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Firma Pauli stellt Inklusionsbeauftragte ein

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Von: Ilka Platzek

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Vier Personen auf der Treppe
Die Inklusionsbeauftragte Jessica Bolduan blickt mit dem Managementbeauftragten Ulrich Häken, dem neue Mitarbeiter Andreas Schochin und dem kaufmännische Leiter Frank Lütke (von links) zuversichtlich in die Zukunft. © Firma Pauli

Jessica Bolduan soll ab dem 1. November die erste Inklusionsbeauftragte der Firma Pauli werden. Die junge Frau ist aus Berlin in die heimische Region gezogen und arbeitet seit sechs Monaten in der Personalabteilung der Firma Pauli.

Parsit – Zu dem Job kam sie, „weil wir sie gefragt haben“, sagt der Managementbeauftragte Ulrich Häken. Bolduan, die gerade ihren Urlaub genießt, habe allerdings „sofort Interesse an der zusätzlichen Aufgabe signalisiert. Schon seit einiger Zeit macht sie die erforderliche Zusatzausbildung bei der IHK.“

Als Inklusionsbeauftragte vertritt Bolduan den Arbeitgeber in allen Angelegenheiten schwerbehinderter Menschen und ist Bindeglied des Unternehmens zwischen den Fachbehörden, also unter anderem der Agentur für Arbeit und dem Integrationsamt.

Jessica Bolduan muss darauf achten, dass das Unternehmen seinen gesetzlichen Verpflichtungen gegenüber schwerbehinderten Menschen nachkommt. Insbesondere muss sie dafür sorgen, dass die Beschäftigungspflichtquote bei Pauli erfüllt wird. Das Schwerbehindertengesetz sieht vor, dass jedes Unternehmen fünf Prozent seiner Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten besetzt und es muss dafür Sorge tragen, dass diese Arbeitsplätze behindertengerecht sind.

Mit einer Quote von fast sieben Prozent bei derzeit 210 Beschäftigten ist das Unternehmen Pauli aber bereits heute gut aufgestellt. „Wir beschäftigen etwa 15 Mitarbeiter, die die unterschiedlichsten Handicaps haben“, weiß Ulrich Häken. Bei Pauli sei es selbstverständlich, die Quote zu erfüllen. „Neuerdings müssen Betriebe auch einen eigenen Inklusionsbeauftragten haben. Deswegen haben wir jemanden für den Posten gesucht und mit Jessica Bolduan auch eine Beauftragte gefunden.“

Jessica Bolduan konnte jetzt bereits vor der offiziellen Bestellung in ihrer neuen Funktion einen besonderen Erfolg vermelden: „Es ist ihr gelungen, mit Förderunterstützung durch die bereits oben erwähnten Ämter, den ersten gehörlosen Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen. Der dreifache Vater Andreas Schochin aus Arnsberg ist seit einigen Tagen Mitarbeiter im Werkzeugbau des Unternehmens.

„Bekannte haben ihm wohl geraten, sich bei uns zu bewerben und das hat er getan“, weiß Ulrich Häken. Jessica Bolduan habe sich dann um den Rest gekümmert.

Die Probezeit liege bereits hinter ihm und seit dem 1. September ist der gelernte Schlosser somit fest angestellt.

Andreas Schochin kommt bei seinen neuen Kollegen gut an. „Der ist total nett und die Verständigung per Zeichensprache klappt schon ganz gut. Die Kollegen sind so angetan von dem Neuen, dass sich bereits einige für einen Gebärdensprach-Lehrgang angemeldet haben“, hat Ulrich Häken erfahren.

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