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Tag des Notrufs: Leitstelle Kreis Soest hat zuletzt 234.517 Anrufe angenommen

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Von: Daniel Schröder

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Das Herz der Notfallrettung: Die Leitstelle im Soester Rettungszentrum.
Das Herz der Notfallrettung: Die Leitstelle im Soester Rettungszentrum. © Daniel Schröder

Am 11. Februar ist Tag des Notrufs. Zigtausende davon nahm die Rettungsleitstelle in Soest 2022 entgegen.

Im Kreis Soest, mit seinen 300.000 Einwohnern, gingen in der Rettungsleitstelle 2022 insgesamt 87.764 Notrufe über die 112 ein. Das Anrufaufkommen, rechnet man Krankentransport, Amts- und Behördenleitungen zusammen, lag bei 146.753. „Macht in Summe 234.517 Anrufe, die von den Disponenten der Leitstelle zu bearbeiten waren“, rechnet Kreis-Sprecher Wilhelm Müschenborn vor.

62.783 Rettungswageneinsätze, Notarzteinsätze oder Krankentransporte (Vorjahr: 54.337) zählten die Mitarbeiter. Außerdem wurden 4122 Einsätze der Feuerwehr (Vorjahr 3674) über die Rettungsleitstelle des Kreises ausgelöst und abgewickelt. „Daran wird deutlich, wie vielen Menschen dank 112 in Notsituationen geholfen werden konnte“, betont Ricarda Oberreuter, Dezernentin für Gesundheit, Verbraucherschutz und Gefahrenabwehr.

Ein riesiges Arbeitsaufkommen gab es am vergangenen Montag wegen zahlreicher paralleler Brände im Kreis Soest. Wir sprachen in diesem Zusammenhang mit dem Chef der Leitstelle, Dennis Pingel. Er betonte: „Solche Lagen schweißen zusammen!“

Einen dringenden Appell an die Menschen im Kreis Soest richtet die AOK NordWest: „Bei Notfall-Symptomen sollte nicht gezögert und umgehend der Notruf 112 gewählt werden“, sagt Dirk Schneider von der AOK.

In den Corona-Jahren wurde ein deutlicher Rückgang bei Notfallbehandlungen aufgrund von Schlaganfall und Herzinfarkt festgestellt. Beim Herzinfarkt waren es 2021 insgesamt sechs Prozent weniger Krankenhaus-Behandlungen in Westfalen-Lippe als vor der Pandemie.

Notruf 112 ist europaweit erreichbar

Am 11. Februar ist europaweiter Notruf-Tag. Seit 2009 gilt in allen EU-Staaten die 112 als Notrufnummer. Man muss nicht mehr nach länderspezifischen Notrufnummern suchen – die 112 genügt. In den meisten Fällen ersetzt sie nicht bestehende nationale Notrufnummern, sondern ergänzt sie. Mit dem jährlichen Aktionstag soll die Leben rettende Rufnummer noch bekannter werden.

Die Zahl der Schlaganfall-Behandlungen lag 2021 um vier Prozent niedriger als im Vergleichsjahr 2019. Während der Omikron-Welle von Januar bis Mai 2022 gab es 15 Prozent weniger Eingriffe bei Herzinfarkt und 13 Prozent weniger Schlaganfall-Behandlungen.

„Die geringeren Klinikeinweisungen im Zusammenhang mit Notfällen wie bei Schlaganfall oder Herzinfarkt betrachten wir mit Sorge. Der Faktor Zeit spielt eine entscheidende Rolle“, sagt Schneider.

Daher sollten die Warnsignale ernst genommen werden. Symptome für einen Notruf können plötzlich auftretendes Schwäche- oder Taubheitsgefühl bis hin zu Lähmungserscheinungen einer Körperseite sein. Warnzeichen sind außerdem eine unverständliche, gestörte Sprache, plötzliche Sehstörungen, Schwindelgefühle oder Gleichgewichtsstörungen mit Übelkeit und Erbrechen sowie in Kombination plötzlich auftretender, bisher so nicht gekannter Kopfschmerzen.

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