1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Ense

Schützenfest 2022? So schätzen Enses Vereine die Chancen ein

Erstellt:

Von: Philip Maack

Kommentare

Können Enses Schützen 2022 endlich wieder Schützenfest feiern?
Können Enses Schützen 2022 endlich wieder Schützenfest feiern? © Privat

Gibt es 2022 wieder Schützenfeste? Wir haben mit den Vereinen gesprochen und gefragt, wie sie die Chancen einschätzen.

Ense – Zwei Jahre mussten sie auf ihr so geliebtes Fest verzichten. Die Enser Schützenbruderschaften konnten wegen der Corona-Pandemie 2020 und 2021 kein Schützenfest feiern.

Lediglich kleine Aktionen waren möglich – auf Abstand und ohne echten persönlichen Kontakt.

Das sagen die Brudermeister

Doch wie sieht es 2022 aus? Aktuell sind die Inzidenz- und Ansteckungszahlen zwar enorm hoch, doch rund 72 Prozent der Deutschen sind mittlerweile vollständig gegen das Virus geimpft.

Wir haben die Brudermeister der Enser Schützen gefragt, wie sie die Chancen auf ihr Fest in diesem Jahr einschätzen.

Bremen

Den Startschuss im Enser Schützenjahr geben immer die St. Lambertus-Schützen aus Bremen ab. Sie feiern ihr Schützenfest immer am zweiten Wochenende im Juni.

Ob es in diesem Jahr endlich wieder klappt, das kann Brudermeister Georg Humpert nicht einschätzen. „Wir würden gerne planen können“, sagt er.

„Doch aktuell geht das nicht, weil wir noch überhaupt nichts wissen.“ Der Wunsch nach einem Schützenfest ist aber groß. „Das ist für uns schon etwas Bedeutungsvolles“, erzählt er.

„Ein Schützenfest ist ja immer auch ein Wiedersehen mit alten Freunden.“ Schließlich würden viele ehemalige Bremer extra für das Schützenfest wieder in die alte Heimat kommen.

Wenn es die Corona-Verordnungen im Juni irgendwie zulassen, wollen die Bremer daher feiern. „Wir werden alles versuchen“, verspricht Humpert.

„Zwei Jahre lang hatten wir kein Fest. Bevor wir diesmal wieder keines haben, würden wir lieber ein kleineres veranstalten.“

Waltringen

„Ich bin optimistisch“, meint Guido Stahlberg, Brudermeister der St. Marien-Schützen in Waltringen. „Ich hoffe, dass wir in irgendeiner Form feiern können – zur Not auch mit 2G oder 3G.“

Die Waltringer veranstalten ihr Fest stets am dritten Wochenende im Juni. Zu diesem Zeitpunkt hofft Stahlberg auf eine noch bessere Impfquote und sonnigere Corona-Aussichten.

Er und sein Vorstandsteam haben sich schon im letzten Jahr an eine grobe Planung gemacht. Und die sieht vor, 2022 ausnahmsweise mal an vier Tagen zu feiern.

„An Fronleichnam wollen wir die Ehrungen der letzten Jahre nachholen und die neuen durchführen. Es soll ein lockerer Abend werden“, erzählt Stahlberg.

Dazu wolle man versuchen, viel draußen zu machen. Platz genug gebe es an der heimischen Schützenhalle schließlich. „Dafür muss aber das Wetter mitspielen.“

Demnächst will die Bruderschaft ihre Planungen konkretisieren. „Aber das alles natürlich mit dem Hintergedanken, das Fest vielleicht absagen zu müssen“, sagt Stahlberg.

So stehe zum Beispiel eine Absprache mit den Musik-Kapellen an.

Für den Brudermeister ist es wichtig, kein drittes Jahr Schützenfest-Pause machen zu müssen. „Wir wollen immerhin die Tradition fortführen. Nicht, dass das Schützenfest aus dem Gedächtnis der Leute verschwindet.“

Oberense

Am letzten Juni-Wochenende steigt das Schützenfest der St. Johannes-Bruderschaft aus Oberense. Brudermeister Benedict Schlösser hofft, dass in diesem Jahr endlich wieder etwas möglich ist.

„Es geht dabei nicht um höher, schneller und größer, sondern darum, sich wieder begegnen zu dürfen“, sagt er. Wie groß das Fest am Ende werde, sei daher egal, wenn es denn überhaupt stattfinden könne.

Welche genauen Voraussetzungen dann gelten, weiß Schlösser natürlich noch nicht. Die Verträge, beispielsweise mit den Bands, seien aber dennoch schon geschlossen.

„Die Leute, mit denen wir arbeiten, sind realistisch und werden uns nichts berechnen, wenn das Fest ausfällt“, erzählt Schlösser.

Niederense

„Wir werden bestimmt nicht so feiern können wie vor Corona“, meint Andreas Kaufmann.

Er ist der Brudermeister der St. Hubertus-Schützen aus Niederense, die ihr Fest traditionell am ersten Wochenende im Juli veranstalten.

„Bis dahin wird es noch schwierig genug. Wir werden sehen, was uns die Politik zu diesem Zeitpunkt so alles erlaubt.“

In die Vorbereitungen sind er und sein Vorstand daher auch noch nicht gestartet, das passiert aber sonst auch immer erst rund acht Wochen vor dem Festtermin.

„Jeder kennt ja schließlich seine Aufgaben“, erklärt Kaufmann.

Ganz tatenlos sind die Niederenser Schützen derzeit aber nicht. Aktuell befinden sie sich in Gesprächen mit einem Showtechniker. „Natürlich mit einer Hintertür“, sagt der Brudermeister.

Bei einer Festabsage soll der Verein schließlich nicht regresspflichtig werden.

Wenn das Schützenfest 2022 wieder steigen kann, passiert das auch in Niederense wohl eher in einem kleineren Rahmen. Erst 2024 steht ein großes Jubiläumsfest zum 200-jährigen Bestehen der Bruderschaft auf dem Plan.

Hünningen-Lüttringen

Noch nicht mal ein Jahr ist Martin Vonnahme jetzt Brudermeister der St. Hubertus-Schützen Hünningen-Lüttringen. Und wenn es nach ihm geht, wird er nicht der erste sein, dessen Premieren-Schützenfest ausfällt.

Daher geht er optimistisch in die kommende Saison. „Wir gehen erstmal davon aus, dass wir feiern können“, sagt Vonnahme.

Seine Bruderschaft stelle sich allerdings auf gewisse Einschränkungen ein: 2G, 2G-plus, 3G oder anderes. „Wir rechnen damit und werden uns dementsprechend vorbereiten“, meint er.

Vonnahme glaubt aber nicht, dass das die Menschen daran hindern wird, das Schützenfest zu besuchen. „Ein Großteil der Leute wird da sein“, denkt er.

„Wir haben immerhin schon viel gutes Feedback für die Planungen zu unserem Bergfest erhalten.“ Das sollte eigentlich in der kommenden Woche stattfinden, fällt jedoch Corona zum Opfer.

Höingen

Die St. Josef-Schützenbruderschaft aus Höingen feiert immer am dritten Wochenende im Juli.

„Aktuell ist es aber noch ein Blick in die Glaskugel, ob wir das auch in diesem Jahr können“, meint Brudermeister Thomas Klebsattel. Sein Verein wolle nichts machen, „bei dem wir unsere Gäste gefährden.“

Aber feiern würden die Höinger natürlich trotzdem gerne.

„Doch ich finde, wir sollten da unter den Vereinen solidarisch sein“, sagt Klebsattel. Bisher hätte man sich im Schützenbezirk Werl-Ense immer darauf geeinigt, nur zu feiern, wenn das für alle Vereine möglich ist.

„Es kann ja durchaus passieren, dass es im Juli geht, im Juni aber noch nicht.“

Sollte alles glatt gehen, wollen die Höinger in diesem Jahr endlich die neue Tanzgruppe sehen, die sie schon für 2020 engagiert hatten.

„Bisher konnten die aber gar nicht bei uns auftreten“, sagt Klebsattel. „Wir haben aber vereinbart, dass sie bei unserem nächsten Fest dabei sind.“

Sieveringen

Den Schlussakkord im Enser Schützentakt spielt traditionell die St. Hubertus-Bruderschaft aus Sieveringen. Die feiert am vierten Juli-Wochenende.

„Und 2022 möchten wir endlich unser 100-jähriges Jubiläum nachfeiern“, hofft Brudermeister Ludger Hardes. Am liebsten auch mit Gast- und Nachbarvereinen.

Aktuell bereitet die Bruderschaft allerdings das große Kaiserschießen vor, welches für den 28. Mai geplant ist.

Trotz der derzeitigen Corona-Lage und den unsicheren nächsten Monaten halten die Sieveringer noch an diesem Termin fest.

Die beiden Veranstaltungen sind die ersten Aktivitäten des neuen Festwirts Patrick Risse aus Belecke.

Um die Musik müssen sich die Schützen jedoch selbst kümmern. „Die Kapellen sind aber in jedem Jahr dieselben“, sagt Hardes. „Die kennen unsere Termine.“

Auch interessant

Kommentare