Ein Gespräch mit dem Notar bestätigte dem Vereinsvorsitzenden das, was ihm nach Lektüre besagter Satzung selbst klar geworden war: Die Versammlung war nicht beschlussfähig. Der Termin für eine erneute Jahreshauptversammlung ist bereits gefunden und wird auf diesem Wege fristgerecht öffentlich gemacht, sie findet am Freitag, 23. September, um 18 Uhr im Gasthof Wulf in Parsit statt.
Bis dahin ist der Vorstand im Amt, der vor dem 20. August in Kraft war. Das sind der 1. Vorsitzende Marco Salerno, der 2. Vorsitzende Özkan Keles, Schriftführerin Ramona Giese sowie die Kassiererin Nina Boenning. Neben den beiden gewählten Vorstandsposten müssen nun nicht nur auch die fünf frisch installierten Beisitzer neu gewählt werden, sondern auch die beiden anderen Vorstandspositionen. Hierzu erklärt Marco Salerno: „Ich höre auf und trete von meinem Amt zurück, ebenso Ramona Griese.“ Özkan Keles hatte sich ohnehin nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen und Kassiererin Nina Boenning habe bekundet, dann auch nicht mehr anzutreten.
Salerno ist seit früher Kindheit bei den Spielplatzfreunden dabei. Der Verein wurde von seinen Eltern mitgegründet, als Jugendlicher war er als Helfer aktiv. Anfang August feierte der Verein mit dem Dorffest – einer der regel-mäßigen Veranstaltungen, die die Spielplatzfreunde in Parsit ausrichten – zugleich sein 25-jähriges Bestehen.
Einen Monat später zieht der Vereinsvorsitzende unerwartet die Reißleine: „Mir blutet das Herz, aber ich mache das ehrenamtlich und möchte mich in meiner Freizeit nicht ärgern müssen.“ Was hat den 34-Jährigen zu diesem Schritt bewogen? Man habe ein wunderschönes Dorffest gefeiert, und auch bis kurz vor Ende der vergangenen Hauptversammlung sei alles in bester Ordnung gewesen. Dann hätten einige Mitglieder mit Berufung auf die Satzung bei Sonstiges auf die Wahl möglicher Beisitzer aufmerksam gemacht. Fünf wurden dann auch gewählt. „Ich hätte mir gewünscht, dass man vorher mit der Idee zu uns, dem Vorstand, gekommen wäre, statt sie versteckt unter dem Punkt Sonstiges hervorzubringen. Diese Art und Weise des Verfahrens macht mir eine Zusammenarbeit unmöglich“, fühlt sich Salerno hintergangen. Nun wünscht er, dass es für den Verein trotz seines plötzlichen Rücktritts gut weiter geht, Mitglied will er bleiben, denn „Die Spielplatzfreunde machen viel für das Dorf, von der Spielplatzpflege über das Dorffest und die Kiff-Veranstaltungen mit 50 Kindern in den Ferien bis zu den Halloween-Veranstaltungen oder dem Weihnachtssingen.“