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Warntag im Kreis Soest: Erste Bilanz positiv - wer nichts gehört hat, soll sich melden

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Von: Daniel Schröder

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Auch im Kreis Soest sollen am Donnerstag die Sirenen heulen.
Auch im Kreis Soest sollen am Donnerstag die Sirenen heulen. © Daniel Schröder

Um 11 Uhr heulten am heutigen Donnerstag im Rahmen des landesweiten Warntags auch im Kreis Soest die Sirenen. Kurze Zeit später gab es ein positives Fazit.

Update von 11.35 Uhr: Aus vielen Teilen des Kreises Soest gibt es positive Rückmeldungen, dass die heulenden Sirenen gehört wurden. Auch vonseiten der Rettungsleitstelle hieß es, dass in der technischen Auslösungen der Sirenen und auch der Warn-Apps alles funktioniert habe. Ob einzelne Sirenen im Kreisgebiet stumm geblieben sind, könne noch nicht gesagt werden. Hier komme es jetzt auf die Rückmeldungen der Bürger an die jeweiligen Ordnungsämter ihrer Kommune an.

Wer die Sirenen nicht hören konnte, sollte sich beim städtischen Ordnungsamt melden - elementar ist dabei natürlich die Angabe, wo genau man sich im Zeitraum zwischen 11 und 11.05 Uhr aufgehalten hat.

Eine weitere positive Erkenntnis: Niemand reagierte nach ersten Erkenntnissen mit Rückfragen über den Notruf auf das Heulen der Sirenen, so Dennis Pingel aus der Stabsstelle Feuer- und Katastrophenschutz des Kreises im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Bevölkerung war demnach im Vorfeld gut über den Warntag und den Anlass des Sirenen-Geheuls informiert.

Ein weiterer positiver Aspekt am Rande: Durch die Bezirksregierung sei geprüft worden, ob alle Satellitentelefone des Kreises erreichbar sind. 19 dieser Geräte hatte der Kreis bereits vor mehreren Jahren gekauft. Im Notfall - beispielsweise bei einem Stromausfall, wenn das Handynetz nicht mehr funktionieren sollte - können diese Satellitentelefone auch den Kommunen zur Verfügung gestellt werden, um die Krisenstäbe kommunikationsfähig zu halten. Die Erkenntnis: Alle 19 Geräte waren erreichbar.

Warntag: Sirenen heulen im Kreis Soest - die Erstmeldung

Kreis Soest - Wegen des landesweiten Warntags sollen am heutigen Donnerstag um 11 Uhr die Sirenen im Kreis Soest heulen - insgesamt sollen 185 Sirenen ausgelöst werden.

Durch den Probealarm soll getestet werden, ob alle Warnmittel funktionieren. Gleichzeitig soll die Bevölkerung an die Bedeutung der Signale erinnert werden. Es handelt sich um zwei konkrete Signale, die für die Bevölkerung relevant sind: Entwarnung (eine Minute Dauerton), Warnung (eine Minute auf- und abschwellender Heulton) und erneut Entwarnung (eine Minute Dauerton). Hier gibt es eine genaue Erläuterung der Töne samt eines Beispielvideos.

Wenn Sirenen nicht laufen: Ordnungsamt informieren!

„Wir werden in der Rettungsleitstelle des Kreises Soest pünktlich das Signal für alle Sirenen in den Himmel schicken“, erklärt Dennis Pingel aus der Stabsstelle Feuer- und Katastrophenschutz der Kreisverwaltung. „Wenn Bürgerinnen und Bürger merken, dass eine Sirene nicht läuft, sollten sie das Ordnungsamt der Stadt oder Gemeinde informieren.“

Dennis Pingel betont, dass im Ernstfall jeder wissen muss, was bei Sirenenalarm zu tun ist.
Dennis Pingel betont, dass im Ernstfall jeder wissen muss, was bei Sirenenalarm zu tun ist. © Daniel Schröder

Ergänzend werden beim Warntag die Warn-Apps „NINA“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) und „KATWARN“ per Push-Benachrichtigung den Alarm mit einer Warnmeldung begleiten.

Es gilt für alle der wichtige Appell: Wenn die Sirenen heulen - egal, ob beim Warntag oder im Ernstfall - sollen die Notruf-Leitungen freigehalten werden, wenn es lediglich darum geht, den Grund der Warnung zu erfahren. Notruf-Leitungen sind ausschließlich für Notfälle gedacht!

Sirenen heulen: Was tun im Ernstfall?

Doch was ist beim Signal „Warnung“ im Ernstfall zu tun? „Wenn die Sirenen eine Minute lang im auf- und abschwellenden Ton heulen, sind geschlossene Räume aufzusuchen sowie Fenster und Türen zu schließen. Man sollte außerdem Nachbarn informieren, die den Alarm nicht mitbekommen haben. Radio oder Fernsehen einzuschalten und einen Blick auf die gängigen Warn-Apps zu haben, hilft, um den Grund der Warnung zu erfahren und weitere Verhaltenstipps zu bekommen. Manchmal gibt es auch Lautsprecherdurchsagen von Polizei oder Feuerwehr“, erklärte der Kreis Soest.

Insgesamt gibt es kreisweit 185 Sirenen. Nach Ende des Kalten Krieges waren die Sirenen in vielen Kommunen abgebaut worden. Inzwischen arbeiten die Städte und Gemeinden mit Hochdruck daran, das Sirenen-Netz wieder auszubauen. In Soest gibt es aktuell beispielsweise nur zehn Sirenen, sodass nicht das gesamte Stadtgebiet gewarnt werden könnte - wir haben mit der Stadt gesprochen, warum das so ist und wann sich die Infrastruktur verbessern soll.

Am 8. Dezember steht der nächste Warntag an, dann sogar bundesweit. An diesem Tag soll auch das neue Handy-Warnsystem Cell Broadcast vorgestellt werden - mit diesem System sollen Menschen auch per SMS gewarnt werden.

Der letzte Warntag war für den 10. März 2022 geplant. Er wurde damals wegen des gerade in der Ukraine ausgebrochenen Krieges abgesagt, um eine „Verunsicherung der Bevölkerung oder sogar Fehlinterpretation“ zu verhindern.

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