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Schützen nehmen jetzt auch Frauen auf

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Nach der Abstimmung zur Aufnahme von Frauen in der St. Marien-Bruderschaft standen die Vorstandswahlen an. Auf dem Bild zu sehen sind von links: Kassierer Helmut Langenhorst, Thomas Koerdt, Thomas Beuckmann, BM Guido Stahlberg und König Klaus Hennemann
Nach der Abstimmung zur Aufnahme von Frauen in der St. Marien-Bruderschaft standen die Vorstandswahlen an. Auf dem Bild zu sehen sind von links: Kassierer Helmut Langenhorst, Thomas Koerdt, Thomas Beuckmann, BM Guido Stahlberg und König Klaus Hennemann © Gretenkort

333 Jahre besteht die St. Marien-Bruderschaft Waltringen als reiner Männerbund und seit der Mitgliederversammlung am Samstagabend können jetzt auch Frauen in die Gemeinschaft aufgenommen werden.

Waltringen – Seit 2019 ließ die geänderte Satzung das bereits zu, der Vorstand wollte sich diese Entscheidung jedoch von der Versammlung bestätigen lassen. Und so kam es im Punkt 10. „Aufnahme von Frauen in die Bruderschaft“ nach einer emotionalen Diskussion zu einer geheimen Abstimmung.

Zuvor hatte Brudermeister Guido Stahlberg das Vorgehen des Vorstandes ausführlich begründet. So seien in mehr als dreiviertel der 1 308 Bruderschaften des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften Frauen als Mitglieder integriert.

Mehrheit spricht sich für die Frauen aus

Und auch im Sinne des Mottos „Heute. Morgen. Übermorgen.“, das über dem Jubiläum steht, wolle man sich der Zeit anpassen und mit Traditionen flexibel umgehen. „Wir können nur gewinnen“, warb er für die Öffnung der Bruderschaft für Frauen mit allen Rechten und Pflichten. Zudem wies er auf die Jungschützen hin, die seit über 40 Jahren ohne das Engagement der Mädchen und jungen Frauen wohl nicht mehr existieren würden.

Zwar gab es einige kritische Wortmeldungen gegen den Vorschlag, aber Stahlberg erwartet keine radikalen Umwälzungen in der Gemeinschaft. Und so kam es nach einer Stimme aus der Versammlung: „Was spricht eigentlich dagegen?“ zu der geheimen Abstimmung in der sich mehr als dreiviertel der Anwesenden für die Aufnahme von Frauen aussprachen.

Das Ergebnis wurde mit Beifall zur Kenntnis genommen, vor allem von den jungen Frauen der Jungschützen, die den Thekendienst übernommen hatten. „Ich habe Verständnis für die Gegenstimmen“ so Brudermeister Stahlberg und schloss den Punkt mit der Bitte an alle Mitglieder, „den Weg mit uns weiterzugehen“, ab.

Vorstand einstimmig wiedergewählt

Fast in den Hintergrund traten die übrigen Punkte der Tagesordnung mit dem ausführlichen Jahresbericht von Michael Schriek, dem Bericht der Avantgarde von Jonas Severin und der Jungschützen von Lena Westhoff. Und da nach dem Kassenbericht von Helmut Langenhorst die Bruderschaft nach schwierigen Jahren wieder schuldenfrei ist, stand der Entlastung des Vorstandes nichts im Wege.

Die anstehenden Vorstandswahlen brachten die einstimmige Wiederwahl für Thomas Koerdt, Markus Olmes, Werner Jochheim und Helmut Langenhorst. Auch Brudermeister Stahlberg wurde bestätigt. Neu hinzu kommt Thomas Beuckmann.

Das Schützenfest 2023 soll mit einem Kaiserschießen starten. Zudem machte Stahlberg Werbung für das Vogelschießen, die Festzugbeteiligung und den Muckentag.

Das vielfältige Engagement der Schützen nicht nur innerhalb der Dorfgemeinschaft machten abschließend zwei Aktionen deutlich. So hat der Vorstand 1000 Jubiläums-Pins anfertigen lassen, die zugunsten der Ahrtalgemeinde Schuld verkauft werden sollen.

Zudem hatten die Jungschützen bei ihrer Pfandflaschenspendenaktion 920 Euro erlöst, die zugunsten der Kinderhilfe Ense gespendet werden sollen.

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