1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Kreis und Region

Überschallknall über Soest: Eurofighter jagen verdächtigem Passagierflugzeug nach

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Matthias Staege

Kommentare

Ein lauter Knall wie von einer Detonation hat am Montagmittag, 1. Mai, die nördlichen Bereiche von Soest und Teile von Lippetal und Welver erschüttert. Zwei Eurofighter haben die Schallmauer durchbrochen. Der Einsatz war keine Übung.

Update vom Montag, 1. Mai, 14.23 Uhr: Die Ursache für das laute Detonationsgeräusch am Mittag ist gefunden. Es handelte sich in der Tat um einen Überschallknall. Das bestätigt ein Sprecher der Luftwaffe unserer Redaktion. Bei dem Flug handelte es sich allerdings nicht um eine Übung, sondern um einen tatsächlichen Alarm. Was war passiert?

Wie Oberstleutnant Matthias Boehnke, Sprecher der Luftwaffe, erklärt, waren in Laage in Mecklenburg-Vorpommern zwei Eurofighter der „Quick Reaction Alert“ (QRA) der Luftwaffe aufgestiegen. Diese Einheit, die rund um die Uhr für die Sicherung des Luftraums zuständig ist, war gegen 12.20 Uhr alarmiert worden, weil der Funkkontakt zu einer Passagiermaschine, die auf dem Weg nach Amsterdam im deutschen Luftraum unterwegs war, abgebrochen war.

Laute Explosion im Raum Soest: Linienflug auf dem Weg nach Amsterdam

In solchen Fällen steigen sofort die Alarmrotten der Luftwaffe auf, hinter dem abgebrochenen Funkkontakt könnte schließlich auch eine Entführung oder ein Terroranschlag stecken. Um die Passagiermaschine möglichst schnell zu erreichen, sind die Eurofighter-Piloten mit Überschallgeschwindigkeit geflogen. Der enorme Knall, der entsteht, wenn ein Flugzeug die Schallmauer durchbricht, war weithin zu hören.

Südlich von Münster schließlich hatten die Eurofighter die Linienmaschine erreicht. Wie sich dann herausstellte, war es weder ein Terroranschlag noch ein technischer Defekt, der den Funkkontakt abbrechen ließ, sondern schlicht menschliches Versagen, erklärt Boehnke. Der Pilot der Passagiermaschine habe seinen Fehler bemerkt, als er plötzlich die beiden Kampfflugzeuge neben sich sah, und den Funkkontakt wieder hergestellt.

Update vom Montag, 1. Mai, 13.31 Uhr: Nach Informationen unserer Redaktion berichten auch in Teilen von Hamm und Warendorf Einwohner über das Explosionsgeräusch. Möglich erscheint, dass es sich um den Überschallknall eines Kampfflugzeuges gehandelt haben könnte. Momentan finden wieder mehr Flüge von Kampfflugzeugen statt. Ende März hatte der laute Knall, der entsteht, wenn ein solches Flugzeug die Schallmauer durchbricht, viele Bürger in Detmold in Aufregung versetzt. Auch am 1. Mai hat nun ein Kampfjet über NRW die Schallmauer durchbrochen.

[Erstmeldung von Montag, 1. Mai, 13.20 Uhr]: Soest/Lippetal/Welver - Ein lauter Knall hat am Montagmittag Teile des Soester Nordens erschüttert. Auch in einigen Gebieten von Welver und Lippetal sei ein Knallgeräusch wie von einer Explosion zu hören gewesen, berichten Anwohner unserer Redaktion. Eine Anwohnerin der Straße „Endloser Weg“ im Soester Norden sagte, sie habe im ersten Moment an ein Erdbeben gedacht.

Laute Explosion im Raum Soest: Anwohner rufen die Polizei an

Mehrere Anrufe sind deswegen auch bei der Polizei eingegangen. Zu der Ursache des Detonationsgeräuschs könne man noch nichts sagen, aktuell seien Einsatzkräfte unterwegs, um den Hinweisen aus der Bevölkerung nachzugehen, erklärte ein Mitarbeiter der Leitstelle der Polizei.

Wir berichten weiter

Auch interessant

Kommentare