Bundestagswahl im Kreis Soest: Hellmich (SPD) bleibt in Berlin, für Griewel (FDP) reicht es nicht
Bundestagswahl 2021: Die Bürger im Kreis Soest haben gewählt. Der Trend ist nicht überraschend, das Ergebnis in seiner Deutlichkeit aber schon. Die Ergebnisse.
- Bundestagswahl 2021* im Kreis Soest.
- Hans-Jürgen Thies gewinnt im Wahlkreis 146 wieder das Direktmandat.
- Nur ein weiterer Kandidat aus dem Kreis schafft es nach Berlin
Update von Montag, 27. September, 8.14 Uhr: Für Fabian Griewel (FDP) hat das Ergebnis nicht gereicht. Er zieht nicht in den Deutschen Bundestag ein. Anders sieht es bei Wolfgang Hellmich (SPD) aus, der über den Listenplatz 21 erneut nach Berlin geht.
22.50 Uhr: Jetzt hat auch Möhnesee geliefert: Das Wahl-Ergebnis im Kreis Soest: Zweitstimmen: CDU: 29,1 Prozent, SPD: 28,7 Prozent, Grüne: 13,6 Prozent, FDP: 11,8 Prozent, AfD: 8 Prozent, Linke: 3,1 Prozent. Basis und Tierschutzpartei landen bei knapp mehr als einem Prozent. Bei den Erststimmen bleibt es beim knappen Sieg für Hans-Jürgen Thies.
Bundestagswahl 2021: Erststimme im Kreis Soest - vorläufiges Endergebnis
Hans-Jürgen Thies (CDU) | 33,1 Prozent |
Wolfgang Hellmich (SPD) | 30,8 Prozent |
Fabian Griewel (FDP) | 10,1 Prozent |
Berengar Elsner von Gronow (AfD) | 7,9 Prozent |
Shahabuddin Miah (Grüne) | 12,5 Prozent |
Robert Helle (Die Linke) | 3,1 Prozent |
Christine-Maria Hudyma (Freie Wähler) | 1,1 Prozent |
Wolfgang Sälzer (Die Basis) | 1,4 Prozent |
Bundestagswahl 2021: Zweitstimme im Kreis Soest - vorläufiges Endergebnis
CDU | 29,1 Prozent |
SPD | 28,7 Prozent |
FDP | 11,8 Prozent |
AfD | 8 Prozent |
Grüne | 13,6 Prozent |
Die Linke | 3,1 Prozent |
Andere | 5,8 Prozent |
22.40 Uhr: Am Ergebnis dürfte die Zähl-Panne in Möhnesee aber nicht mehr viel ändern. Unterm Strich stehen bei CDU herbe Verluste in den Büchern. 30,3 Prozent sind für die CDU ein historisch schlechtes Ergebnis im Kreis Soest. Die SPD konnte von der Schwäche der Christdemokraten aber kaum profitieren. Mit 26,8 Prozent der Zweitstimmen liegen die Sozialdemokraten nur knapp über dem 2017er-Ergebnis von 25 Prozent.
22.24 Uhr: der letzte Wahlbezirk im Kreis Soest, der noch nicht ausgezählt ist, ist ein Briefwahlbezirk in Möhnesee. Die Wahlleitung des Kreishauses hat bereits Kontakt mit dem dortigen Wahlvorstand aufgenommen.
21.58 Uhr: Wolfgang Hellmich (SPD) sieht gute Chancen, doch noch erneut in den Bundestag einzuziehen. Für Jubel sei es aber noch zu früh, sagte er unserer Redaktion. Er wolle auf das amtliche Endergebnis warten. Hellmich steht auf der Landesliste der SPD auf Platz 21. Aktuell liegt die SPD NRW-weit bei mehr als 27 Prozent. Das müsste eigentlich für Hellmich reichen.
21.42 Uhr: So viel steht jetzt fest: Hans-Jürgen Thies (CDU) wird wieder den Kreis Soest in Berlin vertreten. Thies hat zwar im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 dramatisch an Zustimmung verloren, holt nur noch knapp mehr als 33 Prozent (2017: 42,7 Prozent) kann aber den knappen Vorsprung gegenüber Wolfgang Hellmich (SPD, 30,8 Prozent) über den Wahlabend retten. Ob Hellmich wieder in den Bundestag einzieht, hängt jetzt vom Ergebnis auf Landesebene ab.
21.36: Ein Wahllokal in der Gemeinde Möhnesee hat noch nicht ausgezählt, dann sind alle Stimmen komplett.
21.24 Uhr: Nur noch 3 der 339 Ergebnisse fehlen. CDU (29,1 Prozent und SPD (28,7 Prozent) liegen bei den Zweitstimmen fast gleichauf. Aktuell sieht es so aus, als würde Hans-Jürgen Thies (CDU) seinen knappen Vorsprung bei den Erststimmen knapp über die Ziellinie retten können.
21.01 Uhr: Im Sudhaus der „Zwiebel“ scheinen alle den Atem anzuhalten, als die erste Prognose über die Leinwand flimmert. Erstaunen, dann verhaltener Jubel: 25 Prozent im Bund, „das hätten wir selbst noch vor vier Monaten nicht zu hoffen gewagt“, sagt Wolfgang Hellmich, der Direktkandidat aus dem Kreis. Bis in die Nacht hinein wird er darauf warten müssen, wie es für ihn persönlich weitergeht: Reicht Listenplatz 21, um erneut in den Bundestag einzuziehen? Es erscheint möglich, immerhin.
21 Uhr: Er hätte sich ein klareres Ergebnis gewünscht: Als Fabian Griewel am Abend von seinen Freunden auf der eigenen Terrasse begrüßt wird, hätten sie ihm gern schon zum Einzug in den Bundestag gratuliert. Doch der Kandidat der FDP muss zittern - und stellt sich auf eine lange Nacht ein. Es wird viel gerechnet werden, ehe klar sein wird, ob es für Griewel reicht.
20.40 Uhr: Bei der CDU sind die Nerven mittlerweile zum Zerreißen gespannt. Vor allem die ausstehenden Briefwahlbezirke aus Soest bereiten Sorgen. Ob der knappe Vorsprung über die Zeit gerettet werden kann? „Der Puls steigt deutlich“, sagt ein sichtlich nervöser CDU-Kandidat. Mittlerweile sind rund 50 Mitglieder bei der Wahlveranstaltung. Es könne sicher noch Verwerfungen geben, sagt Thies. Zumal Soest eher für Kontrahent Hellmich gestimmt hat. Es kann noch ein langer Abend werden.
20.32 Uhr: Der Abstand zwischen Hellmich (30,5 Prozent) und Thies (32,9 Prozent) bleibt auch nach 314 von 339 Ergebnissen fast gleich. Mehr als 3.400 Stimmen liegen zwischen den beiden Kandidaten. Damit dürfte Thies trotz des für ihn schlechten Ergebnisses der Platz im Bundestag sicher sein.

20.29 Uhr: Mit Spannung verfolgt der Direktkandidat der AfD, Berengar Elsner von Gronow, die Hochrechnungen. „Das ist alles noch sehr volatil, wenn man den großen Anteil der Briefwähler noch berücksichtigt“, sieht er „kein katastrophal schlechtes Ergebnis für die AfD.“ Es sei offenbar gelungen, eine Stammwählerschaft von der AfD zu überzeugen. Mit Blick auf die aktuellen Kreiszahlen - Elsner liegt nach dem aktuellen Stand etwa bei 8,5 Prozent, die AfD bei 8,6 - sagt er: „Unter den Bedingungen das Ergebnis zu halten ist ja schonmal was.“ Spannend sei, wie sich die Koalitionen in Berlin angesichts der Zahlen für SPD und CDU zusammenfinden.
20.27 Uhr: Grünen-Kandidat Shahabuddin Miah rechnet nun nicht mehr damit, noch in den Bundestag einzuziehen. Dafür werde es wohl nicht reichen. „Natürlich ist die Enttäuschung groß, aber der Bürger hat gewählt.“. Nun wolle er nicht deprimiert sein, sondern weitermachen, „vielleicht für das Europaparlament“. Mit seinem eigenen Wahlergebnis ist Miah mehr als zufrieden. Im traditionell starken CDU-Kreis habe er das Stimmenergebnis im Vergleich zu vor vier Jahren nahezu verdoppelt. „Mehr war nicht zu erwarten.“. Der Dank gelte allen Wählern. Aber das Gesamtergebnis sei doch ernüchternd.
20.24 Uhr: Auch in der Gemeinde Wickede sind jetzt alle Stimmen ausgezählt. Die SPD liegt dort bei Erststimmen (34,4 Prozent) und Zweitstimmen (32 Prozent) deutlich vor der CDU (31,7 und 28,5 Prozent).
20.10 Uhr: Jetzt liegen 300 der 339 Ergebnisse aus dem Kreis Soest vor. Bei den Zweitstimmen sieht es so aus: CDU: 28,7 Prozent, SPD 28,1 Prozent, FDP: 11,9 Prozent, AfD: 9,1 Prozent, Grüne: 13,1 Prozent. Die Linke liegt im Kreis Soest bei 3,1 Prozent. Die Partei „die Basis“ kommt auf 1,2 Prozent der Stimmen.
20 Uhr: Die Gemeinde Lippetal hat als erste im Kreis Soest alle Stimmen ausgezählt. Traditionell liegt dort die CDU vorn. Aber nur noch 35,4 Prozent der Zweitstimmen (2017: 44,9 Prozent) sind auch im sonst so schwarzen Lippetal eine herbe Klatsche
19.57 Uhr: Die Abstände zwischen CDU und SPD schmelzen bei Erst- und Zweitstimmen weiter. nach Auszählung von 281 von 339 Wahllokalen kommt Hans-Jürgen Thies (CDU) auf 32,5 Prozent der Erststimmen, Wolfgang Hellmich (SPD) auf 30,3 Prozent. Bei den Zweistimmen liegt die CDU jetzt bei 28,4 Prozent, die SPD bei 28,1 Prozent.
19.43 Uhr: Bei der CDU hat das große Zittern eingesetzt. Der Vorsprung schmilzt kontinuierlich. Ob es am Ende reicht, ist völlig offen. Fast minütlich rücken CDU und SPD näher zusammen. „Die Briefwahlergebnisse laufen nicht gegen uns“, sagt Heinrich Frieling. Aber es klingt alles andere als sicher. Es wird ein knappes Rennen. Aber zumindest bei der Currywurst, die gereicht wird, wird Rotes vernascht
19.40 Uhr: Nur noch 2,5 Prozentpunkte liegen nach Auszählung in 253 von 339 Wahllokalen zwischen Hellmich und Thies. Bei den Zweitstimmen deutet sich im Kreis Soest ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen CDU (aktuell 28,4 Prozent) und SPD (aktuell 27,8 Prozent) an.
19.30 Uhr: FDP-Direktkandidat Fabian Griewel ist bester Laune: Die Zahlen im Bund weisen auf elf bis zwölf Prozent, das ist sicher eine Steigerung gegenüber 2017 (10,6). „Wir haben unser Ergebnis verbessert, jetzt müssen wir den Abend abwarten“, sagt Griewel. Für ihn persönlich wird es auf das NRW-Ergebnis ankommen, mit Listenplatz 21 hat er nach aktueller Lage alle Chancen, einen Sitz im neuen Bundestag zu bekommen.
19.26 Uhr: Der Abstand zwischen Wolfgang Hellmich (SPD) und Hans-Jürgen Thies (CDU) bei den Zweistimmen schrumpft. Kreisweit liegen jetzt 200 der 339 Ergebnisse vor. Thies: 33,1 Prozent, Hellmich: 29,9 Prozent. In den beiden einwohnerstärksten Städten des Kreises Soest, Lippstadt und Soest liegt Hellmich aktuell sogar klar vorne.

19.16 Uhr: Jetzt sind die Stimmen aus gut der Hälfte der Wahllokale ausgezählt. Es zeichnen sich starke Verluste für die CDU ab. Bei den Zweitstimmen liegen die Christdemokraten kreisweit jetzt bei 29,2 Prozent. Das sind 7 Prozentpunkte weniger als bei der Bundestagswahl vor vier Jahren und sogar ein Verlust von rund 15 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2013. Die SPD ist derzeit zwar alles andere als ein strahlender Wahlsieger, kann sich aber leicht von ihrem Wahldebakel 2017 erholen. Damals machten gerade noch 25 Prozent der Wähler ihr Kreuz bei der SPD, jetzt sind es immerhin 27,7 Prozent.
Die Grünen können schon eher den Sekt kalt stellen. 13 Prozent wären nach aktuellem Stand ein deutlich besseres Ergebnis als die 6,2 Prozent aus der Wahl 2017.
19.05 Uhr: Ganz anders das Bild in Werl. Dort ist ein knappes Drittel der Stimmen ausgezählt. Die CDU liegt bei Erststimmen (34,4 Prozent) und Zweistimmen (30,3 Prozent) knapp vorn.
19.03 Uhr: Soest ist aktuell eine rote Hochburg. In der Kreisstadt liegen 15 von 47 Ergebnissen vor. Die SPD liegt sowohl bei den Erststimmen (32 Prozent) als auch bei den Zweitstimmen (27,6 Prozent) vor der CDU und den anderen Parteien.
19 Uhr: Jetzt liegen 108 der 339 Ergebnisse im Kreis Soest vor: Bei den Zweitstimmen sieht es so aus: CDU: 30,5 Prozent, SPD 27,2 Prozent, FDP: 12 Prozent, AfD: 8,8 Prozent, Grüne: 12,9 Prozent
18.56 Uhr: Noch deutlicher sind die CDU-Verluste aktuell bei den Erststimmen. Hans-Jürgen Thies liegt nach Auszählung von 100 Wahllokalen bei 35,8 Prozent der Stimmen. Vor vier Jahren waren es am Ende 42,7 Prozent
18.52 Uhr: Jetzt sind die Stimmen in 79 der 339 Wahllokale ausgezählt. Für die CDU zeichnen sich bei den Zweitstimmen im Kreis Soest im Vergleich zur Bundestagswahl vor vier Jahren deutliche Verluste ab, bei der SPD knappe Zugewinne.. Die CDU liegt aktuell bei 30,1 Prozent (2017: 36,3 Prozent), die SPD bei 26,5 Prozent (2017: 25 Prozent)
18.44 Uhr: Jetzt liegen 38 der 339 Ergebnisse im Kreis Soest vor: Bei den Zweitstimmen sieht es so aus: CDU: 33 Prozent, SPD 26,2 Prozent, FDP: 12,4 Prozent, AfD: 9,8 Prozent, Grüne: 11,5 Prozent
18.42 Uhr: Punkt 18 Uhr haben die Wahlhelfer auch die Briefwahlunterlagen geöffnet und mit der Auszählung begonnen. Im Briefwahlbezirk 8, Raum 8 in der Sekunderschule Soest zum Beispiel hatten die Helfer am Nachmittag bereits 1630 roten Umschlägen die Wahlscheine und die versiegelten blauen Wahlzettelumschläge entnommen, sie gezählt und auf Vollständigkeit überprüft und in die versiegelte Wahlurne gesteckt. Die Wahlurne wiederum wurde mit Schließung der Wahllokale geöffnet, die blauen Umschläge entnommen, geöffnet und die Wahlzettel entommen. Ab jetzt ist der Ablauf wie in allen anderen Wahlräumen auch. Im Kreis Soest haben mehr als 30 Prozent der Wahlberechtigten Briefwahlunterlagen beantragt.

18.39 Uhr: Die ersten Ergebnisse aus dem Kreis sorgen für Aufatmen bei den Christdemokraten. Der Vorsprung für Hans-Jürgen Thies ist groß. Aber der Lippetaler mahnt zur Vorsicht. Die Briefwähler haben schließlich schon vor längerer Zeit gewählt“. Und die großen Wahlbezirke kommen noch. Die Gesichter hellen sich aber auf bei der Kreis-CDU.
18.38 Uhr: Bei der SPD wartet man gespannt auf die ersten Hochrechnungen. Marlies Stotz: „Den Trend finden wir schon gut“. Marcus Schiffer, Soest: „Wir bräuchten noch vier Wochen Wahlkampf“
18.35 Uhr: Jetzt liegen 16 der 339 Ergebnisse im Kreis Soest vor: Bei den Zweitstimmen sieht es so aus: CDU: 32,5 Prozent, SPD 24,3 Prozent, FDP: 14,5 Prozent, AfD: 9,5 Prozent, Grüne: 12 Prozent
18.28 Uhr: 5 der 339 Wahllokale im Kreis Soest haben jetzt die Stimmen gezählt. CDU: 37 Prozent, SPD 18 Prozent, FDP: 15 Prozent, AfD: 13,7 Prozent, Grüne: 10,2 Prozent
18.23 Uhr: Jetzt hat auch in Soest das erste Wahllokal die Stimmen ausgezählt. Geht es nach den Wählern in Röllingsen, bekommt Wolfgang Hellmich (SPD) mit mehr als 38 Prozent den größten Anteil der Erststimmen.

18.21 Uhr: Das erste Wahllokal hat ausgezählt. In Rüthen-Kellinghausen gewinnt die CDU deutlich und holt 50,1 Prozent der Stimmen. Das ist natürlich alles andere als repräsentativ.
18 Uhr: Die Wahllokale sind geschlossen. Erfahrungsgemäß liegen in einigen Minuten aus den kleineren Wahllokale die ersten Ergebnisse vor.

17.53 Uhr: Um 17.45 Uhr ist CDU -Kandidat Thies im Solista eingetroffen und begrüßte rund 20 Christdemokraten mit einem kräftigen Klopfen auf den Tisch. „Aufgeregt“ sei er, aber nun könne man nichts mehr ändern, der Wähler habe das Wort. Zuletzt habe die CDU aufgeholt, „aber uns fehlen zwei Wochen Wahlkampf.“ Auch CDU-Landtagsmitglied Heinrich Frieling aus Ense ist vor Ort. Er sei „aufgeregt wie nie“ - und habe kein Gefühl, wie die Wahl nach dem „Ritt auf der Klinge“ wohl ausgehen könne.
17.20 Uhr: In 40 Minuten schließen die Wahllokale. Bislang gibt es im Ablauf der Wahl im Kreis Soest keine besonderen Vorkommnisse. Das sagt Wilhelm Müschenborn, Sprecher des Kreises Soest. Der Kreis Soest hat als Behörde die Aufsicht über die Wahl, Landrätin Eva Irrgang ist die Wahlleiterin im Kreis Soest.
16.30 Uhr: Shahabuddin Miah ist 90 Minuten vor Schließung der Wahllokale optmistisch, dass es klappt mit seinem Einzug in den Bundestag. Der Direktkaniditat der Grünen wartet zunächst Zuhause in Werl auf die ersten Ergebnisse und bereitet sich zudem auf Internet-Liveschaltungen zu Fernsehsendern in seiner Heimat Bangladesh vor. Dort wird die Kandidatur des Landsmanns im fernen Deutschland intensiv medial begleitet. Der Werler hofft darauf, dass die Grünen in NRW über 20 Prozent bekommen - „dann würde ich den Sprung in den Bundestag schaffen“. Miah hat drei Einladungen von Ortsverbänden in Soest, Lippstadt und Warstein vorliegen. Geplant ist, dass er am Sonntagabend allen dreien einen Besuch für je 30 Minuten abstattet. „Leider kann ich nicht überall lange sein.“
16.05 Uhr: Im Wahllokal Walburgisschule in Werl bildeten sich zeitweise lange Schlangen. Das Team des dortigen Wahllokals schätzt die Wahlbeteiligung bereits jetzt höher als vor vier Jahren ein.
15.56 Uhr: An den Wahllokalen geht es relativ gemächlich zu, da mehr Wähler denn je bereits im Vorfeld ihre Stimme per Briefwahl abgegeben haben. Lange Schlangen vor den Türen sind die Seltenheit. Eine kurze Umfrage unter Wählern, nachdem sie ihre Kreuzchen gemacht haben, zeigt: Für viele ist es dennoch ein liebgewonnenes Ritual, zur Urne zu gehen, während anderen die Briefwahl zu kompliziert erschien.
Und gerade Wechselwähler, aber auch enttäuschte langjährige CDU-Wähler, rangen noch im Wahllokal mit sich, für wen sie sich entscheiden sollten. „Ich habe mich wirklich erst ganz zum Schluss entschieden, und die Entscheidung dürfte den meisten nicht leicht gefallen sein“, meint zum Beispiel Mario Gilbert Parilla aus Soest, „und wir sind froh, dass es noch Dinge gibt, die man vor Ort tun kann und nicht ausschließlich digital“, so Mesut und Fatma Fidan. Für Lothar Nauber aus Westönnen war die Wahl „gar nicht schwierig“, und das, obwohl er jahrelang CDU-Wähler gewesen sei: „16 Jahre Gerede und nichts ist passiert“, fasst er die Ära Merkel zusammen. Er habe eine Partei gewählt, von der er sich mehr erhoffe für Renter wie ihn, „ob das dann auch eintritt, wird man ja sehen.“ Volker König aus Westönnen meint, „dass der Fokus zu sehr auf den drei Kanzlerkandidaten lag, man aber auch das ganze Paket dahinter berücksichtigen muss.“
15.25 Uhr: Drei Kandidaten aus dem Kreis Soest können sich ernsthafte Hoffnung machen, dem nächsten Bundestag anzugehören. Hans-Jürgen Thies (CDU) hatte vor vier Jahren mit 42,7 Prozent der Erststimmen sein Ticket für Berlin gelöst. Dieses Ergebnis werde er zwar nicht halten können, schätzt er: „Der Bundestrend wirkt sich auch im Kreis Soest aus.“ Dennoch geht er davon aus, dass er am Ende des Tages „ein paar Stimmen mehr“ haben werde als die Konkurrenz. Thies kann eigentlich nur über das Direktmandat nach Berlin gehen, auf der Landesliste der CDU steht er erst auf Platz 31. Wegen der Vielzahl an Direktmandaten, die die CDU voraussichtlich in NRW erringen wird, ist es extrem unwahrscheinlich, dass dieser Listenplatz noch zum Zuge kommen könnte.
Gute Chancen sieht Fabian Griewel (FDP). Er steht auf Platz 21 der Landesliste seiner Partei. Da die FDP in aller Regel keine Direktmandate gewinnt, könnte Griewel ab einem Ergebnis von etwa 13,5 Prozent für die FDP auf Landesebene sicher in den Bundestag einziehen. Im Kreis Soest hatte die FDP bei der Bundestagswahl 2017 übrigens ziemlich genau 13,5 Prozent geholt.
Wolfgang Hellmich (SPD) war von seiner Partei vor vier Jahren noch auf einen sicheren dritten Listenplatz gesetzt worden und musste am Wahlsonntag nicht um seinen Einzug in den Bundestag zittern. Das sieht jetzt anders aus. Hellmich wurde von seiner Partei nur noch auf Platzt 21 der Landesliste gesetzt. Mindestens 25 Prozent der Stimmen muss die SPD in NRW holen, damit Hellmich seinen Zweitwohnsitz an der Spree behalten kann. Hellmich ist am Wahlsonntag allerdings zuversichtlich. „Ich sehe da gute Chancen für mich“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion.
15.00 Uhr: In drei Stunden schließen die Wahllokale. Im Kreis Soest deutet sich eine ordentliche Wahlbeteiligung an. Bei 75,1 Prozent lag die Wahlbeteiligung vor vier Jahren.
10.55 Uhr: Welcher Partei und welchen Kandidaten schenken die Wähler in Deutschland ihr Vertrauen? Wie das bundesweite Ergebnis bei der Bundestagswahl 2021* aussieht, darüber informieren wir ebenfalls in einem News-Ticker.
10.15 Uhr: Wie sieht eigentlich der Stimmzettel für die Bundestagswahl* aus? Wir haben noch einmal erklärt, warum dort nicht die Kanzlerkandidaten der Parteien stehen.
9.25 Uhr: 232.301 Menschen sind im Kreis Soest wahlberechtigt. Wir haben noch einmal alles Wichtige zum Wahltag im Kreis Soest hier zusammengefasst.
8 Uhr: Die Wahllokale sind geöffnet. Auf geht‘s in den Tag der Bundestagswahl 2021.
Bundestagswahl 2021: Die Kandidaten aus dem Wahlkreis 146 (Soest)
NAME | PARTEI | WOHNORT |
Hans-Jürgen Thies | CDU | Lippetal-Herzfeld |
Wolfgang Hellmich | SPD | Bad Sassendorf |
Fabian Griewel | FDP | Soest |
Berengar Elsner von Gronow | AfD | Soest |
Shahabuddin Miah | Grüne | Werl |
Robert Helle | Die Linke | Warstein-Allagen |
Christine-Maria Hudyma | Freie Wähler | Medebach |
Wolfgang Sälzer | Die Basis | Rüthen |
Bundestagswahl 2021: Welche Städte und Kommunen zum Wahlkreis 146 gehören
Der Wahlkreis 146 umfasst den gesamten Kreis Soest, in dem die Wahlberechtigten ihren Wahlzettel zur Bundestagswahl 2021 ausfüllen dürfen - wenn sie es nicht schon per Briefwahl getan haben. Dazu zählen folgende Stände und Kommunen:
- Anröchte
- Bad Sassendorf
- Ense
- Erwitte
- Geseke
- Lippetal
- Lippstadt
- Möhnesee
- Rüthen
- Soest
- Warstein
- Welver
- Werl
- Wickede (Ruhr)
Bundestagswahl 2021: Laschet, Scholz oder Baerbock - wer wird Kanzler?
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet* (CDU), Olaf Scholz (SPD) oder Annalena Baerbock (Grüne): Wer wird die nächste Bundeskanzlerin bzw. der nächste Bundeskanzler und folgt damit auf Angela Merkel (CDU) ins Kanzleramt? Wer auch immer - sobald die Ergebnisse feststehen und offiziell sind - nach der Bundestagswahl die stärkste Kraft wird: Der Weg zur Bildung einer Koalition dürfte nicht einfach werden. Es sind mehrere Bündnisse möglich, aber nicht alle wahrscheinlich. *wa.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.