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Einbrecher steigen wieder öfter ein - das sind die Zahlen für den Kreis Soest

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Von: Kathrin Bastert

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Wohnungseinbruch
Ein Mann hebelt mit einem Brecheisen eine Tür im Keller eines Wohnhauses auf (gestellte Szene). © Silas Stein/dpa/Illustration

Einbrecher haben es wieder leichter. Nach zweieinhalb Coronajahren verzeichnet die Polizei in ganz NRW im ersten Halbjahr 2022 wieder einen Anstieg der Wohnungsdiebstähle. Der Kreis Soest bildet da keine Ausnahme.

Kreis Soest – 110 Wohnungseinbrüche hat die Kreispolizeibehörde Soest seit Januar bearbeitet, davon 49 Versuche, teilt Polizeisprecherin Diana Kettelhake auf Nachfrage mit. Das sind 32 oder 41 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 48 Einbrüche ereigneten sich in Soest.

Verantwortlich dafür, sagt Kettelhake, sei sicherlich das Ende von Lockdowns und die Tatsache, dass die Menschen im Kreis Soest nach den vielen Pandemieeinschränkungen wieder mehr aus dem Haus gehen. Der Rückgang der Wohnungseinbrüche im Kreis Soest ist aber keineswegs ausschließlich dem Corona-Effekt zuzuschreiben. Vielmehr sind die Zahlen schon seit einigen Jahren rückläufig, was die Polizei auch auf entsprechende Kampagnen und Ermittlungsansätze zurückführt. 2015 lag die Zahl der erfassten Wohnungseinbrüche (vollendete wie versuchte) noch bei 831 – damals machten auch im Kreis Soest reisende Banden den Ermittlern zu schaffen. Deutlich weniger entsprechende Delikte zählten die Beamten 2017, nämlich 456, und im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es rund 300.

Eine zuletzt deutlich erhöhte Aufklärungsquote von 36 Prozent im Jahr 2021 ist darauf zurückzuführen, dass Serientäter gefasst werden konnten.

Das gelang den Soester Beamten übrigens auch in der Nacht zum Montag: Um kurz nach Mitternacht hatten Zeugen beobachtet, wie zwei Einbrecher versuchten, an der Straße „Vor dem Schonekindtor“ in einen Kiosk einzudringen. Die vermummten Täter sollen vergeblich versucht haben, die Rolläden des Lädchens hochzuschieben. Als die Einbrecher die Zeugen bemerkten, ließen sie zunächst von ihrem Vorhaben ab, versuchten es dann aber mit Hilfe von Werkzeug noch einmal. Doch die Rolladen hielten Stand; die verkappten Einbrecher machten sich aus dem Staub – und wurden kurz darauf in der Innenstadt von einer Streife aufgegriffen. Beide, ein Mann und eine Frau, wurden vorläufig festgenommen.

Ein Fall, der zeigt, dass Sicherungsmaßnahmen wirken können. In dem Zusammenhang warnt Diana Kettelhake vor allzu großer Sorglosigkeit: „Zu oft bleibt das Fenster auf Kipp.“ In zwei Fällen am Wochenende war genau das der Einstieg für die Einbrecher. So berichtet die Polizei am Montag von einem Einbruch in der Niedergasse in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Unbekannte waren durch das gekippte Fenster in eine Erdgeschosswohnung eingedrungen, hatten die gesamte Wohnung nach Wertsachen durchsucht und elektronische Geräte, Schmuck und Bargeld erbeutet.

Am Schürhoffweg verschafften sich die Täter auf dem gleichen Weg Zugang zu einer Parterre-Wohnung. Bei dem Versuch in der Nacht zu Montag gegen 3 Uhr stießen sie einen Blumentopf auf der Fensterbank um. Das Geräusch riss den Wohnungsinhaber aus dem Schlaf; die Einbrecher flüchteten ohne Beute vom Tatort. In beiden Fällen sucht die Polizei Zeugen. Hinweise unter 91000.

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