Mehr als 400 Soester Polizisten lernen, Klimakleber von der Straße zu lösen

Bislang spielten Klimaaktivisten, die sich aus Protest auf Straßen festkleben, im Kreis Soest noch keine Rolle. Doch zur Sicherheit lernen im Kreis Soest mehr als 400 Polizisten, wie sie die Aktivisten am besten wieder gelöst bekommen.
Kreis Soest - Man lernt nie aus - das gilt auch für die Beamten der Kreispolizeibehörde Soest und ihre Polizei-Kollegen aus Nordrhein-Westfalen. Denn: Das NRW-Innenministerium rüstet gegen Klima-Aktivisten auf, die sich auf Straßen festkleben. In den kommenden Tagen sollen laut Innenministerium mehr als 10.000 Polizisten dafür ausgebildet werden, festgeklebte Hände vom Asphalt zu lösen. Im Kreis Soest werden es laut Polizeisprecherin Diana Kettelhake „über 400 Beamte“ sein.
Bislang spielten die sogenannten Klimakleber im Kreis Soest noch keine Rolle, wurde bislang noch keine Straße von festgeklebten Aktivisten blockiert. Ob Beamte der Soester Behörde bereits bei überregionalen Unterstützungs-Einsätzen, wie beispielsweise in Lützerath, Erfahrungen mit Klebe-Aktivisten gemacht haben, kann nicht mit letzter Sicherheit beantwortet werden.
Kommen Klimakleber auch in den Kreis Soest? Polizei: „Nicht vorhersehbar.“
Die Kreispolizeibehörde Soest gibt sich zudem schweigsam, was ihre Ausstattung angeht, mit der sie gegen die Klimakleber vorgehen könnte. „Zu unseren Ausstattungen bezüglich des Lösens machen wir keine Angaben.“ Es sei aktuell zudem „nicht vorhersehbar“, ob es auch im Kreis Soest noch „zu Szenarien mit Klimaklebern kommen wird“, sagt Diana Kettelhake.
Klimakleber von der Straße lösen: Das soll die Ausbildung bringen
Bislang gab es in NRW nur wenige Beamte, die landesweit zum Lösen des Klebers im Einsatz waren. Laut Innenministerium soll die Einsatzdauer durch die breitflächige Ausbildung „deutlich verkürzt“ und die Gefahr für Verkehrsteilnehmer reduziert werden.
„Die erforderlichen Kompetenzen werden den über 10.000 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten im Rahmen einer verpflichtenden, digitalen Fortbildung noch ab dieser Woche vermittelt“, hieß es am Mittwoch aus dem Düsseldorfer Innenministerium. Ausgebildet werden sollen sämtliche Streifenpolizisten und Beamte von Hundertschaften.
Klimakleber: Innenminister Reul verurteilt Form des Protestes
„Wir holen die Klimakleber von der Straße - schnell, effizient und direkt“, sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben in unserem Land viele legitime Protestformen. Und das ist auch gut so. Aber sich auf die Straßen zu kleben und zu versuchen, das öffentliche Leben stundenlang lahmzulegen, gehört nicht dazu“, so Reul.
Die Soester Ortsgruppe der Klimabewegung „Fridays for Future“ hat eine klare Meinung über Demonstranten, die sich auf Straßen festkleben.
mit Material der Deutschen Presse-Agentur