Die Geflügelpest wird in aller Regel von Wildtieren in die Bestände getragen. In Mecklenburg-Vorpommern hatte es jüngst ausgerechnet nach einer Geflügelschau ein massives Ausbruchsgeschehen gegeben, berichtet Kalle. Ist nur ein Tier einer Zucht betroffen, muss der gesamte Bestand getötet werden – für die Züchter ein herber Verlust.
Das Ausbruchsgeschehen in Mecklenburg-Vorpommern hatte sich ebenfalls nach einer Rasseflügelzuchtschau dargestellt. Dort hatte die Ansteckungswelle ihren Ursprung in der Landesschau der Rassegeflügelzüchter Ende November in Demmin (Mecklenburgische Seenplatte), berichtet der NDR unter Berufung auf das zuständige Ministerium des ostdeutschen Bundeslandes.
Die Aviäre Influenza, auch Vogelgrippe genannt, ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit, die ihren natürlichen Reservoir-Wirt im wilden Wasservogel hat. Die Geflügelpest ist eine besonders schwer verlaufende Form der aviären Influenza. Sie wird durch sehr virulente (hochpathogene) Stämme aviärer Influenzaviren der Subtypen H5 und H7 hervorgerufen. Alle Nutzgeflügelarten, aber auch viele Zier- und Wildvogelarten sind hochempfänglich für die Infektion. Bei Hühnern und Puten werden die höchsten Erkrankungs- und Sterberaten beobachtet – teilweise bis zu 100 Prozent. Wasservögel erkranken seltener und oft weniger schwer, scheiden aber dennoch das Virus aus und können als Reservoir für Ansteckungen dienen
Seither seien in den Beständen der ostdeutschen Züchter 56 Infektionsfälle amtlich registriert worden. Insgesamt hätten 3.800 Enten, Hühner und Tauben getötet werden müssen. Wegen diesem und anderen aktuellen Ausbrüchen hatte es jetzt im Kreis Soest Gespräche zwischen Kreisveterinär und Züchtern gegeben. Hopp hatte dringend empfohlen, Geflügelschauen nicht stattfinden zu lassen. Die Rassegeflügelzüchter Soest-Schwefe sind dieser Empfehlung gefolgt.
In NRW wurde zuletzt am 16. Dezember 2022 ein Ausbruch im Kreis Höxter amtlich festgestellt, berichtet das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW). Dort wurden die vorgeschriebenen sogenannten Restriktionszonen errichtet. Folgende Kreise und kreisfreie Städte liegen, zumindest in Teilen, innerhalb einer Schutz- oder Überwachungszone: Lippe, Höxter, Siegen-Wittgenstein, Olpe, Hochsauerlandkreis, Kleve und Wesel.
Einen Geflügelpestausbruch im Kreis Soest hatte es zuletzt im November 2021 gegeben. Damals mussten tausende Tiere getötet werden.