Am Samstagnachmittag, 27. August, schoss Stefan Berz den Holzvogel aus dem mobilen Kugelfang, der an der Schützenhalle der Bremer Sankt-Lambertus-Schützenbruderschaft von 1525 aufgebaut war.
Zuvor fielen jedoch die Insignien des Schützenvogels: Bernd Immig von den Gastgebern aus Bremen traf mit dem 18. Schuss den Apfel, Dirk Vorrath aus Mawicke mit dem 35. Schuss das Zepter und Klaus Hennemann aus Waltringen mit dem 54. Schuss die Krone. Stefan Berz holte die Reste mit dem 118. Schuss herunter, und die Menge jubelte.
Stefan und Regina Berz lösen somit als Bezirkskönigspaar Michael Melcher und Nicole Röling-Melcher von Sankt Michael Holtum ab, die drei Jahre lang diese Würde innehatten – die Corona-Pandemie hatte zwei Jahre lang alles Feiern unmöglich gemacht.
Zum jetzt 60-jährigen Bestehen des Bezirksverbands Werl-Ense durften wieder alle antreten: Rund 1200 Schützen waren nach Angaben von Bezirksbundesmeister Rainer Busemann gekommen, um den Wettkampf der Könige aus insgesamt 15 Schützenbruderschaften aus Werl, Ense und Welver mitzuverfolgen und anschließend mit auszumarschieren.
Das Antreten zur Proklamation war nach dem Königs-Schießen zunächst auf dem großen Kettler-Parkplatz. Danach ging es im schier endlos langen Zug die Straße in Richtung Kreisverkehr hinunter und dann im großen Bogen durch den Ort zum „Haus am Spring“, aufmerksam verfolgt und mit viel Beifall, begleitet von einem Publikum, dass sich dicht an dicht entlang der Marschierstrecke drängte.
Vor dem Haus am Spring nahmen das neue Bezirkskönigspaar und die Königspaare und Hofstaatpaare aller teilnehmenden Bruderschaften Aufstellung zur Parade.
Der Musikverein aus Höingen, der Blasmusikzug der Freiwilligen Feuerwehr aus Bremen und der Feuerwehr-Spielmannszug aus Wickede spielten den Parademarsch rauf und runter, während alle Schützenabordnungen an den Majestäten und Hofstaatpaaren vorbeizogen, begleitet von begeistertem Applaus und vielen La-Ola-Wellen.
Der lange Festtag, den die Bremer Schützen in den sozialen Medien mit „Einfach Wahnsinn!“ abfeierten, endete offiziell mit dem Großen Zapfenstreich in der Schützenhalle – danach ging’s für alle aufs Tanzparkett.
Musikalisch begleiteten der Musikverein Niederense, der Feuerwehr-Musikzug Bremen, der Musikverein Höingen sowie die Spielmannszüge aus Werl, Wickede und Hünningen die Feierlichkeiten des Bezirksschützenfestes.
Die Freude über die gelungene Großveranstaltung der Traditionsjünger dürfte noch lange vorhalten, vor allem bei den Gastgebern aus Bremen um ihren Brudermeister Georg Humpert. Vor dem Start des Vogelschießens verabschiedeten die Schützen ihren bisherigen Bezirkspräses Pfarrer Christoph Sverein aus Werl. Severin war sechs Jahre lang Bezirkspräses, übernimmt jetzt aber neue Aufgaben in Büren.