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Melkwettbewerb NRW in Bad Sassendorf: Bester Melker gesucht und gefunden

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Von: Wissam Scheel

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Unter prüfenden Blicken von Melanie Eisert (links) und Anna-Lena Ahring (rechts) steht Ferdinand Kössendrup. Aus der Ruhe bringt ihn das nicht: Die Freude steht ihm ins Gesicht geschrieben.
Unter prüfenden Blicken von Melanie Eisert (links) und Anna-Lena Ahring (rechts) steht Ferdinand Kössendrup. Aus der Ruhe bringt ihn das nicht: Die Freude steht ihm ins Gesicht geschrieben. © Peter Dahm

Was ist weiß, trüb und darf für viele am Frühstückstisch nicht fehlen? Richtig – Milch; insbesondere die Kuhmilch. Zum Melken ging es für insgesamt 18 junge Landwirte an die Zitzen. Jetzt stehen die Gewinner fest.

Bad Sassendorf/Ostinghausen – Annabel Blome darf sich als beste Kuhmelkerin in Nordrhein-Westfalen bezeichnen. Die 22-Jährige setzte sich im Versuchs- und Bildungszentrum Haus Düsse gegen 17 Kontrahenten durch. Ende April wartet auf sie die nächste große Herausforderung. Dann geht es für die Frau aus Sundern zum Bundeswettbewerb (siehe Infokasten).

MELKWETTBEWERB NRW: Darum geht es

Angehende Landwirte aus ganz Nordrhein-Westfalen kommen alle zwei Jahre zusammen, um ihr Können beim Melken unter Beweis zu stellen. Neben Milchmenge und Melkzeit fließt auch die Melkarbeit, Geschicklichkeit der Teilnehmer sowie der Umgang mit den Kühen in die Bewertung ein. Nicht nur die Praxis ist entscheidend, auch das theoretische Wissen wird vorher abgefragt. In der Prüfung müssen die Landwirte 45 Multiple-Choice-Fragen rund um das Thema Kuh und Milch beantworten. Die zwei Besten werden zum Bundeswettbewerb der besten Melker vom 24. bis 28. April in die Lehr- und Versuchsanstalt Hofgut Neumühle in die Pfalz eingeladen.

Hinter ihr belegte bei dem dreitägigen Wettmelken vom 17. bis 19. Januar Leonie Volkmann (23) aus Herzebrock den zweiten Platz vor Anne van Gemmeren (22) aus Uedem. Der erste männliche Nachwuchskandidat war Michel Risse (23) aus Oelde auf dem vierten Platz.

Melkwettbewerb NRW in Bad Sassendorf: Wir haben das Wettmelken vor Ort begleitet

Die Qualität der Milch aus jeder Zitze ermittelt Ferdinand Kössendrup mithilfe einer rötlichen Flüssigkeit. Dabei schaut eine interessierte Kuh genaustens zu.
Die Qualität der Milch aus jeder Zitze ermittelt Ferdinand Kössendrup mithilfe einer rötlichen Flüssigkeit. Dabei schauen Anna-Lena Ahring (rechts) und eine interessierte Kuh (links) genaustens zu. © Peter Dahm

Nachwuchsmelker aus ganz NRW gingen im Melkstand an den Start und stellten ihr Können unter Beweis. Unter ihnen auch Ferdinand Kössendrup. Der 21-Jährige aus Sendenhorst unterzog sich der Prüfung ebenfalls. Seine erste Einschätzung nach dem Praxistest: „Ich glaube, dass es gut gelaufen ist.“ Das bestätigt der Eindruck von Prüferin Anna-Lena Ahring. „Er hat es ordentlich und wirklich gut gemacht“, sagt sie. Auch er hat vorher die Schulbank drücken müssen und die theoretische Prüfung abgelegt. „Ich bin zwar mehr der Praktiker, aber Schule muss eben auch sein“, schmunzelt der angehende Landwirt wenige Augenblicke nach Prüfungsende. Für eine Platzierung unter den besten vier hat es allerdings nicht gereicht; er erreichte den achten Platz.

Melkwettbewerb NRW in Bad Sassendorf: Die Ziele des Wettbewerbes

Bis zu zehn Minuten werden die jungen Landwirte auf ihre Tauglichkeit als Melker getestet. Dabei müssen sie unter anderem auch „viel Technikverständnis mitbringen“, sagt Prüferin Dr. Melanie Eisert. Die Fachtierärztin für Rinder nimmt die Prüflinge genaustens unter die Lupe. Der Wettbewerb soll auch dazu dienen, Verbraucher über moderne Landwirtschaft und regionale Milchproduktion zu informieren.

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