1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Kreis und Region

Parteien wollen Pflege-Konzept für den Kreis Soest: Diese Punkte sind ihnen wichtig

Erstellt:

Von: Tobias Hinne-Schneider

Kommentare

Pflegeheim
Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen im Kreis Soest steigt immer mehr an.  © Bernd Weißbrod/dpa/Symbolbild

CDU und SPD sind sich einig: Die Kreisverwaltung in Soest soll ein umfangreiches Pflege-Konzept erarbeiten. Diese Punkte sind den Parteien wichtig.

Soest - Immer mehr Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig. Die Zahl steigt auch im Kreis Soest. In einem gemeinsamen Antrag fordern CDU und SPD die Kreisverwaltung dazu auf, ein Konzept zur Pflege für den Kreis Soest zu entwickeln – mit guten Chancen auf Erfolg.

Das Konzept soll unter anderem Aussagen zur „Bereitstellung notwendiger Pflegeeinrichtungen mit den erforderlichen Fachkräften“ beinhalten, heißt es von den Parteien. Der Antrag wurde im Sozialausschuss vor wenigen Tagen auch von den übrigen Parteien einhellig unterstützt – dementsprechend ist davon auszugehen, dass der Kreis schlussendlich ein entsprechendes Konzept erstellen muss.

Parteien wollen Pflege-Konzept für den Kreis Soest: Corona-Pandemie legt ersten Antrag lahm

Bereits 2019 hatten die Parteien ein solches Konzept gefordert. „Erste Bemühungen sind aber zum Erliegen gekommen“, erklärt Kreissprecher Wilhelm Müschenborn mit Blick auf die zu dieser Zeit beginnende Corona-Pandemie. Die entsprechenden Akteure im Sozialwesen hatten entsprechend andere Aufgaben zu erledigen. Ob an die Vorarbeit von vor drei Jahren angeknüpft werden kann, ist noch unklar.

„Wir brauchen grundsätzlich mehr Fachkräfte im System“, sagt die Vorsitzende des Sozialausschusses, Susanne Helfrich (SPD), das Gesundheitswesen mit rund 18.000 Beschäftigten im Kreis Soest habe vor Ort eine besondere Bedeutung.

Parteien wollen Pflege-Konzept für den Kreis Soest: Rahmenbedingungen sollen verbessert werden

Mit dem Konzept wollen die Parteien die Rahmenbedingungen der Pflege im Kreis verbessern. „Wir müssen die ausgebildeten Fachkräfte auch motivieren hierzubleiben“, sagt Helfrich. Aber schon in der Ausbildung brauche es dafür begleitende Hilfen – sozial und inhaltlich –, am besten kreisweit. So könne bereits die Zahl der Ausbildungs-Abbrecher reduziert werden, hofft Helfrich.

Weiter fordern die Parteien in ihrem Antrag, dass Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten sowie „qualifizierte Umschulungsangebote“ ausreichend zur Verfügung stehen. Außerdem sollen im Konzept „ein unkomplizierter Zugang der Betroffenen zu den Pflegedienstleistungen, Maßnahmen der Prävention und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für die betroffenen Menschen ebenso wie der Einsatz technischer Hilfsmittel und digitaler Hilfen bis hin zur künstlichen Intelligenz“ berücksichtigt werden.

Parteien wollen Pflege-Konzept für den Kreis Soest: Bedarf an Pflege und Personal wächst

Neben dem Pflegebedarf aus Erkrankung und Unfallgeschehen steige die Zahl der Menschen mit Behinderungen und Einschränkungen im Alltagsleben stetig an. Die Corona-Pandemie habe zusätzlich den Pflegebedarf erhöht, heißt es in der Erklärung von CDU und SPD. Dadurch wachse der Bedarf an Pflegedienstleistungen genauso deutlich, wie die Zahl des zur Versorgung erforderlichen qualifizierten Pflegepersonals und notwendiger Pflegeplätze.

„Die Kreistagsfraktionen von CDU und SPD betrachten es im Rahmen einer verantwortlichen Daseinsvorsorge als eine der wichtigsten Aufgaben, eine adäquate Pflegeversorgung ambulant und stationär im Kreis Soest für die Zukunft sicherzustellen“, schreiben die Parteien.

Parteien wollen Pflege-Konzept für den Kreis Soest: Kreisverwaltung stellt Konzept im September vor

Demnach zählen dazu Maßnahmen der Prävention und der Teilhabe von Senioren am Lebensalltag, um der Pflegebedürftigkeit und Vereinsamung entgegenzuwirken. Auch pflegende Angehörige sollen in dem Konzept berücksichtigt werden.

SPD und CDU fordern mittlerweile, dass auch „Geschehnisse, Erfahrungen und Erfordernisse aus der Corona-Pandemie“ berücksichtigt werden sollen. Dazu zählen, so die Parteien, Erleichterungen und Vereinfachungen technischer und digitaler Art bis zur Anwendung künstlicher Intelligenz.

Bereits im September soll ein erstes Konzept der Kreisverwaltung in einer gemeinsamen Sitzung des Sozialausschusses und des Ausschusses für Gesundheit, Demografie und Daseinsvorsorge vorgestellt werden, erklärt Susanne Helfrich.

In Soest gibt es Pflegeberatung und Seniorenbegleitung unter einem Dach: Am Jakobihof haben Stefanie Padberg und Mounir El Hadri gemeinsam ein Büro eröffnet.

Auch interessant

Kommentare