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Stahlträger sichern Dachstuhl des Heimathauses in Bremen

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Von: Karin Hillebrand

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Der verformte Dachstuhl wird von einem Stahlkorsett gestützt. © Bartels

Die wohl grundlegendste Arbeit aus dem großen Maßnahmentopf rund um die Renovierung des Heimathauses am Kirchplatz läuft verborgen im Inneren und ist fast abgeschlossen

Bremen - Über ein Gerüst an der linken Seite des denkmalgeschützten Hauses sind in den vergangenen Wochen Stahlträger durch einen provisorisch geschaffenen Zugang auf den Dachstuhl gebracht und dort zur statischen Ertüchtigung des Daches verbaut worden. „Das Heimathaus wurde 1700 erbaut, der Dachstuhl entsprach nicht mehr den statischen Anforderungen“, erklärt Clemens Tillmann vom örtlichen Heimatverein.

Das Heimathaus hat einen Höhenunterschied von bis zu 30 Zentimetern, ein Umstand, der zur Verformung des Daches führte und sich besonders deutlich an den quer liegenden Balken auf dem Dachboden zeigte. Also galt es zunächst diesen statischen Mangel zu beheben, bevor, zugunsten eines neuen Raum- und Heimatpflegekonzeptes, weitere Arbeiten folgen können.

Stahlgerüst stützt Geschossdecke

„Die Stahlträger wurden von einer Fachfirma hergestellt und mit einer vorgeschriebenen Brandschutzfarbe gestrichen, um eine größere Sicherheit zu erreichen“, sagt Tillmann. Im Moment seien die Arbeiter noch damit beschäftigt, Detailarbeiten im Stahlgerüst auf Maß zu fertigen, denn „erst als die senkrechten Träger standen, konnte man messen, welche kleinen Stücke noch fehlen.“ Das Stahlgerüst begradigt somit die oberste Geschossdecke. Zur Stütze der dort vorhandenen Deckenbalken wurden bereits im Juli vorbereitend in die Ecken des Obergeschosses alte Eichenbalken maßgefertigt gesetzt. Auch die Stahlträger sind Maßanfertigungen.

Weitere Maßnahmen

„Die Sicherungsmaßnahmen im Dachstuhl verursachen einen Kostenaufwand von etwa 40 000 Euro, die in der Gesamtsumme der Renovierungsarbeiten des Heimathauses schon berücksichtigt sind“, fährt der Vereinssprecher fort. Der für die Arbeiten geschaffene seitliche Zugang zum Dachboden wird zum Ende einem großen Dachflächenfenster weichen und so als zweiter Rettungs- und Fluchtweg fungieren. Im Folgenden werde der Zimmermann den Boden füllen und Grobspanplatten verlegen: Auf dem Dachboden soll nach Abschluss der Arbeiten der Arbeitsraum für die Mitglieder des Vereins entstehen, sodass die vier Räume im darunter liegenden Obergeschoss komplett für den Publikumsverkehr zur Verfügung stehen. Auch die Dämmung des Daches steht noch an.

Von außen gut sichtbar ist das provisorische Holzgeländer, das die neue Treppe vor dem Heimathaus vorübergehend sichert. Es wird durch eines aus Stahl ersetzt. Auch die an den Aufgang anschließende Galerie wird aus Stahl gefertigt werden. Der Entwurf stehe, der Verein sei im Moment auf der Suche nach einem Metallbauer, so Tillmann. Im Zuge der Vorarbeiten kam in den Wänden des Obergeschosses eine mangelhafte Dämmung zutage. Auch deren Korrektur habe der Heimatverein ausschreiben lassen. Eine weitere größere Maßnahme ist der Austausch der Heizung. Bislang wurde das Fachwerkhaus mit Nachtspeicheröfen beheizt, jetzt stellt der Verein auf Gasbetrieb um. „Bei der Planung gab es die Energieproblematik noch nicht. So viel Verbrauch wird es auch nicht werden.“, schätzt Clemens Tillmann. „Die Heizkörper sind da, jetzt warten wir auf Dämmplatten, die noch eingebaut werden müssen.“

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