Kreis Soest will investieren: Vertrauen in den Flughafen

Soest - PAD kostet! So lässt sich knapp die kurze Diskussion im Kreisausschuss über den Flughafen Paderborn-Lippstadt zusammenfassen. Der Airport braucht die Hilfe der kommunalen Gesellschafter, zu denen auch der Kreis Soest gehört. Ohne ihr Geld geht’s nicht weiter.
In der Sitzung am Donnerstagabend sprach sich das Gremium unter Vorsitz von Landrätin Eva Irrgang im Grundsatz dafür aus, zusätzlich zur Verlustabdeckung einen Investitionskostenzuschuss zu geben. Die Summe beläuft sich insgesamt auf 762 500 Euro und soll, jeweils zur Hälfte, in zwei Etappen fließen – aufgeteilt auf die Geschäftsjahre 2018 und 2020.
Einzig Ilona Kottmann-Fischer von den Grünen sagte nein. Sie vermisse „ein tragfähiges Konzept der Geschäftsführung zur Wirtschaftlichkeit des Betriebes ohne öffentliche Zuschüsse“, betonte sie. „Wir können nicht nachvollziehen, wie das alles ge-stemmt werden soll.“
Hans-Joachim Kayser, SPD, entgegnete, die Schuld sei bestimmt nicht bei der Leitung zu suchen, die Geschäftsführung bemühe sich – bei einem verschärften Wettbewerb – intensiv, wieder bessere Zahlen einzufahren und eine schwarze Null zu schreiben.
Oliver Pöpsel von der CDU sprach von einer guten Entwicklung des Flughafens. Die nun vorgesehenen Maßnahmen seien wichtig und führten in die richtige Richtung.
Christian Klespe, SPD, wies auf die derzeit schwierigen, „hoffentlich temporären, äußeren Verhältnisse“ hin, denen das Unternehmen ausgesetzt sei und sprach damit unter anderem die geringeren Buchungen für Flüge in die Türkei an.
Mit gut 6,1 Millionen Euro Zuschuss möchte die Gesellschaft investieren und insgesamt 17 Millionen zum großen Teil in Standards stecken. Geplant sind etwa neue Flugbetriebsflächen, Ersatzbeschaffungen für die Abfertigungsausrüstung – wie Schlepper, mobile Förderbänder, Feuerwehrfahrzeuge –, ebenso die Sanierung der Tankstelle.
Der Aufsichtsrat hat in seiner Klausurtagung im ersten Quartal die aktuelle Strategie eines nachhaltigen Wachstums bestätigt. Mit ihrem Votum macht die Mehrheit des Kreisausschusses deutlich, welchen wichtigen Stellenwert sie dem Airport als Instrument der Infrastruktur einräumt und zwar – wie es in der Beratungsvorlage der Verwaltung heißt – durch die Anbindung des Wirtschaftsraumes an überregionale Bereiche, aber auch für Ferienreisen.
Das letzte Wort hat nächste Woche der Kreistag.