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Lambertus-Gemeinde Bremen spendet für ukrainische Kinder an Schulen

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Von: Karin Hillebrand

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Eine Spende über 1500 Euro überreichte Pastor Carsten Scheunemann an Antje Heydecke von der Höinger Grundschule. © Privat

Das Geld aus zwei Sonder-Kollekten der Gemeinde St. Lambertus überreichte Pastor Carsten Scheunemann der Leiterin der Europaschule in Höingen. Der Betrag steht allen Enser Grundschulen unbürokratisch zur Verfügung.

Höingen – Für die Frohe Botschaft ist er zuständig. Und so verkündete Pastor Carsten Scheunemann von der katholischen Kirchengemeinde St. Lambertus am Dienstag, 30. August, auch der Gemeinschaftsgrundschule in Höingen eine.

Die war in erster Linie finanzieller Natur: Zu seinem Besuch an der Höinger Europaschule kam Scheunemann nicht mit leeren Händen, sondern hielt eine Spende in Höhe von 1500 Euro bereit, die er der Schulleiterin Antje Heydecke überreichte.
Es sind Gelder, die bei zwei Sonderkollekten zur Unterstützung von ukrainischen Flüchtlingen um Ostern in den Kirchen der Pfarrei St. Lambertus zusammenkamen.

Kirchenvorstand stockt auf

Sie wurden vom Kirchenvorstand aufgestockt und nun ihrem Zweck gemäß eingesetzt. „Wir sind über die Spende sehr erfreut“, sagt Schulleiterin Antje Heydecke, „sie ist aber nicht nur für unsere Schule gedacht.“ Pastor Scheunemann habe bei allen drei Enser Grundschulen zwecks der Spende angefragt „Wir haben im Moment die meisten ukrainischen Kinder an der Schule. Ich bin den beiden anderen Schulen dankbar, dass sie die Spende zunächst der Schule mit den meisten Kindern zugestanden haben“, fährt Heydecke fort.

Grundschulen kooperieren

Die drei Grundschulen seien in gutem Austausch miteinander, sodass bei Bedarf auch an der Bernhardusschule und an der Fürstenbergschule die Spende zur Verfügung stehe. Auch wenn es um Lehrmaterial ginge, stünden die Schulen in gutem Kontakt zueinander. Das Spendengeld könne daher unbürokratisch, und individuell auf die Kinder angepasst, dort eingesetzt werden, wo es benötigt wird.
Gedacht ist das Geld für die Anschaffung alltäglicher Dinge, die die ukrainischen Kinder benötigen. „Wir werden in Ense seit Beginn der Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge gut unterstützt. Die Gemeinde hat uns mit schulischem Material wie IPads, Lehrbüchern und ähnlichem ausgestattet. Die Bürger haben Tornister und Etuis gespendet – aber auch die müssen befüllt werden“, beschreibt die Schulleiterin den Bedarf der Schulen. Kürzlich habe man ein Kind nach Hause fahren müssen, dafür habe ein Kindersitz gefehlt. „Wir werden von dem Geld jetzt einen anschaffen. Es sind halt die alltäglichen Dinge, für die die Eltern nicht aufkommen können, die im Schulalltag aber fehlen.“

Ukrainerin unterstützt Schule und Eltern

Neun Kinder aus der Ukraine besuchen derzeit die Grundschule in Höingen. Unterstützt werde das Kollegium der Schule zurzeit von Assiat Gadjieva (im Bild vierte von links). Sie stammt aus der Ukraine, lebt aber schon lange in Deutschland.
Laut Heydecke konnte Gadjivea durch Bestrebungen Yvonne Wiens, Leiterin der Fürstenbergschule in Lüttringen, eingestellt werden. Sie unterrichtet die Kinder in der Landessprache und vermittelt ihnen die nötigen Deutschkenntnisse.
Darüber hinaus unterstützt sie die Eltern der Kinder und die Schule bei anstehenden Gesprächen auf sprachlicher Ebene und erleichtert den Kontakt. Gadjieva ist vier Tage in der Woche im Einsatz. Drei Stunden am Tag sei sie an der Europaschule, eine Stunde am Tag an der Fürstenbergschule in Einsatz, so Heydecke. Dort besuche nur noch ein ukrainisches Kind den Unterricht, das zudem bereits über recht gute Deutschkenntnisse verfüge. Seit kurzem werden auch an der Bernhardusschule in Niederense zwei Kinder aus der Ukraine beschult, ein drittes wird erwartet, wie Schulleiterin Stefanie Neumann auf Anzeiger-Anfrage bestätigte: „Das spielt sich alles ein. Wir wissen auch nicht, ob aus dem ehemaligen Heico-Firmengebäude noch Kinder kommen werden.“ Dort ist alles für die Aufnahme von Flüchtlingen bereit.

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