Nach kurzer Rast zog der Festzug dann weiter zur Kirche St. Bernhard, wo die beiden Brudermeister abgeholt wurden. Die Frauen vom Schützenvorstand boten für alle Schützen als kleine Stärkung einen Imbiss vor der Kirche an – für die Jubilare im Haus Porta Coeli.
Der Festzug zog dann weiter, um das immer noch amtierende Königspaar von 2019, Niklas Köhler und Ines Bittis, abzuholen. Der erste Festtag endete mit einer tollen Schützenparty in der Hubertushalle.
Nach dem Schützenhochamt am Sonntagmorgen wurden in der Schützenhalle die Ehrungen 2022 vorgenommen. Der weitere Sonntag stand dann noch einmal ganz im Zeichen von König Niklas und Königin Ines mit ihrem farbenprächtigen Hofstaat. Die Königin und ihre 16 Hofstaatdamen erhielten bei Festzug und Parade immer wieder begeisterten Beifall.
Auch einen interessanten historischen Exkurs gab es am Samstag. Nachdem Brudermeister Andreas Kaufmann die Gastvereine mit ihren Majestäten begrüßt hatte, überreichte er das Mikrophon an Dr. Bernd Kirschbaum, der, wie andere auch, Ukrainer in deutscher Sprache unterrichtet.
Er war mit einer Anzahl Ukrainer aus einem Deutsch-Kurs auf Einladung der Schützen zur Festhalle gekommen. Zu dem im „Großen Zapfenstreich“ gespielten Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ beleuchtete Bernd Kirschbaum den historischen Hintergrund, aufgrund dessen der Choral in diesem Ritual verankert ist.
Ehedem nämlich hatten die Zarentruppen nach dem Zapfenstreich noch einen Choral angestimmt. Der preußische König Friedrich Wilhelm III., der nach der Schlacht von Großgörschen am 2. Mai 1813 gemeinsam mit Zar Alexander das Soldatenlager besuchte, war davon so angetan, dass er als Tagesabschluss ebenfalls ein Gebet oder einen Choral nach dem Zapfenstreich anordnete.
Schon bald wurde hierzu die Melodie des ukrainischen Komponisten Dimitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751 - 1825) genutzt. Spätestens 1822 wurde sie mit dem Text des deutschen Laienpredigers und Schriftstellers Gerhard Tersteegen (1697 - 1769) „Ich bete an die Macht der Liebe...“ versehen.
Die Ukrainer zeigten sich beim Fest in Niederense gerührt von der Tatsache, dass die Melodie eines ukrainischen Kirchenliedes eine herausragende Rolle bei einem deutschen Volksfest spielt. Sie dankten den Schützen für die Möglichkeit, an der Zeremonie teilzunehmen.
Bei den Ehrungen der St.-Hubertus-Bruderschaft ausgezeichnet wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft: Albert Alteköster, Michael Becka, Alister Grow, Olaf Heinze, Thomas Höfer, Olaf Raffenberg, Klaus Saitner, Marco Schrage, Gerhard Werner und Gerhard Wetzel.
Für 50 Jahre Mitgliedschaft: Bernhard Buch, Alois Franz, Ulrich Gudermann, Reinhard Haase, Paul Mierswa und Uwe Tasler.
Für 60 Jahre Mitgliedschaft: Reiner Brune, Walter Düser, Theodor Gudermann, Günther Tölle und Gerhard Wetzel.
Für 70 Jahre Mitgliedschaft: Paul Holin und Ferdinand Rahmann (nicht anwesend).
Als Jubelregenten geehrt wurden Reinhard und Cordula Schwane, die vor 25 Jahren Königspaar waren. Vor 60 Jahren feierte die Bruderschaft mit Wilhelm und Mechthild Krengel (nicht anwesend). Die Ehrung für 25 Jahre Jubelprinz ging an Christoph Quenkert.
Auch Ehrungen für verdiente Vorstandsmitglieder wurden vorgenommen. Ein Verdienst-Orden ging jeweils an Christian Brucker, Andreas Langesberg und an Manuel Denz. Der Orden für besondere Verdienste ging an Reinhard Geppert, Simon Hennecke, Raphael Hupfeld, Tobias Schulte, Jan Sippel und Andree Schwane.
Innerhalb der Kompanie geehrt wurden im Rahmen der Auszeichnungen die Schützen Bastian Hering mit dem Orden für Verdienste und Benjamin Wortmann mit dem Orden für besondere Verdienste.