in Lippstadt zusammen. Auch eine Führungsunterstützung ist nach Lippstadt entsandt. Hilfsorganisationen sowie die Drohnengruppe Kreis Soest sind ebenfalls im Einsatz.“

Update vom Freitag, 20. Mai, 19.02 Uhr: Andreas Friedrich, Tornado-Beauftragter des Deutschen Wetterdienstes bestätigt, was viele bereits vermutet haben. „Ja, ich gehe davon aus, dass es sich in Lippstadt um einen Tornado gehandelt hat.“

Viele der Schäden, die das Wetterphänomen angerichtet hat, könnten zwar auch gradlinige Stürme verursachen, Videoaufnahmen von Augenzeugen, die er gesehen habe, seien aber eindeutig. Man könne auf den Videos die für einen Tornado typische Rotation sehr gut erkennen.

Experte bestätigt: In Lippstadt wütete ein Tornado

Friedrich erklärt, dass eine der Tücken der Tornados neben ihrer enormen Kraft die Unmöglichkeit sei, vorherzusagen, wo sie sich bilden. Wenn die allgemeinen Bedingungen in der Atmosphäre stimmen, was heute der Fall war, können Tornados sehr spontan entstehen. Vom Durchmesser her hätten sie dann einen Umfang von wenigen Metern bis maximal 200 bis 300 Metern, erklärt der Experte.

Für das Wetterradar sind Tornados quasi unsichtbar. Sie entstünden bei entsprechenden Bedingungen sehr spontan und verschwänden ebenso spontan meist nach maximal wenigen Minuten wieder. Und: Sie richten in dieser kurzen Zeit immense Schäden an.

Unwetter Lippstadt
Hier hat es ein Schaufenster der Volksbank erwischt. © Daniel Schröder

Update vom Freitag, 20. Mai, 18.45 Uhr: Das ganze Ausmaß der Schäden in Lippstadt ist noch lange nicht absehbar. In der Innenstadt wurden reihenweise Dächer abgedeckt. Auf einem Video, das auf Whatsapp kursiert, lässt sich deutlich eine Windhose erkennen, die kreisend Gegenstände in die Luft reißt. Auch das enorme Schadensbild, das jetzt immer mehr sichtbar wird, spricht für einen Tornado, der dort unheilvoll gewirkt hat.

Update vom Freitag, 20. Mai, 18.10 Uhr: In Lippstadt-Hellinghausen hat der Sturm den kompletten Turmhelm einer Kirche heruntergerissen. Der Turm der St. Clemens Kirche, deren Ursprünge bis in das Jahr 777 zurückreichen, hat kein Dach mehr.

Unwetter Lippstadt
Umgerissene Bäume haben hier in Lippstadt Teile einer Straße unter sich begraben. © Daniel Schröder

Update vom Freitag, 20. Mai, 18.10 Uhr: In Lippstadt bietet sich den Einsatzkräften streckenweise ein Bild der Verwüstung. Bäume sind reihenweise umgeknickt, Schaufensterscheiben sind zerborsten, an vielen Stellen bedecken Dachziegel Straßen und Bürgersteige. Auch die Feuerwehr Soest rückt mit immer mehr Kräften in die Nachbarstadt aus und hat ihre für Freitagabend geplante Jahresdienstbesprechung bereits abgesagt. Auch die Feuerwehr Werl ist am frühen Abend mit einem kompletten Rüstzug zur überörtlichen Hilfe nach Lippstadt geeilt.

Update vom Freitag, 20. Mai, 17.56 Uhr: Für den Ostkreis waren die drastischen Unwetterwarnungen nicht umsonst. Die Feuerwehr Lippstadt berichtet bereits von mehr als 100 Einsätzen. Aufgrund der ungewöhnlich starken Schäden, die eine enorme Windböe in kürzester Zeit angerichtet hat, ist sogar von einem Tornado die Rede. Bestätigt ist dieses gefährliche Wetterphänomen aber offiziell noch nicht.

Unwetter Lippstadt
Die Feuerwehren sind auf etlichen Straßen im Einsatz. Aber auch den Rettern selber versperren vielerorts zunächst umgestürzte Bäume den Weg. © Daniel Schröder

Update vom Freitag, 20. Mai, 17.44 Uhr: Lippstadt hat es wohl schwer getroffen. Die dortige Feuerwehr fährt aktuell einen Einsatz nach dem anderen ab. An vielen Stellen liegen Bäume auf den Straßen und blockieren den Verkehr. Mittlerweile wurden auch Feuerwehren aus anderen Teilen des Kreises nach Lippstadt beordert, um dort zu helfen.

Update vom Freitag, 20. Mai, 17.08 Uhr: Die Feuerwehr in Lippstadt meldet zahlreiche Einsätze. Während das Unwetter an Soest und dem Westkreis bislang weitgehend spurlos vorübergezogen ist, hat es den Ostkreis wohl schwerer erwischt. Die Feuerwehr berichtet aktuell von mehreren Einsätzen im Bereich der nördlichen Kernstadt und den westlich davon gelegenen Orten. Hauptsächlich umgestürzte Bäume stehen auf der Einsatzliste. Der Altstadtlauf, der heute in Lippstadt stattfinden sollte, ist abgesagt.

Unwetter kreis soest
Auf dem Rathausplatz in Lippstadt hat es einen kapitalen Baum erwischt. Die Feuerwehr ist im Einsatz. © Webcam Stadt Lippstadt

Update vom Freitag, 20. Mai, 16.19 Uhr: Der deutsche Wetterdienst hat jetzt für den größten Teil des Kreises Soest die Warnstufe 3 (rot) ausgerufen. Der DWD warnt: „Von Südwesten ziehen Gewitter auf. Dabei gibt es orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten um 110 Kilometern pro Stunde sowie heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 25 und 35 Litern pro Stunde pro Stunde und Hagel mit Korngrößen um 3 Zentimetern.“ Die Warnung gilt ab sofort und zunächst bis 17 Uhr

Update vom Freitag, 20. Mai, 15.46 Uhr: Die ersten Tropfen fallen. Für das westliche Kreisgebiet hat der DWD jetzt ebenfalls die Amtliche Warnstufe 3 (rot) ausgerufen und warnt vor „schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel“. Wenn es heftig kommt im Kreis Soest, werden die Einwohner von Werl und Wickede es als erste spüren.

Update vom Freitag, 20. Mai, 15.23 Uhr: Das Gewitter arbeitet sich weiter in Richtung Osten vor. Mittlerweile hat der Deutsche Wetterdienst auch für Dortmund und die südlichen Teile der Nachbarkreise Unna und Märkischer Kreis eine Amtliche Unwetterwarnung der Stufe 3 (rot) herausgegeben. Im Kreis Soest ist es aktuell weitestgehend dicht bewölkt, aber noch trocken.

Update vom Freitag, 20. Mai, 15.19 Uhr: Spannende Ideen zur zukünftigen Entwicklung des Zentrums von Wickede sollten an diesem Freitag im Mittelpunkt stehen. Doch der Bürgertreff am Marktplatz in Wickede ist abgesagt. Wegen des Unwetter-Risikos.

Update vom Freitag, 20. Mai, 14.20 Uhr: Für Teile des Westens von NRW hat der Deutsche Wetterdienst jetzt der Vorabinformation eine Amtliche Unwetterwarnung der Stufe 3 (rot) hinzugefügt. Im Raum Köln, Aachen und im westlichen Ruhrgebiet wird ab sofort vor „schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel“ gewarnt. Da das Gewitter aus Richtung Westen heranzieht, dürften sich die Amtlichen Warnungen bald auf weitere Landesteile ausweiten.

Im Stabsraum im Soester Rettungszentrum haben die Einsatzkräfte die Lage genau im Blick.
Im Stabsraum im Soester Rettungszentrum haben die Einsatzkräfte die Lage genau im Blick. © Daniel Schröder

Update vom Freitag, 20. Mai, 13.35 Uhr: Das Spiel in der Fußball-Kreisliga A zwischen dem SV Welver und BW Büderich, das am Abend ausgetragen werden sollte, ist vorsorglich abgesagt worden, nachdem die Gemeinde Welver die Plätze gesperrt hat. Dazu fällt auch die Schiedsrichterprüfung aus, die ab 18 Uhr im Buchenwaldstadion stattfinden sollte. Eine Entscheidung darüber, ob die zweite vorgezogene Partie in der Kreisliga A, die am Abend zwischen der TuS Wickede und RW Westönnen II stattfinden sollte, ist noch nicht gefallen.

Update vom Freitag, 20. Mai, 13.22 Uhr: Der Wetterdienst „Wetter online“ sieht aktuell erste Gewitter im Kreis Soest erst ab 16 Uhr. Am Morgen stand die Prognose noch auf 14 Uhr. Nach der aktuellen Vorhersage soll es zwar ab 15 Uhr regnen, Gewitter sind aber erst eine Stunde später zu erwarten.

Der Deutsche Wetterdienst aktualisiert seinen Warnlagebericht ebenfalls laufend. Darin heißt es jetzt: Ab den Mittagsstunden auf NRW und Rheinland-Pfalz übergreifende schwere Gewitter mit erhöhter Unwettergefahr! Dabei lokal extrem heftiger Starkregen um 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit, großer Hagel bis 5 Zentimeter und schwere Sturm- bis Orkanböen mit Geschwindigkeiten bis 130 Kilometern pro Stunde. Vereinzelte Tornados nicht ausgeschlossen. Am Nachmittag über Höhepunkt der Entwicklung und die Landesmitte hinweg weiter ostwärts ausgreifend.“

Immerhin: „Zum Samstag setzt sich in etwas kühlerer Meeresluft wieder Hochdruckeinfluss durch“, heißt es von den DWD-Meteorologen.

Update vom Freitag, 20. Mai, 13.01 Uhr: Auch die Stadt Werl bereitet sich auf ein Unwetter vor. Schulen und Sportstätten werden geschlossen die Feuerwehr bereitet sich auf mögliche Einsätze vor.

Update vom Freitag, 20. Mai, 12.57 Uhr: Die Gemeinde Ense teilt mit, dass alle Schulen Kitas ab 13 Uhr geschlossen werden.

Update vom Freitag, 20. Mai, 12.28 Uhr: Auch der Kreis Soest schließt für den Nachmittag seine Sporthallen. Die betroffenen Vereine sind darüber informiert worden. Es handelt sich um folgende Sporthallen: Börde-Berufskolleg (Soest), Lippe-Berufskolleg (Lippstadt), Hubertus-Schwartz-Berufskolleg (Soest), Bodelschwingh-Schule (Soest) und Don-Bosco-Schule (Lippstadt-Bad Waldliesborn)

Update vom Freitag, 20. Mai, 12.24 Uhr: Kreisbrandmeister Thomas Wienecke warnt: „Ab dem Nachmittag sollten sich alle auf ein Unwetterereignis einstellen. Ob es den Kreis Soest trifft, lässt sich nicht genau vorhersagen. Vorsicht ist in jedem Fall besser als Nachsicht.“

Im Rettungszentrum des Kreises Soest ist das Team um Kreisbrandmeister Wienecke auf solche Unwetterlagen und andere Schadensereignisse vorbereitet. Die Rettungsleitstelle wurde personell aufgestockt, und ein Einsatzstab kann kurzfristig gebildet werden im Falle, dass es erhöhten Koordinierungsbedarf gibt. Auch die Feuerwehren sind alarmiert.

Wienecke: „Das Zentrum des Unwetters wird am Nachmittag und frühen Abend erwartet. Ich appelliere ausdrücklich an alle Veranstalter, die Wetterlage im Blick zu behalten, Warnungen erst zu nehmen und Konsequenzen zu ziehen.“ Schließlich seien die Veranstalter haftbar.

Update vom Freitag, 20 Mai, 12.11 Uhr: Die Stadt Soest teilt mit, dass der Unterricht an allen Soester Schulen nach der 6. Stunde endet. Die OGS-Angebote werden aber aufrecht erhalten. Kinder werden dort auf jeden Fall so lange betreut, wie es nötig ist.

Update vom Freitag, 20. Mai, 11.40 Uhr: Wegen der Gewitterwarnung fällt an den drei Soester Gymnasien und der Hannah-Arendt-Gesamtschule am Freitag der Nachmittagsunterricht aus. „Betroffen davon sind nur Oberstufenschüler“, sagt Andreas Heihoff, Sprecher der Schulleiter der weiterführenden Schulen. In Abstimmung mit dem Schulträger haben alle vier Einrichtungen die Entscheidung gemeinsam gefällt, nachdem die Bezirksregierung mitgeteilt hatte, dass die Schulen individuelle Lösungen finden sollten.

Für heute ergebe sich aus der Entscheidung keine große Schwierigkeit, „Für den Großteil der Schüler bedeutet das, dass sie ganz normal nach Hause kommen“, sagt Heihoff. Eltern müssten deshalb vorab nicht informiert werden.

Update vom Freitag, 20 Mai, 11.07 Uhr: Die Schließung der städtischen Sportanlagen (siehe Update von 10.43 Uhr) betrifft auch die Lehrschwimmbecken. Darüber hinaus empfiehlt die Stadt Soest auch den örtlichen Vereinen, auf ihren vereinseigenen Sportanlagen heute keinen Spiel- und Trainingsbetrieb durchzuführen

Update vom Freitag, 20. Mai, 11.00 Uhr: Es könnte sein, dass die angekündigte Unwetter-Front auch die Pläne der Feuerwehr Soest durcheinanderwirbelt - denn eigentlich stehen heute Abend zwei wichtige Dinge an: Die Anhörung der Wehr für den neuen stellvertretenden Feuerwehr-Chef und die Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr im Schulzentrum.

In einem Schreiben an die Gäste erklärte Christoph Blume, Leiter der Feuerwehr: „Aufgrund der aktuellen Vorinformationen über eine Unwetterwarnung und den damit verbunden möglichen Einsatzerfordernissen der Feuerwehr, kann es möglichen sein, dass wir die geplante Jahresdienstbesprechung heute kurzfristig absagen müssen.“ Eine Entscheidung solle spätestens 19 Uhr verkündet werden. „ Ich hoffe, dass wir von einem möglichen Unwetter verschont bleiben“, so Blume.

Update vom Freitag, 20. Mai, 10.56 Uhr: Der für heute geplante „Friedensmarsch“ verschiedener Soester Kindergärten ist abgesagt. Ein Nachholtermin soll am 9. Juni sein. Das teilten die Verantwortlich jetzt mit.

Update vom Freitag, 20. Mai, 10.43 Uhr: Die Stadt Soest schließt wegen des angekündigten Unwetters alle städtischen Sportanlagen. Das betreffe sowohl Hallen als auch Außenanlagen, teilte Stadtsprecher Thorsten Bottin soeben mit.

Update vom Freitag, 20. Mai, 10.32 Uhr: Jetzt hat sich auch die für die Schulen im Kreis Soest zuständige Bezirksregierung in Arnsberg zur Frage eines möglichen Unterrichtsausfalls geäußert.

In einer Mitteilung der Bezirksregierung heißt es: „Die Bezirksregierung Arnsberg hat die Schulleitungen und Schulämter deshalb darüber informiert, dass die Schulleitungen in eigener Zuständigkeit und nach Rücksprache mit dem Schulträger unter Berücksichtigung der lokalen Wetterlage über eine mögliche vorzeitige Beendigung des Unterrichts in Präsenz entscheiden können. Bei Bedarf sind die Schulgebäude so lange geöffnet, bis ein sicherer Heimweg möglich ist. Schüler werden bis zum Antritt eines sicheren Heimwegs betreut.“

Update vom Freitag, 20. Mai, 9.52 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat seine Vorabinformation zum Unwetter um eine Amtliche Warnung vor Sturmböen ergänzt. „Es treten Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 55 und 65 Kilometern pro Stunde aus westlicher Richtung auf. In exponierten Lagen muss mit Sturmböen bis 75 Kilometern pro Stunde gerechnet werden“, heißt es vom DWD. Diese Amtliche Warnung gilt von 16 bis 0 Uhr zusätzlich zu der Warnung vor extremen Gewittern.

Update vom Freitag, 20. Mai, 8.42 Uhr: Das Schulministerium NRW äußert sich auf Nachfrage unserer Redaktion zur Unwetterlage: „Zurzeit ist noch nicht vorhersehbar, zu welcher Uhrzeit und in welchen Landesteilen das vorhergesagte Unwetter am Nachmittag auftreten wird. Bei solchen Wettervorhersagen entscheidet auf der Grundlage des Erlasses „Regelungen zum Unterrichtsausfall und anderen schulischen Maßnahmen bei Unwettern und anderen extremen Wetter-Ereignissen“ jede Bezirksregierung in eigener Zuständigkeit und unter Berücksichtigung der regionalen Wetterlage über einen möglichen Ausfall des Unterrichts in Präsenz. Die angesetzten Prüfungen, u.a. schriftliche Nachschreibprüfungen im Abitur und Prüfungen in Berufskollegs, finden nach Stand der derzeitigen Wetterlage wie geplant statt“, heißt es aus dem Schulministerium.

Und weiter: „Bei Bedarf sind die Schulgebäude so lange geöffnet zu halten, bis ein sicherer Heimweg möglich ist. Schülerinnen und Schüler, die bis zum Antritt ihres sicheren Heimweges in der Schule verbleiben, sind durch die Schule zu beaufsichtigen. Die Betreuung gerade jüngerer Schülerinnen und Schüler ist durch die Schule sicherzustellen.“

Update vom Freitag, 20. Mai, 8.29 Uhr: Der Wetterdienst „Wetter online“ sagt aktuell erste Gewitter für heute, 14 Uhr, voraus. Ab dann besteht laut aktueller Prognose für einen Zeitraum bis mindestens 18 Uhr höchste Gewittergefahr.

Update vom Freitag, 20. Mai, 7.13 Uhr: „Im Falle eines schweren Unwetters ist die Oberste Regel: zu Hause bleiben“, heißt es vom Kreis Soest in einer am Donnerstagabend herausgegebenen Mitteilung über das Verhalten bei Unwetter. Aber was ist mit den Schülern? Der DWD hat den Beginn des Warnzeitraums mittlerweile auf 12 Uhr vorgezogen. Darüber, ob deswegen heute der Schulbetrieb früher beendet wird, damit die Schüler sicher nach Hause kommen können, liegen weder vom Kreis noch vom Land NRW bislang Informationen vor.

Update vom Freitag, 20. Mai, 6.06 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Freitagmorgen (Stand 5.57 Uhr) seine Unwetterwarnung zeitlich vorgezogen. Mit zum Teil extremen Gewittern müsse demnach heute im Kreis Soest bereits ab 12 Uhr gerechnet werden. Die Warnung gilt weiterhin bis 21 Uhr.

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 19.02 Uhr: Da braut sich anscheinend richtig was zusammen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hält jetzt sogar Tornados im Kreis Soest für möglich. Wörtlich heißt es in der jetzt nochmals aktualisierten und geschärften Vorabinformation: „Es werden verbreitet schwere, zum Teil auch extreme Gewitter mit massiven Auswirkungen erwartet. Die Gewitter sind begleitet von schweren Sturm- oder Orkanböen zwischen 90 und 130 km/h sowie heftigem Starkregen um 40 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde und Hagel mit einer Korngröße um 5 Zentimeter. Teils ist auch extrem heftiger Starkregen mit rund 60 Litern pro Quadratmeter in wenigen Stunden wahrscheinlich. Auch einzelne Tornados sind nicht ausgeschlossen. Es besteht die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen sowie Baum- und Astbruch. Auch Beeinträchtigungen der Infrastruktur sind möglich.“ Die Warnung gilt für den Zeitraum Freitag, 20. Mai, 12 bis 21 Uhr.

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 18.33 Uhr: Am Freitag soll es auch im Kreis Soest heftig werden. Die Feuerwehren aus dem Kreis Soest haben deshalb Tipps zusammengestellt, wie im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden können. Diese wichtigen Tipps sollte jeder kennen!

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 17.43 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet am Freitag, 20. Mai, eine intensive Gewitterfront für NRW und hat auch für den Kreis Soest die höchste Warnstufe „violett“ ausgerufen. Das teilte jetzt die Kreisverwaltung Soest mit. Vormittags seien bereits einzelne Gewitter angekündigt. Am Nachmittag würden von Westen nach Nordosten ziehend heftige Gewitter, Hagel und schwere Sturm- bis Orkanböen und teils extrem heftiger Starkregen erwartet.

Kreisbrandmeister Thomas Wienecke erklärt in der Mitteilung aus dem Kreishaus: „Die Feuerwehren sind auf ein mögliches Unwetter vorbereitet und unser Lagedienst beobachtet die Wetterlage aktuell sehr genau. Die Wehrführer sind alarmiert. Ein Einsatzstab ist im Rettungszentrum zusammengekommen.“

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 17.07 Uhr: Die Gewitterfront zieht weiter in Richtung Osten, danach wird es zunächst erstmal wieder trocken. In der Nacht können aber noch weitere Schauer fallen oder auch einzelne Gewitter auftreten. Allerdings könnte das heutige Gewitter nur ein kleiner Vorgeschmack auf das sein, was morgen kommt. Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit einem Unwetter ganz anderen Ausmaßes.

Wörtlich heißt es aktuell am Donnerstagabend vom DWD: „Am Freitag Schwergewitterlage mit Unwettern vor allem in einem Streifen von NRW und dem nördlichen Rheinland-Pfalz bis nach Brandenburg und Vorpommern. Dabei von Westen her teils schwere Gewitter mit lokal extrem heftigen Starkregen um 40 mm in kurzer Zeit, großkörnigem Hagel bis 5 cm und vereinzelt schweren Sturmböen bis Orkanböen.“

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 16.47 Uhr: Die Bundesbehörde Deutscher Wetterdienst (DWD) warnt für den Kreis Soest: „Bei Blitzschlag besteht Lebensgefahr! Es sind unter anderem verbreitet schwere Schäden an Gebäuden möglich. Bäume können entwurzelt werden und Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen. Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen sind möglich (Details: www.hochwasserzentralen.de). Es können zum Beispiel Erdrutsche auftreten. Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien! Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen! Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!“

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 16.36 Uhr: Das Wetter-Radar des Wetterdienstes „Wetter online“ sieht eine heftige aber kurze Gewitterfront über den Kreis Soest ziehen. Ab jetzt gibt es kräftige Schauer, Blitz und Donner gesellen sich gerade dazu. Gegen 17.20 Uhr soll das Gröbste durch sein.

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 16.32 Uhr: Für den Kreis Soest gibt es die höchste Warnstufe vor dem angekündigten Unwetter. In einer Nina-Warnung, die über den zusammengekommenen „Ministab“ unter Leitung von Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, herausgegeben wurde, herrsche für den Kreis eine „violette“ Gefahr - mehr geht nicht. Die Feuerwehrhäuser im Kreis sind aktuell noch nicht besetzt. Der Stab im Rettungszentrum hat die Entwicklung der Lage allerdings genauestens im Auge.

Unwetter Kreis Soest
Gewitterzelle vom Soester Westen aus gesehen. © Daniel Schröder

Update vom Donnerstag, 19. Mai: 16.26 Uhr: Der Wind lebt jetzt spürbar auf. Erste Sturmböen geben eine Vorahnung von der nahenden Gewitterfront.

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 16.20 Uhr: Für die südlichen Kreisgebiete, insbesondere Möhnesee, gilt laut DWD jetzt die Amtliche Warnstufe 3 (rot). Das bedeutet laut DWD: „Orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten um 110 km/h sowie heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 25 und 40 Litern pro Stunde und Hagel mit Korngrößen um 2 cm.

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 16.10 Uhr: Für den Westen des Kreises, insbesondere die Gemeinde Wickede, hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) jetzt eine Amtliche Unwetterwarnung der Stufe 2 (orange) ausgerufen. Der DWD warnt: „Dabei gibt es schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten um 95 km/h sowie Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 15 und 25 Litern pro Stunde und kleinkörnigen Hagel.“

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 15.36 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat für die Landesteile, aus denen das Gewitter in Richtung Kreis Soest zieht, bereits eine Amtliche Unwetterwarnung der Stufe 3 (rot) ausgesprochen. Das betrifft aktuell weite Teile des Ruhrgebiets, Köln und den Nachbarkreis Märkischer Kreis. Für den Kreis Soest besteht weiterhin die Vorabinformation (siehe Erstmeldung 11.28 Uhr). Das kann sich aber jetzt bald ändern.

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 15.31 Uhr: Die Wetterlage bleibt - wie bei Gewitterereignissen üblich - sehr dynamisch. Aktuell sieht das Wetter-Radar für etwa 17 Uhr eine Gewitterfront über den Kreis Soest ziehen.

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 14.32 Uhr: Das Regen-Radar zeigt jetzt ein kleineres Regengebiet, das den Kreis Soest ab etwa 15 Uhr zügig überqueren wird.

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 13.17 Uhr: Nach den Radar-Daten des Wetterdienstes „Wetter online“ tobt sich das Gewitter aktuell in Belgien und Holland auf einer Linie Antwerpen-Amsterdam aus. Der Wetterdienst rechnet im Kreis Soest etwa gegen 18 Uhr mit ersten Regentropfen, gegen 19 Uhr könnten Gewitter dazu kommen.

[Erstmeldung vom Donnerstag, 19. Mai, 11.28 Uhr]: Kreis Soest - Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt in einer „Vorabinformation Unwetter“ vor schweren Gewittern im Kreis Soest. Die Bundesbehörde rechnet ab den „frühen Nachmittagsstunden“ mit einer Unwetterlage im Kreis Soest.

Vom DWD heißt es: „Ab den frühen Nachmittagsstunden werden von Westen zum Teil schwere Gewitter erwartet. Dabei besteht die Gefahr von heftigem Starkregen zwischen 25 und 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit. Zudem können Sturmböen oder schwere Sturmböen zwischen 80 und 100 Kilometern pro Stunde, lokal auch Orkanböen um 120 km/h auftreten. Örtlich ist auch größerer Hagel über 2 Zentimeter wahrscheinlich.“

Unwetter im Kreis Soest: Freitag noch schlimmer?

Da sich nur sehr schlecht vorherberechnen lässt, welche Bahn Gewitter nehmen und wo genau sie sich - oft lokal stark begrenzt - austoben, stuft der DWD seine aktuelle Vorabinformation noch nicht als konkrete Unwetterwarnung ein. „Dies ist ein Hinweis auf erwartete Unwetter. Er soll die rechtzeitige Vorbereitung von Schutzmaßnahmen ermöglichen“, heißt es zur Erläuterung.

In der Nacht nehme die Wahrscheinlichkeit für Unwetter vorübergehend wieder ab. Aber: „Heute Abend erfolgt die Ausgabe einer neuen Vorabinformation für eine verbreitete sehr schwere Unwetterlage ab Freitagmittag mit gebietsweise massiven Auswirkungen. Bitte verfolgen Sie die weiteren Wettervorhersagen mit besonderer Aufmerksamkeit!“ heißt es vom DWD.

Erst am Montag, 16. Mai, hatte es im Kreis Soest eine amtliche Unwetterwarnung, allerdings der Stufe 2, gegeben. Am Ende zog das Gewitter ohne größere Auswirkungen vorüber.

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