Kreisbrandmeister Thomas Wienecke ergänzte, dass die Folgen eines länger anhaltenden Stromausfalls gravierend wären: „Dann ist es wichtig, dass die Bürger genug Lebensmittel und Bedarfsgegenstände im Haus haben, um sich erst einmal selbst helfen zu können.“ (Vorrats-Checkliste siehe unten).
Der Stromausfall in Lippstadt im Dezember 2021 habe wichtige Erkenntnisse geliefert. Viele betroffene Bürger hätten verunsichert die 110 und die 112 gewählt, als plötzlich das Licht ausging und vor allem mit den Fragen, wann denn der Strom wieder da sei und ob sie die einzigen Betroffenen seien, die Notrufleitungen blockiert. Kreisbrandmeister Wienecke: „In dieser Situation ist das oberste Gebot: Ruhe bewahren!“
Durch Umschalt-Möglichkeiten sei es oft möglich, das „relativ stabile Stromnetz“ schnell wieder ans Laufen zu bekommen. Doch müsse sich jeder bewusst sein, dass bei einem längeren Stromausfall sukzessive die Infrastruktur wegfällt: Telefon, Internet, Handynetz – viele Dinge des normalen Lebens sind plötzlich nicht mehr verfügbar.
In solchen Fällen sollen beispielsweise die Feuerwehrgerätehäuser als „Leuchttürme“ dienen – sie sind dann die Anlaufstelle für Notfälle. Eine zusätzliche wichtige Säule könnte dann zudem der „Bürger-Notfunk“ werden – ein Konzept, das sich der Kreis Soest ausgedacht hat. Basis der Idee sind batteriebetriebene „PMR-Walkie-Talkies“, die jeder für 15 bis 20 Euro im Handel kaufen kann.
Über die Funkgeräte kann beispielsweise in Notsituationen kommuniziert werden, wenn Handy- und Telefonnetz nicht mehr funktionieren. „Durch die Funkgeräte können Brücken geschaffen werden. Auf Kanal 1 können Hilferufe abgesetzt werden. Im Idealfall bildet sich ein enges Netz an Funkgeräten, sodass möglichst schnell Hilfe an die richtige Stelle gesendet werden kann“, erklärte Dennis Pingel von der Stabsstelle Feuer- und Katastrophenschutz beim Kreis Soest.
Vorrats-Checkliste