Doch dieser Satz reicht seit Mittwoch nicht mehr aus und wird ergänzt durch die stichprobenartige Forderung eines 3G Nachweises.
Bei der Eurobahn aber herrscht Unsicherheit. „Wir befürworten grundsätzlich alles, was die Pandemie eindämmt“, stellt Nicole Pizzuti, Pressesprecherin der Eurobahn, klar. Allerdings fahren im Zug nicht nur die Fahrgäste mit, sondern auch die Sorgen und Ängste der Kundenbetreuer.
„Sie haben bereits viele physische, psychische und verbale Angriffe hinter uns. Mit den 3G Kontrollen wird ein erhöhtes Konfliktpotenzial geschaffen“, erklärt Pizzuti und nennt einige heftige Vorfälle. Von Schlägen ins Gesicht, blutig gekratzten und angespuckten Kundenbetreuern ist die Rede. „Wen wollen wir denn noch für diesen Beruf begeistern, wenn solche Sachen passieren?“
Pizzuti sieht das Problem hauptsächlich in der stichprobenartigen Kontrolle. Es stelle sich die Frage, wer von den Fahrgästen zur Kontrolle herangezogen werde, damit sich niemand bevor- oder benachteiligt fühle.
In letzter Zeit sinke zudem die Akzeptanz bezüglich der Masken, was zu Konflikten führe.
„Unsere Mitarbeiter sind auch Menschen, die geschützt werden müssen. Das ist indiskutabel“, sagt Pizzuti.
Die Regelung der 3G-Kontrollen ist momentan noch unklar. Es sei wichtig, viel Sicherheitspersonal zur Seite gestellt zu bekommen. Des Weiteren ist eine Kontrolle durch die Kundenbetreuer nicht möglich, „weil sie andere Aufgaben zu bewältigen haben, unter anderem die Kontrolle der Fahrscheine und die Beratung der Kunden.“
Auch das Thema Pünktlichkeit erschwere die Kontrolle der 3G-Nachweise an oder vor den Bahnhöfen. „Es muss ein Konzept her, das für alle tragbar ist. Und da es dieses Konzept noch nicht gibt, muss abgewartet werden“, sagt Pizzuti. Eine Lösung fällt ihr dann aber doch ein. „Damals gab es Masken-Kontroll-Tage“, erklärt Pizzuti. An verschiedenen Bahnhöfen wurde an sechs Aktionstagen dort die Maskenpflicht überprüft. Ähnliches könnte sie sich für die Kontrolle der 3G-Regeln vorstellen.
Die Verwaltungsangestellte Carolin Sänger vom Busunternehmen Breitenbach erklärt: „Bei uns werden die Nachweise ab Mittwoch stichprobenartig von externem und internem Personal kontrolliert.“
Mit externem Personal ist unter anderem das Ordnungsamt gemeint, welches von den Busunternehmen angefragt werden könne. Der Fahrer übernehme diese Aufgabe aus Zeitgründen nicht. Die Vorbereitungen laufen bereits. Konflikte werden nicht befürchtet, denn es sei noch nichts Nennenswertes seit Beginn der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen vorgefallen.
Ähnlich sieht es beim Busunternehmen RLG in Soest aus. Großartige Konflikte habe es bisher nicht gegeben, so Pressesprecherin Annette Zurmühl. „Damals gab es am Anfang in den Bussen Diskussionen zur Maskenpflicht“, doch mittlerweile sei es ein „Alltagsutensil.“
Auch wenn die Fahrgäste eine Befreiung vorlegen, herrsche dennoch Maskenpflicht. „In allen Verkehrsunternehmen wird diese gesetzliche Vorgabe nun umgesetzt. Die 3G-Kontrollen werden lediglich auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr ausgeweitet“, so Zurmühl. Der Corona-Schnelltest müsse bei getesteten Personen zertifiziert und dürfe nicht älter als 24 Stunden sein. Kinder unter sechs Jahre und Schüler seien von den Maßnahmen ausgenommen.