Tierzüchter Soest-Unna starten durch

Schäfer Ernst Brinkmann ist aufgeregt: Im Minutentakt treffen Mitglieder des Tierzuchtvereins Soest-Unna auf seinem Hof in Bittingen ein. Es sind überwiegend ältere Züchter, die sich zum ersten Mal nach der Corona-Zwangspause wieder treffen. „2019 haben wir unseren letzten Ausflug gemacht“, erzählt Brinkmann.
Bittingen – Damals waren die Wir waren die Mitglieder des Tierzuchtvereins Soest-Unna mit 52 Leuten fünf Tage im Spessart. Jetzt endlich gibt‘s ein Wiedersehen. „Heute treffen wir uns im LIZ und trinken dann Kaffee und Kuchen im KAB-Haus. Dort wollen wir auch Bilder von dieser Reise anschauen“, erzählt der alte Schäfer. Er ist bereits „seit 40 Jahren Fachwart für Schafe im Verein.“
Seit wann es den Verein gibt, weiß er nicht so genau. Wohl aber, dass unter seinem Dach beinahe alle Züchter aus dem Einzugsgebiet vereint sind: Sie züchten Kühe, Pferde, Schafe, Hühner, Kaninchen. 300 Leute seien es. „Eher 250“, korrigiert der erste Vorsitzende des Vereins, Heinz-Dieter Kortenbruck, der inzwischen eingetroffen ist.
„Die Tierzuchtvereine wurden irgendwann im Nachkrieg, in den 1950er Jahren, überall gegründet, um vom Land Fördermittel für die Tierzucht zu erhalten“, weiß der Milchkuhalter aus Bergkamen. Auch, dass die Landwirtschaftskammer damals alle Zuchtbemühungen finanziell unterstützt hat: „Da wurde auch gefördert, wenn sich zum Beispiel eine Dorfgemeinschaft einen Zuchtbullen angeschafft hat“, berichtet Kortenbruck.
Inzwischen sei das anders, erläutert er. Und die vielen kleinen Tierzuchtverbände hätten sich in immer größeren Einheiten zusammengeschlossen. Die im Raum Soest-Unna haben vor Corona üblicherweise im Januar ihre Versammlung abgehalten, über das Jahr verteilt mehrere Veranstaltungen organisiert und sind einmal im Jahr zusammen für etwa fünf Tage verreist.
Diese Reisen werden ebenfalls gefördert und dienen dem Austausch mit anderen Züchtern, auch im Ausland. „Wir waren schon in Schweden und in Schlesien“, erinnert sich Brinkmann. Wenn die älteren Züchter auf Reisen gehen, besuchen sie allerdings überwiegend Sehenswürdigkeiten.
„Nach drei Jahren Zwangspause wollen wir jetzt versuchen, wieder unsere üblichen Aktivitäten aufzunehmen: Die Versammlung, die Vorträge und vielleicht schon 2023 wieder eine kleine Reise“, gibt Kortenbruck einen Überblick.