„Im Moment gehen wir davon aus, dass das Gebäude etwa ab Mitte Juni bezugsfertig ist“, erzählte Dennis Schröder, Beigeordneter der Gemeinde, am Dienstag im Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport. Zwischen 80 und 100 Personen sollen dann hier Platz finden.
Aktuell teilen die freiwilligen Handwerker das ehemalige Großraumbüro bei Heico in mehrere kleinere Räume. Dafür verwenden sie alte Hochregale, die sie mit Holz verkleiden. So sollen die Ukrainer zumindest ein wenig Privatsphäre erhalten.
In den ehemaligen Einzelbüros tut sich aktuell noch nicht viel. In einem stehen bereits zwei Bettgestelle aus Metall, die restlichen Räume wurden lediglich leergeräumt. Hier steht also noch einiges an Arbeit an.
Zeit, die sich die Gemeinde aktuell auch nehmen kann. Die Flüchtlingszahlen halten sich momentan schließlich im Rahmen. „Wir haben das Ganze gut im Griff“, meinte Schröder. Bis Ostern seien die Zahlen dagegen stark dynamisch gewesen, seien ständig gestiegen. „Doch mittlerweile hat das abgenommen.“
Stand heute hat Ense 87 Ukrainer aufgenommen. 36 davon leben bei Freunden oder Verwandten, 33 in Wohnungen, die von Ensern zur Verfügung gestellt werden, und 18 in kommunalen Unterkünften. Für 20 bis 30 weitere Personen sind laut Schröder noch Privatwohnungen frei.
„Die künftige Entwicklung der Lage ist aber weiterhin nur schwer zu prognostizieren“, stellte Schröder klar. „Wir müssen immer damit rechnen, dass auf einmal wieder deutlich mehr Menschen kommen.“ Die Fertigstellung der Arbeiten im alten Heico-Verwaltungsgebäude seien daher wichtig.
Ebenso wie die Integration der Ukrainer vor Ort. Sozialarbeiterin Kristina Jost berichtete, dass in Bremen bereits der erste Sprachkurs für sie gestartet sei. In Kooperation mit der heimischen Volkshochschule. „Und in Niederense beginnen bald zwei weitere Kurse“, sagte Jost. Pensionierte Lehrer und sprachbegabte Enser stellen sich hier zur Verfügung.
Damit auch Mütter am Kurs in Niederense teilnehmen können, stellt der TuS Niederense Räumlichkeiten für die parallele Kinderbetreuung bereit. Im anderen Kurs in diesem Ortsteil können die Mütter ihre Kleinkinder sogar mitnehmen. Das Programm dieses Kurses werde dementsprechend auf die Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst.
Aktuell leben 23 schulpflichtige Kinder aus der Ukraine in Ense. 13 davon besuchen eine Grundschule, 10 die Conrad-von-Ense-Schule. 7 Kinder dagegen befinden sich im Kindergartenalter. Wie alle anderen auch, haben sie Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Den können Enses Kitas aber nicht erfüllen, weshalb die Gemeinde aktuell an sogenannten Brückenprojekten für die betroffenen Kinder arbeitet.