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Den Hasen geht’s gut: Feldhasen-Bestand im Kreis Soest stabil

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Von: Sarah Hanke

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Europaeischer Hase, Europaeischer Feldhase (Lepus europaeus), Rammler und Haesin bei einem Distanzkampf waehrend der Paarung
„Ja, so geht der Hasentanz“: Dem Feldhasen-Bestand im Kreis Soest und deutschlandweit geht‘s wieder besser - trotz des trockenen Sommers. © S. Meyers via www.imago-images.d

Auf den Feldern, Äckern und Wiesen im Kreis Soest hoppeln wieder mehr Feldhasen. Die Wetterveränderungen durch den Klimawandel haben den Tieren jedenfalls keine Probleme bereitet. Im Gegenteil.

Kreis Soest – „Das trockene Wetter der letzten drei Jahre haben die Feldhasen recht gut überlebt“, sagt Dr. Franz-Ferdinand Gröblinghoff. Er war lange Zeit als Vorsitzender in der Kreisjägerschaft Soest tätig und suchte mit Scheinwerfern die Äcker nach Feldhasen ab, um sie zählen zu können. In seinem Revierbereich in Anröchte seien die Tiere wieder in relativ großer Stückzahl unterwegs. Er geht davon aus, dass dies auch für die anderen Bereich im Kreis der Fall ist.

ArtFeldhase (Lepus europaeus), kurz Hase
Vorkommenoffene und halboffene Landschaften
Merkmalegrößte Hasenartige Europas - zusammen mit dem Schneehasen
Eigenschaftenscheu und lebt meist nachtaktiv als Einzelgänger

Die Trockenheit habe dafür gesorgt, dass eine Magen-Darm-Krankheit, die den Feldhasen zuvor zu schaffen gemacht hat, sich nun kaum noch ausbreiten kann. Der Grund: Der Kot der Tiere trocknet in der Sonne schneller. Dafür sei in den Wintermonaten die Nagerpest bei Tieren in seinem Revier aufgetreten. „Es gibt also positive und negative Entwicklungen bei der Population der Feldhasen. Aber insgesamt steht sie schon ganz gut dar.“

Mehr Feldhasen zu beobachten

Dazu beigetragen hätten laut Dr. Henning Vierhaus von der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) die Vertragsnaturschutzflächen. Sie wurden in Zusammenarbeit mit Landwirtschaft und Naturschutz im Kreis Soest geschaffen. Landwirte bewirtschaften ihre Flächen auf freiwilliger Basis nach Maßgabe des Naturschutzes und erhalten im Gegenzug einen finanziellen Ausgleich für die damit verbundenen wirtschaftlichen Nachteile.

„Vertragsnaturschutz-Flächen sind ein echter Gewinn. Dort sind viel mehr Feldhasen zu beobachten, als auf anderen, eher eintönigen Flächen“, sagt Vierhaus. Auch wenn die Zahl der Feldhasen nicht mehr so sei wie beispielsweise noch vor 100 Jahren, so sei sie doch zufriedenstellend und die Entwicklung positiv.

Entwicklung der Feldhasen-Population

Die Zahl der gefährdeten Feldhasen hat sich in Deutschland zuletzt stabilisiert. 16 Feldhasen hoppelten im Schnitt pro Quadratkilometer im Frühjahr 2022 nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes auf Feldern, Wiesen und Äckern – so viele wie schon 2021.

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