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Lüttringen erreicht die Ausbau-Quote

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Von: Philip Maack

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Glasfaserkabel auf dem Boden
Die Anschlüsse, die Westenergie verlegen will, sollen eine Geschwindigkeit von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde schaffen. © dpa

Es ist geschafft, und zwar komplett. Nach Hünningen hat sich jetzt auch Lüttringen den Breitband-Ausbau der Westenergie gesichert. Die Anwohner des Ortsteils haben die nötige Vorvermarktungsquote von 40 Prozent erreicht. Heißt: Genügend Lüttringer haben sich für einen Vertragsabschluss mit dem Anbieter entschieden, sodass sich der Ausbau für diesen wirtschaftlich lohnt.

Lüttringen – Lüttringen und Hünningen sind die ersten beiden Enser Ortsteile, in denen ein Anbieter einen privatwirtschaftlichen Ausbau des Glasfasernetzes in Angriff genommen hat. Jeder Haushalt, der sich zu einem Vertragsabschluss mit der Westenergie entschließt, sollte einen kostenfreien Breitband-Anschluss bis ins Haus oder die Wohnung gelegt bekommen – wenn denn mindestens 40 Prozent der Anwohner mitmachen.

Und das haben sie getan. Westenergie hatte die Vorvermarktung zum 1. Juni begonnen, in Hünningen war die 40 Prozent-Hürde bereits Ende Juli genommen. Nur die Lüttringer haben sich noch etwas Zeit gelassen. Sie reizten die Frist bis zum 31. August fast bis zum Schluss aus. Am Ende aber egal – beide Ortsteile bekommen jetzt einen Highspeed-Internetanschluss.

Die Anschlüsse, die Westenergie verlegen will, sollen eine Geschwindigkeit von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde schaffen. Das ist ein enormer infrastruktureller Gewinn für die beiden Ortsteile. Das sieht auch Bürgermeister Rainer Busemann so. „Wir als Gemeinde haben gezeigt, dass wir bereit für die digitale Zukunft sind“, meint er.

Die privatwirtschaftliche Vermarktung in Hünningen und Lüttringen ist für den Anbieter Westenergie nämlich viel mehr als eine bloße Evaluierung der Nachfrage nach schnellem Internet. Sie fungiert auch als Blaupause für die gesamte Gemeinde. Hätten Lüttringen und Hünningen die 40 Prozent-Marke nicht erreicht, hätte Westenergie auf einen Breitband-Ausbau verzichtet – und einen großen Bogen um die anderen Enser Ortsteile gemacht. So hatte es Westenergie-Kommunalmanager Johannes Kobeloer zumindest in einer Sitzung des zuständigen Gemeinde-Ausschusses dargestellt.

Jetzt aber hat der Anbieter in Ense mehr als nur einen Fuß in der Tür. „Mit diesem Projekt legen wir den Grundstein für eine sichere und moderne Digitalisierung in einer weiteren Gemeinde in unserem Versorgungsgebiet. Eine leistungsstarke, digitale Infrastruktur wird immer wichtiger und wir freuen uns, die Gemeinde Ense bei dem Ausbau unterstützen zu können“, lässt sich Kobeloer in einer Mitteilung zitieren.

Ob das bedeutet, dass Westenergie auch bald die übrigen Ortsteile für einen privatwirtschaftlichen Ausbau ins Auge fassen will, ist derzeit noch unklar. Der Anbieter möchte sich diesbezüglich nämlich erstmal nicht dazu äußern.

Der Fokus liege aktuell voll und ganz auf der Umsetzung der Pläne für Hünningen und Lüttringen. Fest steht aber, dass vorhandenes Highspeed-Internet gerade für ländliche Kommunen wie Ense in Zukunft unabdingbar sein wird, um attraktiver Wohnraum für junge Familien bleiben zu können.

„Glasfaseranschlüsse sind so leistungsstark, dass Arbeiten Zuhause, Videokonferenzen, Surfen und Streamen gleichzeitig möglich sind“, meint Bürgermeister Busemann. Gerade in Zeiten, in denen die Digitalisierung immer wichtiger wird, sind das oftmals Faktoren bei der Ortswahl für den Haus- oder Grundstückskauf.

Westenergie kündigt an, noch in diesem Jahr mit den Ausbauarbeiten in Hünningen und Lüttringen beginnen zu wollen. Wie lange die dauern sollen, gibt der Anbieter nicht an. Doch die Enser können sich darauf einstellen, dass sie das Thema Breitband-Ausbau noch lange begleiten wird.

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