Das Handlungskonzept Mobilstationen ist eine Empfehlung des Kreises Soest an die Kommunen – beschlossen 2021 –, wie nachhaltige Mobilität, durch Verknüpfung unterschiedlicher Angebote an einem Standort und der damit einhergehenden Vereinfachung des Übergangs zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln im Kreis, gefördert werden kann. Verschiedene Mobilstationen wurden bereits errichtet.
Ein Mensch ist dann „multimodal“ unterwegs, wenn er diverse Verkehrsmittel nutzt, beispielsweise mit den Bus zur Arbeit oder mit dem Leihfahrrad zum Sport fährt.
Der Regionalverkehr Ruhr-Lippe (RLG) soll als kommunales Verkehrsunternehmen die Organisation des Mietsystems übernehmen. Personal- und Sachkosten der RLG will dafür ab 2023 der Kreis tragen. Für die veranschlagten Infrastrukturkosten in Höhe von rund 210 000 Euro sollen bis zu 90 Prozent Fördermittel akquiriert werden.
Die Verwaltung hat der Politik die Umsetzung eines stationsbasierten Systems vorgeschlagen mit einer Grundausstattung an Pedelecs je Kommune. Grundsätzlich sollen die Gemeinden und Städte aber selber über die Anzahl und Art der Fahrräder bestimmen – zum Beispiel konventionelle Räder, E-Bikes oder E-Lastenräder.
„Wir haben einzelne Kommunen bereits angesprochen. Das Interesse (am Fahrradmietsystem, Anm. d. Red.) ist unterschiedlich groß“, erklärte Gunnar Wolters vom Kreis Soest den Mitgliedern des Ausschusses für Verkehr und Mobilität. Die Ausschussmitglieder sprachen sich einstimmig für die Einführung des kreisweiten Fahrradverleihs aus. Die endgültige Entscheidung trifft aber der Kreistag am 21. Juni.
Nabiha Ghanem (Grüne) sagte: „Es ist ein tolles Konzept.“ Allerdings müsse man überlegen, wie man es schaffe, Menschen mit Einschränkungen nicht auszuschließen. Ghanem regte an, dass auch E-Scooter an den Stationen zur Verfügung stehen. Denis Sobeck (Linke/Die SO) fragte nach, ob angedacht sei, dass Bus-Kunden anschließend das Fahrrad mitnutzen können? „Das wird andernorts so gemacht“, sagte Wolters. So könnten bei einem ÖPNV-Abo die ersten 30 Minuten pro Ausleihe frei sein.
Insgesamt sollen laut Handlungskonzept kreisweit 47 Stationen zum Fahrradverleih mit 377 Rädern eingerichtet werden. In Soest sind das demnach fünf Stationen, in Bad Sassendorf und Möhnesee drei sowie in Werl sieben. Ein Fahrradmietsystem im ländlichen Raum ist nicht kostendeckend zu betreiben, heißt es vom Kreis Soest. Bei 377 Rädern – 70 Pedelecs und 307 Standardrädern – rechnet der Kreis mit jährlichen Betriebskosten von rund 400 000 Euro.
Betriebskosten seien in der Regel auch nicht förderfähig. Dementsprechend schlägt der Kreis drei Finanzierungsmöglichkeiten vor:
Bis Herbst 2022 will die Verwaltung die Beauftragung der RLG vorbereiten und sich mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden beraten.
Eine ganze Reihe von Fahrradunfällen am Pfingstwochenende meldet die Kreispolizei Soest. Mehrfach war Alkohol im Spiel. Zum schwersten Unfall kam es in Werl.