„Da wir für diese Packstationen keine Stromleitungen benötigen, sind wir bei der Standortwahl flexibler“, erklärt DHL-Pressesprecher Rainer Ernzer auf Nachfrage. Der neue Packstationstyp könne sich mit regenerativen Energien komplett selbst versorgen. Im Vergleich zu einer Haustür-Zustellung würden bei einer Packstationssendung bei der Auslieferung im Durchschnitt 30 Prozent CO2 eingespart.
Eine weitere, mit Solarzellen auf dem Dach ausgestattete Packstation befindet sich am Overweg 19a an der Avia-Tankstelle. Insgesamt gibt es damit sieben DHL-Packstationen in Soest. Damit können die Kunden künftig beide Automatentypen nutzen – die klassische Packstation mit Bildschirm und Scanner sowie die App-gesteuerte Variante.
„Das Ende der Fahnenstange ist damit noch nicht erreicht“, sagt Ernzer. „Der Paketmarkt boomt.“ Die Corona-Pandemie habe hier nochmal wie eine Art „Brandbeschleuniger“ gewirkt: Die Menschen bestellen immer mehr Dinge im Internet – von der Schokolade bis zur Hantel. Und: „Eine Packstation funktioniert ähnlich wie ein Paketshop. Mit dem Vorteil, dass man Pakete rund um die Uhr und sieben Tage die Woche abholen und versenden kann“, so Ernzer. Der Fokus des Unternehmens liege vermehrt auf der „Umsetzung nachhaltiger Citykonzepte“. Das heißt: Packstationen sollen dort aufgestellt werden, wo sich die Menschen in ihrem täglichen Lebensumfeld bewegen. An Supermärkten, Tankstellen oder auf Firmengeländen. Um eine Packstation aufstellen zu können, benötigt DHL eine Genehmigung der Stadt. Auch Wohnungsbaugesellschaften spielten als Standortgeber in Wohngebieten eine bedeutende Rolle, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Zudem bestehe eine Kooperation mit der Deutschen Bahn: Bis Ende 2023 sollen insgesamt 800 Packstationen an Bahnhöfen aufgestellt werden.
Das Packstationsnetz in ganz Deutschland umfasst aktuell über 10 500 Automaten. Bis 2023 werde DHL die Zahl der Packstationen aufgrund der hohen Kundennachfrage auf mindestens 15 000 Packstationen erhöhen, kündigt das Unternehmen an. „Ich kann mir vorstellen, dass dann in Soest noch die eine oder andere Packstation dazu kommen wird“, so Ernzer. Versprechen wolle er diesbezüglich aber noch nichts.
Zuerst muss die „Post & DHL“-App auf Smartphone (oder Tablet) heruntergeladen und installiert werden. Wer die App schon hat, muss sie aktualisieren. Nach dem Einloggen und Registrieren muss der Bereich „Packstation“ freigeschalten werden. Dann folgt die Aktivierung des Smartphones: Dazu im Bereich „Packstation“ den „Aktivieren“-Button wählen. Wer ein Paket abholen möchte, muss im Bereich „Packstation“ seine Sendung anklicken. Die App führt durch die nächsten Schritte. Das Versenden ist ganz ohne Registrierung möglich: App öffnen, in den Packstation-Bereich gehen, auf „Versenden“ tippen und den Anweisungen folgen.
Auch vom Onlineversandhändler Amazon sind im Soester Stadtbild inzwischen fünf Packstationen zu finden. Sie befinden sich am Siegmund-Schultze-Weg 31, am Kölner Ring 61, am Dortmundweg 33, an der Niederbergheimer Straße (neben der Shell-Tankstelle) und im Mix-Markt (Kaiser-Otto-Weg 7). Beim sogenannten „Amazon Locker“ handele es sich um Abholstationen, an denen Kunden ihre Amazon- Pakete zu einer für sie passenden Zeit abholen können, erklärt ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage „Die Locker sind nicht nur praktisch und einfach zu bedienen, sondern bieten auch eine sichere und verlässliche Lösung, um Bestellungen zu empfangen.“ Aufgestellt werden sie ebenfalls dort, wo die Menschen den Versand oder das Abholen ihrer Pakete in ihren Tagesablauf integrieren können. Sie befänden sich an Tankstellen, in den Vororten, im Herzen der Innenstadt und sogar in einigen Berliner „Spätis“.
Um einen Locker zu öffnen und die Bestellung abzuholen, erhalten die Kunden ihre Abholinformationen per E-Mail. Damit können sie zum gewählten Locker gehen und ihren Abholcode in das Bedienungsfeld des Locker eingeben. Einige Abholstationen funktionieren zudem per Amazon App – über die Bluetooth-Funktion des Handys kann das Fach geöffnet werden.
Das weltweite Netzwerk bestehe derzeit aus Zehntausenden Amazon Lockern. Künftig wolle man dieses Netzwerk mit weiteren Abholstationen erweitern.