Das Fass zum Überlaufen haben die jüngsten Vorfälle an der Bernhardusschule in Niederense gebracht. „Seit dem 5. Oktober gab es bei uns sieben Fälle von Vandalismus“, berichtete Schulleiterin Stefanie Neumann im Ausschuss. „Das ist eine ganze Menge und hat zuletzt extrem zugenommen.“ Fenster würden eingeschlagen, Türklinken abgerissen, in dieser Woche sei sogar versucht worden, Prospekte anzuzünden, die unter der Tür zur Turnhalle hergeschoben wurden.
„Am schlimmsten sind aber die Glasscherben, die zum Teil im Sandkasten liegen. Auch eine Bon haben wir schon gefunden.“ Auch ihre Kolleginnen Yvonne Wien, Antje Heydecke und Carola Pichmann haben schon ähnliche Erfahrungen gemacht.
Alle Fraktionen begrüßten den Einsatz eines Sicherheitsdienstes, um dem Herr zu werden. Simon Hennecke von der CDU merkte aber an: „Das kann nur eine kurzfristige Maßnahme sein. Die Ursachen bekämpft das nämlich nicht.“ Langfristig könne nur die Arbeit von Sozialarbeiter Marco Stelte helfen. Die hat an der Grundschule in Höingen schließlich zu echten Erfolgen geführt.
„Dort ist es ruhiger geworden“, bestätigte Dennis Schröder, Fachbereichsleiter Bürgerservice. Die randalierenden Gruppen an den Schulhöfen seien der Gemeinde zum Teil bekannt, so Schröder weiter. „In Höingen waren es Ortsansässige, an der Conrad-von-Ense-Schule oft Ältere mit Autos und Kennzeichen aus anderen Kreisen.“
Marco Brech von der BG fragte, ob das Rauchen oder Trinken von Alkohol auf den Enser Schulhöfen nicht als Ordnungswidrigkeit zu ahnden sei. „Die Bußgelder würden denen weh tun“, sagte er. Ein Vorschlag, der gut ankam. Aktuell geht das in Ense jedoch nicht. „Dafür bräuchten wir eine Allgemeinverfügung“, erklärte Schröder. „Darüber können wir aber nachdenken.“ Wenn der Sicherheitsdienst nicht hilft.
Nico Körper von der FDP warnte seine Ausschuss-Kollegen jedoch vor zu viel Euphorie. „Wenn wir jetzt anfangen, die Schulen zu sichern, wird sich das Problem auf die Sportplätze verlagern“, meinte er. „Deshalb müssen wir das Problem an der Wurzel bekämpfen.“ Die Nachfrage bei den Sicherheitsdiensten soll deshalb auch auf die Überwachung der Sportplätze ausgeweitet werden.