In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Landwirtschaft am Donnerstagabend wurde der Gebührenkalkulation für die Abfallwirtschaft zugestimmt. Zuvor sei es dem Kreis und der Entsorgungswirtschaft Soest noch gelungen, den höheren Aufwand durch Einsparungen, Wertstofferlöse und die Auflösung von Gebührenrücklagen vollständig auszugleichen, hieß es. Dies sei 2023 erstmals nicht mehr möglich.
Durch die in jüngster Zeit enorm steigenden Preise im Energiebereich sowie bei Benzin und Diesel sei es bereits im Frühjahr und Sommer 2022, insbesondere bei allen Transportleistungen und für den Gerätebetrieb an den Entsorgungsanlagen zu erheblichen Mehrkosten gekommen. Die Steigerungen in diesem Bereich könnten jedoch zum Großteil durch Einsparungen und höhere Stromerlöse aus Photovoltaik-Anlagen und Kompostwerk kompensiert werden.
Höhere Kosten würden stattdessen aus den Umweltauflagen und veränderten Restabfallwegen resultieren. Es bestehe ein Gebührenmehrbedarf von circa 4,5 Millionen Euro.
Bislang konnte die Hälfte des Abfall-Aufkommens im Zementwerk Wittekind verwertet werden. Aufgrund veränderter Marktbedingungen ist das bis auf Weiteres nicht mehr möglich. „Dadurch müssen zirka 20.000 Tonnen Restabfälle zusätzlich umgeschlagen, abtransportiert und zu höheren Kosten in der Müllverbrennungsanlage Bielefeld entsorgt werden“, heißt es in der Erklärung. Eine zusätzliche Belastung stelle die im Bundestag beschlossene CO2-Bepreisung der Müllverbrennung dar. Sie führe bis 2026 zu jährlichen Mehrkosten von bis zu zwei Millionen Euro.
Wie hoch die Abfallgebühren in den einzelnen Städten und Kommunen des Kreises letztlich werden, steht noch nicht fest. Sie werden individuell die Gebühr festlegen – auf Basis der Satzung des Kreises berechnet.
Das neue Semester am Standort Soest der Fachhochschule Südwestfalen hat bereits begonnen. Und noch immer suchen viele Studenten nach Zimmern. Doch die sind knapp und teuer.