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Silvester im Kreis Soest: Feuerwehrleute entdecken Brand und verhindern Gebäudebrand

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Von: Daniel Schröder

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In Soest gab es in der Silvesternacht 13 Brände. In mehreren Fällen brannte es in direkter Gebäudenähe.
In Soest gab es in der Silvesternacht 13 Brände. In mehreren Fällen brannte es in direkter Gebäudenähe. © Feuerwehr Soest

Es war eine unruhige Silvesternacht für die Feuerwehrleute im Kreis Soest, rund 60 Mal mussten sie nach Mitternacht ausrücken. In mehreren Fällen waren Gebäude in Gefahr.

Kreis Soest - „Nach 0 Uhr hatten wir im Kreis Soest 50 kleinere Brände, sieben mittleren Ausmaßes, in einem Fall gab es einen vermuteten Wohnhausbrand - diese Meldung hat sich zum Glück nicht bestätigt“, lautet die nüchterne Bilanz eines Disponenten der Soester Rettungsleitstelle, die er um 4 Uhr am Neujahrsmorgen gegenüber unserer Redaktion zieht.

Hinter ihm und seinen Kollegen, den Kräften der Freiwilligen Feuerwehren, des Rettungsdienstes und den Beamten der Polizei liegen zu diesem Zeitpunkt anstrengende Stunden. Zu den 58 Feuerwehreinsätzen, die sich nach ersten Informationen aus der Nacht mit Ausnahme von Rüthen in allen Städten und Gemeinden des Kreises ereigneten, kamen zahlreiche Rettungsdienst- und Polizeieinsätze hinzu. Oftmals wegen zu hohen Alkoholgenusses. Immerhin: „Böllerverletzungen“ habe es nach ersten Einschätzungen nicht gegeben.

Als „fordernd, aber nicht dramatisch“ bezeichnet die Polizei die Einsatzlage in ihrer Bilanz am Sonntagvormittag. Sie musste betrunkene Randalierer (6 Fälle) bändigen, Körperverletzungsdelikte beenden und zur Anzeige bringen (12 Fälle) sowie diverse Sachbeschädigungen (16 Fälle) aufnehmen. Eine Person wurde in Gewahrsam genommen, dutzenden weiteren Personen wurde im Laufe der Nacht ein Platzverweis erteilt. Zudem mussten mindestens drei Autofahrer eine Blutprobe abgeben, weil sie offenbar betrunken im Verkehr unterwegs gewesen waren. Sie erwartet ein Strafverfahren.

Brände an Silvester: Hecken, Mülltonnen und Co. in Flammen - die meisten in Soest

Die „Hauptkampfzeit“ für die Feuerwehren startete bereits vor dem Jahreswechsel - viele konnten es nicht abwarten und schossen ihr Feuerwerk bereits am Freitagabend und über den gesamten Samstag ab. Brennende Mülleimer und Hecken waren schon da die Folge. Es waren eben jene „kleinere Brände“, von denen der Leitstellen-Disponent sprach. Und sie zogen sich bis nach 3 Uhr in der Neujahrsnacht. Den schlimmsten Silvester-Einsatz mussten die Einsatzkräfte in Werl bewältigen: Hier war eine junge Frau von einem Zug erfasst worden. Im weiteren Verlauf der Nacht mussten „die Werler“ zu Silvester-Bränden ausrücken.

Kai Weets, Sprecher der Feuerwehr Soest, berichtete von 14 Bränden, zu denen die Soester Wehr zwischen 0.05 Uhr und 2.43 Uhr gerufen wurde - damit war die Soester Feuerwehr von allen Feuerwehren des Kreises am häufigsten im Silvester-Einsatz. Die zweitmeisten Brände gab es in Lippstadt. Dort war die Feuerwehr zehnmal im Einsatz. Durch Feuerwerk waren Gebüsch, Hecken, Unrat, Mülltonnen und Co. angesteckt worden. In mehreren Fällen loderten die Flammen in unmittelbarer Nähe zu Gebäuden, sodass die Feuerwehr größere Gefahr abwenden musste.

Feuerwehr Soest: „Feuer war kurz davor, auf ein Gebäude überzugreifen“

„Überwiegend handelte es sich um kleinere Brände, die teilweise bereits durch Anwohner gelöscht wurden. Wir kontrollierten die Brandstellen und führten noch kleinere Nachlöscharbeiten aus. An der Wiese-Grundschule gab es einen Flammenschein auf dem Dach der Sporthalle. Dies stellte sich jedoch relativ schnell als brennendes Laub heraus, sodass dieser Einsatz schnell erledigt war.
Ein etwas kritischer Einsatz ereignete sich in Soest im Brinkenkamp. Dort brannte eine Hecke auf mehreren Metern Länge und das Feuer war kurz davor, auf ein Gebäude überzugreifen. Mit mehreren Rohren konnten wir das Feuer schnell in Griff bekommen und das Übergreifen verhindern“, berichtete Weets.

Feuerwehrleute entdecken Feuer auf Nachhauseweg - Gebäudebrand verhindert

Zwei Mitglieder der Feuerwehr Welver entdeckten auf dem Nachhauseweg von einem vorherigen Einsatz einen Brand auf einem Balkon und alarmierten über die Leitstelle ihre Kameraden zur Einsatzstelle. „Bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte brannten Reste vom Feuerwerk und die Jalousie des Gebäudes. Der Angriffstrupp leitete umgehend eine Brandbekämpfung ein und konnte so grade noch rechtzeitig eine Ausbreitung der Flammen auf den Dachstuhl und die Wohnräume verhindern. Die aufgeschreckten Anwohner hatten bis zum Eintreffen der Feuerwehr nichts von dem Feuer an ihrem Gebäude mitbekommen“, berichtete die Feuerwehr Welver.

Auch die Feuerwehr Geseke berichtete von einem großen Heckenbrand, bei dem die Flammen fast auf zwei Wohnhäuser übergesprungen wären.

In ganz NRW sorgte die Silvesternacht für hunderte Einsätze von Polizei und Feuerwehr. Mehrere Personen wurden durch Feuerwerk verletzt. Ein Mann schwebt in Lebensgefahr.

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