„Hier geht es um eine echte Entlastung für die Anwohner“, erklärt Hans-Werner Neumann. Der Niederenser sitzt für die Sozialdemokraten im Verkehrsausschuss des Kreises.
„Der Lärm und die Abgase belasten die Häuser an der Straße.“ Dazu werde an dieser Stelle öfters zu schnell gefahren.
Schon einige Jahre sei das Problem am Riesenberg bekannt, meint Neumann. Die betroffenen Anwohner hätten es immer wieder angesprochen.
„Doch bisher wurde noch nichts erreicht. Wir müssen das aber lösen und irgendwann mal damit anfangen.“
Schon 2020 hatte ein Anwohner bei Straßen-NRW eine Lärmschutzmessung vor seinem Haus beantragt. Straßen-NRW ist für die Straße „Am Riesenberg“ zuständig, da diese eine Landesstraße ist. Ihre Kennzeichnung ist L745.
Das Ergebnis der Messungen: Im Erdgeschoss werden die Grenzwerte von 64 Dezibel am Tag und 54 Dezibel in der Nacht knapp überschritten.
Auf der Höhe des Hauses lagen die Werte zwischenzeitlich bei 65 Dezibel am Tag und 56 Dezibel in der Nacht.
Erst einen Monat vor der Messung hatte der Bund die erlaubten Grenzwerte für den Lärmschutz übrigens heruntergesetzt.
Zuvor lagen die nämlich noch bei 67 Dezibel am Tag und 57 Dezibel in der Nacht – Werte, die am Riesenberg nicht überschritten würden.
Durch die Überschreitung der neuen Werte waren der Anwohner und seine Nachbarn allerdings eigentlich für einen 75-prozentigen Zuschuss für Lärmschutzmaßnahmen von Straßen-NRW berechtigt.
„Doch das Geld aus dem Fördertopf war schnell weg“, sagt Neumann. Die Betroffenen in Niederense gingen daher leer aus.
Um die Situation trotzdem ein wenig verbessern zu können, wurden Parkflächen auf der Fahrbahn am Riesenberg ausgewiesen. So sollten nicht nur mehr Stellplätze für die Anwohner geschaffen, sondern auch der Verkehr ein wenig beruhigt werden.
„Das hat jedoch auch nichts gebracht“, meint Neumann. Der Lärm und die Abgase hätten noch immer nicht signifikant abgenommen.
Es musste allerdings eine Lösung her, weshalb sich die Anwohner an die verschiedenen Parteien im Landtag gewendet haben.
Die SPD um Neumann nahm sich der Sache an, Landtagskandidat Till Heemann machte sich vor Ort ein Bild vom Problem der Anwohner.
„Und von ihm kam auch der Vorschlag, hier eine Tempo 30-Zone einzurichten“, erklärt Neumann. Auf diese Weise soll die Belastung durch Lärm und Abgase reduziert werden.
Die Geschwindigkeitsreduzierung soll jedoch nicht den ganzen Riesenberg betreffen, sondern lediglich einen Teil. Nur auf dem Stück von der Kreuzung mit der Bahnhofstraße bis zur Tankstelle sei diese nötig, erläutert Neumann.
„In diesem Bereich stehen die Häuser nah an der Straße. Doch weiter oben liegen die Wohnhäuser etwas weiter zurückversetzt.“
Eine Tempo 30-Zone an einer solch viel befahrenen Straße hat für Neumann durchaus das Potenzial für ein Pilotprojekt. Immerhin gebe es in Ense auch andere Ortsteile, die sich mit ähnlichen Thematiken auseinandersetzen müssen.
„In Waltringen und Höingen etwa gibt es diese Probleme auch“, sagt Neumann. Eine erfolgreiche Veränderung am Riesenberg könne daher auch im Interesse der dortigen Betroffenen sein.
Doch bis aus dem bloßen Vorschlag echtes Handeln wird, muss der Stein erstmal noch ins Rollen gebracht werden. „Ich bin dafür, dass man das gemeinschaftlich, über die Parteigrenzen hinweg, macht“, findet Neumann.
„Man könnte zusammen mit den Anwohnern einen Antrag auf Tempo 30 stellen.“ Doch ob dem auch stattgegeben wird, ist noch nicht klar.