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Affenpocken: Gesundheitsamt meldet ersten Fall im Kreis Soest

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Von: Tobias Hinne-Schneider

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Im Kreis Soest gibt es den ersten nachgewiesenen Fall einer Affenpocken-Infektion. Erste Symptome der Krankheit können Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten sein.
Im Kreis Soest gibt es den ersten nachgewiesenen Fall einer Affenpocken-Infektion. Erste Symptome der Krankheit können Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten sein. © homas Weinstock/ Kreis Soest

Die Affenpocken sind im Kreis Soest angekommen. Am Donnerstag (28. Juli) hat das Kreisgesundheitsamt den ersten Fall im Kreis Soest gemeldet.

Kreis Soest - Im Kreis Soest gibt es den ersten nachgewiesenen Fall einer Affenpocken-Infektion. Ein per PCR-Test bestätigter Fall wurde dem Kreis am Mittwoch (27. Juli) gemeldet, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung des Gesundheitsamtes. Demnach leidet ein Mann aus Lippstadt an der ansteckenden Krankheit.

Affenpocken: Gesundheitsamt meldet ersten Fall im Kreis Soest

„Er befindet sich in Quarantäne, gleiches gilt für eine enge Kontaktperson“, heißt es vom Kreis. Behandelt wird der Mann in Münster (NRW). Wo sich der Mann die Viruserkrankung eingefangen hat, ist bislang nicht bekannt. In NRW stiegen zuletzt die Affenpocken-Fälle an. Vor wenigen Tagen waren bereits 450 Infektionen gemeldet.

Anders als bei Corona sei die Übertragung von Affenpocken von Mensch zu Mensch nur über engen Kontakt möglich. „Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Affenpocken im Kreis Soest schnell ausbreiten, ist gering“, erklärt die Leitende Amtsärztin Dr. Andrea Gernun. „Eine Übertragung kann durch Berührung mit Körperflüssigkeiten und mit den typischen Hautveränderungen erfolgen, wie etwa Bläscheninhalt oder Schorf.“

Erste Symptome der Krankheit sind laut Gesundheitsamt Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten. Charakteristisch seien die teils sehr schmerzhaften Hautveränderungen, welche verschiedene Stadien durchlaufen und letztlich verkrusten und abfallen.  Der Ausschlag konzentriere sich in der Regel auf Gesicht, Handflächen und Fußsohlen. Hier erklären wir, wie gefährlich die Erkrankung für den Menschen ist.

Infizierten rät das Gesundheitsamt, jede Art von engem Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden, bis der Ausschlag abgeklungen und der letzte Schorf abgefallen ist. Denn auch über Kleidung, Bettwäsche oder andere Gegenstände, die durch den Kontakt mit einer infizierten Person mit dem Virus kontaminiert wurden, könnten sich andere Personen infizieren. Infizierte Personen sind ansteckend, solange sie Symptome haben, heißt es weiter. Dieser Prozess könne bis zu vier Wochen dauern.

Affenpocken: Personen mit Symptomen sollen sich an den Hausarzt wenden

Wer Symptome oder den Verdacht habe, dass er Kontakt zu einer infizierten Person hatte, soll sich an seinen Hausarzt wenden. Dieser leite alle notwendigen Schritte ein und habe die Möglichkeit, eine Laboruntersuchung zu veranlassen. 

In der EU ist seit 2013 ein regulärer Pocken-Impfstoff zugelassen, der auch zum Schutz vor Affenpocken eingesetzt werden kann, so der Kreis Soest. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt „den Pockenimpfstoff für die Postexpositionsprophylaxe nach Affenpockenexposition (nach dem Kontakt mit dem Virus, Anm. d. Red.) und für die Indikationsimpfung von Personen mit einem erhöhten Expositions- und Infektionsrisiko ab dem 18. Lebensjahr“. Das Kreisgesundheitsamt sei im ständigen wissenschaftlichen Austausch mit dem Landeszentrum für Gesundheit und dem Robert Koch-Institut (RKI), betont die Leitende Amtsärztin Dr. Andrea Gernun.

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