Gleichwohl sollten wir jetzt schon beginnen, uns Gedanken um die Gartengestaltung im nächsten Jahr zu machen. Es geht um die Zwiebelgewächse wie Krokusse, Tulpen, Hyazinthen, Allium, Narzissen und viele mehr, die im Herbst in den Boden gepflanzt werden müssen, damit sie im Frühling schon zeitig unseren Garten in ein buntes Blütenmeer verwandeln.
Beim Bördebauernmarkt am Sonntag wurden bereits jede Menge Blumenzwiebeln angeboten. Auch in den Gärtnereien und Gartencentern liegen die Knollen zum Verkauf bereit. Also heißt es für uns, schnell zuzuschlagen. Denn wer jetzt loszieht zum Einkaufen, hat die größte Auswahl. Der letzte große Termin für den Zwiebelkauf wird Anfang November der Pferdemarkt zur Kirmes sein. Dann haben wir noch bis in den Dezember Zeit, die Knollen in den Boden zu bringen, solange er frostfrei ist. Je später wir sie pflanzen, desto später blühen sie auch. Irgendwann aber ist es dann zu spät, so dass die Tulpen im Frühjahr nicht mehr blühen, sondern die nächste Saison abwarten.
Wer jetzt gekauft hat, aber noch nicht zum Einpflanzen kommt, sollte die Zwiebeln in einem kühlen und feuchten Raum lagern. Tulpen vertragen eine solche Zwischenlagerung im Gegensatz zu Schneeglöckchen, Märzenbecher und Narzissen. Deren Zwiebeln sollten möglichst rasch in den Boden kommen, weil sie schnell austrocknen und dann nicht mehr austreiben.
Wir sollten nicht darauf setzen, dass die Tulpen aus der abgelaufenen Saison im nächsten Jahr wieder so üppig und farbenfroh blühen wie im vergangenen Frühling. Die meisten der hoch gezüchteten Tulpen werden in der folgenden Saison nur noch mickrig blühen, wenn überhaupt, und oft sogar ganz verschwinden. Die von uns in den Boden gesetzte dicke Zwiebel stirbt oft nach der Blüte ab, hat allerdings vorher Brutzwiebeln gebildet. Die treiben zwar aus, blühen aber nicht, sondern brauchen erst zwei, drei Jahre, bis sie genügend Kraft für die Blüte gesammelt haben.
Anders verhält es sich bei Wildtulpen und Sorten, die ausdrücklich fürs Verwildern geeignet sind. Sie blühen willig Jahr für Jahr und vermehren sich obendrein fleißig. Die Blüte fällt allerdings deutlich bescheidener aus als bei den Tulpenstars. Dazu kommt noch, dass die Tulpenzwiebeln Leibspeise der Wühlmäuse sind, die somit unsere Bestände erheblich reduzieren können, wenn wir keine Schutzmaßnahmen ergriffen haben. Narzissen übrigens schmähen die Nager, weil diese Zwiebeln giftig und schleimig sind.
In den großen Tulpenschaugärten werden deshalb alljährlich im Herbst viele tausend Tulpenzwiebeln in den Boden gesetzt, um immer im Frühling ein optimales Blütenbild zu haben. Das setzt voraus, dass man vorher einen Plan macht, in dem die Farben, Formen, Größen und Blühzeitpunkte aufeinander abgestimmt werden. Auch für unseren Garten, wo ja alles etliche Nummern kleiner ausfällt, lohnt es sich dennoch, gerade für Tulpen ein Farbkonzept zu entwickeln. Am besten pflanzt man die Tulpen einer Sorte und Farbe flächig aus, heißt, immer eine größere Zahl von ihnen im Verbund. Der Abstand zwischen den Zwiebeln beträgt je nach Größe zehn bis 15 Zentimeter. Der Standort sollte sonnig sein und ohne Staunässe. Man hebt immer die Erde für eine solche Fläche komplett zehn bis 15 Zentimeter tief aus, bei schwerem Boden arbeitet man unten eine Schicht Sand ein als Drainage, wer Last mit Wühlmäusen hat, sollte die Zwiebeln unbedingt in einen engmaschigen Drahtkorb setzen, Deckel nicht vergessen, und schließlich alles mit Erde abdecken.
Eine ganz andere Methode, um ein möglichst naturnahes Bild zu erzeugen, funktioniert folgendermaßen: Man mischt die verschiedenen Zwiebeln und wirft sie breitflächig auf dem Beet aus. Dort wo sie liegen bleiben, werden die Zwiebeln in den Boden gesetzt, am besten mit Hilfe eines Zwiebelpflanzers. Das ergibt dann im Frühling ein ziemlich buntes Bild auf dem Beet.
Welche Methode man wählt, bleibt natürlich dem persönlichen Geschmack und dem Gartenstil vorbehalten. Und man sollte nicht vergessen, die Tulpenbeete mit weiteren, später blühenden Stauden zu bepflanzen. Sonst sehen sie nach dem Abblühen der Tulpen ziemlich trostlos aus.