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Schockanruf: Schwester soll getötet haben - Tochter, Bank und Polizei in Not

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Von: Daniel Schröder

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Im Kreis Soest waren wieder Telefonbetrüger am Werk.
Im Kreis Soest waren wieder Telefonbetrüger am Werk. © Patrick Pleul/dpa/Symbolbild

Eine ältere Dame wurde Opfer eines Schockanrufes. Die Frau war so überzeugt von der Geschichte, dass ihre Tochter, die Bank und die Polizei große Erklärungs-Not hatten.

Kreis Soest - Die Beamten der Polizei und die Mitarbeiter der Bank hatten große Mühe, eine ältere Dame davon zu überzeugen, dass sie fast zum Opfer einer Betrugsmasche geworden ist. Ein „Schockanruf“ hatte die Frau ereilt. Wie die Täter vorgingen und was die Vollendung der Tat gerade noch so verhinderte.

Am Mittwoch, 6. April, hatte die Frau, über deren Wohnort oder Alter die Polizei aus Opferschutzgründen keine näheren Angaben macht, einen Anruf angenommen. Am anderen Ende der Leitung: vermeintliche Polizisten. Die angeblichen Beamten gaukelten der Frau vor, dass ihre Schwester bei einem Verkehrsunfall eine Radfahrerin getötet habe und nun hinter Gittern sitze.

Telefonbetrug: Frau soll fünfstellige Summe zahlen

Nur mit einer Kaution im fünfstelligen Bereich könne die Schwester freigelassen werden. Ein Schock für die Frau! Sofort informierte sie ihre Tochter. Die hatte in der Vergangenheit jedoch in den Medien verfolgt, dass es genau solche Geschichten sind, mit denen Betrüger Kasse machen. Die Tochter erläuterte ihrer Mutter, dass es den vermeintlichen Unfall nicht gegeben habe, ihre Schwester nicht festgenommen wurde und es sich offensichtlich um einen Betrugsversuch handeln würde.

Doch davon ließ die Frau sich nicht überzeugen: Sie schenkte den Erklärungen ihrer Tochter keinen Glauben, sodass die Tochter schnell handelte und die Bank über den Vorfall informierte. In der Folge wurden die Konten der Dame gesperrt. „Auch in der Bank wollte sich die Frau weder von den Mitarbeitern noch von den hinzugezogenen Polizeibeamten von einem Versuch skrupelloser Betrüger überzeugen lassen“, schilderte Polizeisprecher Holger Rehbock.

Telefonbetrug: Erst ein Anruf überzeugt die Frau

Es dämmerte der Frau erst, als sie mit ihrer angeblich festgenommenen Schwester telefonierte. „Das Telefonat überzeugte die Frau langsam“, so Holger Rehbock. Der Polizeisprecher unterstrich: „Nur durch den Zusammenhalt von Angehörigen, Bankmitarbeitern und Polizei konnte der Schaden abgewendet werden. Im gesamten Kreisgebiet versuchen Betrüger immer wieder durch Telefonanrufe mit ihren Lügengeschichten an das Geld, den Schmuck oder sensible Daten ihrer Opfer zu gelangen.“

Deshalb rät die Polizei:

Holger Rehbock betonte: „Bei Fragen helfen Ihnen die im Opferschutz besonders geschulten Beamtinnen und Beamten Ihrer örtlichen Polizei gerne.“ Ausführliche Informationen und Hinweise zum Thema Opferschutz und Opferhilfe sowie Ansprechpartner finden Sie an dieser Stelle.

So wollen Volksbank Hellweg und Polizei mögliche Opfer vor Telefonbetrügern schützen.

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