Glasfaser gibt es bei ihm noch nicht, er ist Kunde bei Vodafone, und er bezieht bei dem Telekommunikationsunternehmen Internet, Fernsehen und Festnetztelefonie. So weit die Theorie. In der Praxis hat er aktuell nichts dergleichen, und das schon seit Sonntag, 14. Mai, berichtet er am Freitag, 19. Mai, im Gespräch.
Dass er überhaupt fernmündlich mit anderen Personen reden kann, ohne dazu auf Brieftauben zurückgreifen zu müssen, verdankt er seinem Diensthandy, dessen Vertrag wiederum sein Arbeitgeber bei der Telekom abgeschlossen hat, und auch seine Frau hat zum Glück ein Smartphone.
Dem ersten Gedanken in einer solchen Situation habe er schon mehrmals Taten folgen lassen, sprich, beim Kundenservice angerufen. Im Call-Center gehe natürlich jedes Mal jemand anderes dran, der dann äußere, sein Fall sei vermerkt, aber noch nicht abgearbeitet worden, was unüblich sei bei einer so langen Dauer, doch er stehe jetzt auf Platz eins der Prioritätenliste.
Weber: „Aber es ist kaum davon auszugehen, dass ausgerechnet übers Wochenende etwas geschehen wird.“ Zwar habe man ihm einen neuen Router geschickt, den er bereits am Mittwoch, 17. Mai, angeschlossen habe, was aber keine Verbesserung gebracht habe – und selbst wenn, das Problem mit dem Fernsehen wäre damit nicht korrigiert worden. Denn das Empfangsgerät hängt ja nicht am Router.
„Gelegentliche kurze Ausfälle, das wäre verschmerzbar“, meint Weber. „Aber ich sehe und höre nichts. Und wenn man gar nichts hat, man kann nichts machen, man ist sehr abhängig. Ich kann keine Online-Überweisungen tätigen, das Anzeiger-E-Paper nicht lesen, abends nicht fernsehen.“
„Klar ist nur, dass der Anschluss seit dem 14. Mai, circa 14 Uhr, nicht nutzbar ist“, so ein Mitarbeiter der Vodafone-Pressestelle auf Anzeiger-Anfrage. „Wir müssen aber noch untersuchen, ob der Fehler in unserem Verantwortungsbereich liegt oder in dem des Hauseigentümers. Denn am selben Verteilerpunkt hängen ungefähr 250 unserer Kunden und er ist der einzige mit einer Anschlussstörung.
Wir haben Netzelemente in unserem Verantwortungsbereich durchgemessen und konnten keinen Fehler finden. Es ist aber normal, denn 80 Prozent aller uns gemeldeten Störungen liegen außerhalb unseres Verantwortungsbereichs. Um das abzuklären, wollen wir mit Herrn Weber für Montag einen Termin vereinbaren, um einen Techniker vorbeizuschicken, der sich das alles vor Ort ansieht und schaut, ob das von uns behoben werden kann oder ob der Kunde das selber beheben lassen muss.“