Doch die zogen weiter. Von Höingen aus nach Niederense. Von Oktober bis Dezember 2021 ist es an der dortigen Bernhardusschule zu insgesamt sieben Fällen gekommen. Unter anderem haben die Randalierer dort Fenster eingeschlagen, Türklinken abgerissen sowie Prospekte unter der Tür hindurch geschoben und angezündet. Für die Schüler stellte das ein echtes Gefahrenpotenzial dar, da auch Glasscherben im Sandkasten zurückblieben.
Dem will die Gemeinde nun endgültig einen Riegel vorschieben. Die Politik hat jetzt ihr Einverständnis erteilt, einen Sicherheitsdienst zu beauftragen. Der soll in einem unregelmäßigen Rhythmus über die Schulhöfe patrouillieren und dort nach dem Rechten sehen. Das betreffe die drei Grundschulen sowie die Conrad-von-EnseSchule, teilt Dennis Schröder, Fachbereichsleiter Bürgerservice, mit. „An der Conrad-von-Ense-Schule geht es auch um den Bereich Bushaltestelle und Parkplatz“, sagt er.
Was das Engagement des Sicherheitsdienstet kostet, darf Schröder nicht verraten. Das falle in die nicht-öffentlichen Angelegenheiten der Gemeinde. Der Einsatz der Kontrolleure ist aber zunächst einmal bis zu der Zeit nach den Herbstferien gedacht. „Erfahrungsgemäß ist Vandalismus eher in den Sommermonaten ein Problem“, erläutert das der Fachbereichsleiter. Ob das Engagement dann verlängert wird, hängt von der Effektivität der Maßnahme ab.
„Wir werden die Entwicklung der ganzen Thematik genau beobachten“, kündigt Schröder an. In der Politik sind im Laufe der Diskussion über den Einsatz eines Sicherheitsdienstes Zweifel aufgekommen, ob sich die Vandalen nicht einfach von den Schulhöfen auf die Sportplätze verziehen würden. Sollte das nun wirklich der Fall sein, hat die Gemeinde jederzeit die Möglichkeit, den Zuständigkeitsbereich der Sicherheitsleute zu erweitern. „Wir können reagieren“, sagt Schröder.
Trotz all des Aufwandes sind sich Politik und Verwaltung jedoch einig, dass der Sicherheitsdienst nicht die finale Lösung des Enser Vandalismus-Problems sein kann. „Es ist nur ein Ansatz“, erklärt Schröder. „Gleichzeitig müssen wir auch präventiv unterwegs sein.“ Immerhin wisse die Gemeinde, welcher Personenkreis für die vielen Schäden verantwortlich ist. „Meistens sind das dieselben Leute.“
Hier müsse wieder die aufsuchende Jugendarbeit und Streetwork von Marco Stelte zum Tragen kommen. Mittel, die schon in Höingen Wirkung gezeigt haben. Der Einsatz eines Sicherheitsdienstes soll daher nur ein Hilfsmittel auf dem Weg in die richtige Richtung sein. Als Dauerlösung taugt er wohl ohnehin nicht.