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Rockys größter Fan lebt in Ense

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Von: Uta Müller

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Antonio Russo aus Ense
Antonio Russo ist großer Fan von Sylvester Stallone. Er hat von dem Schauspieler viele Souvenirs. Hier mit Sohn Matteo (4) am Flipper. © Thomas Nitsche

Der Bremer Antonio Russo ist großer Fan von Sylvester Stallone.

Bremen - In seinem Wohnzimmer sind die Wände mit zahlreichen Postern des Schauspielers tapeziert. In einer großen Glasvitrine stehen besondere Sammelstücke des Stars aus den Rocky-Filmen. Mit seinem Vater hat er als elfjähriger Junge zum ersten Mal die Rocky-Filme von Sylvester Stallone gesehen. Danach hat es bei dem Jungen gekribbelt – und er wurde zum großen Fan des amerikanischen Schauspielers. „Als ich den dritten Teil von Rocky gesehen habe, war es um mich geschehen und ich wurde sein Fan für die Ewigkeit“, berichtet der 38-Jährige.

Als ich den dritten Teil von Rocky gesehen habe, war es um mich geschehen und ich wurde sein Fan für die Ewigkeit.

Antonio Russo

Seit dieser Zeit verfolgte er auch Boxkämpfe von Muhammed Ali oder Mark Tyson. Aber an sein Idol Sylvester Stallone und die Rocky-Filme kam keiner ran.

Nun nahm die Leidenschaft ihren Lauf. Er fing an und sammelte besondere Souvenirs aus den Boxer-Filmen. Angefangen hat alles mit einem Replica-Gürtel, auf dem Sylvester Stallone und seine drei Box-Gegner aus den ersten vier Teilen zu sehen sind. Den aufwendigen Gürtel, von dem nur 1976 Stück hergestellt wurden, hat er für 399 Dollar erworben.

Dieser besondere Gürtel hat in der Zwischenzeit an Wert gewonnen. Im September des vergangenen Jahres gelang es dem Enser, ein originales Autogramm von Sylvester Stallone auf diesen Gürtel zu bekommen. „Das war mir bei einer Ausstellungseröffnung seiner Bilder in Hagen gelungen. Ich habe laut gerufen und er hat mich gehört“, freut er sich. Wie er berichtet, haben ihn alle um das Autogramm und den Gürtel beneidet. „Auf einmal wollten alle Fotos mit meinen Replica-Gürtel haben.“ Später hielt er den Gürtel wie ein richtiger Box-Champion in die Höhe. Ein Autogramm von Rocky-Film-Schauspieler Dolph Lundgren hatte er bereits auf seinem wertvollen Stück.

Seine Fan-Sammlung wuchs mit den Jahren und nahm immer mehr Platz in Anspruch. Vor zehn Jahren konnte er sich einen lang ersehnten Traum erfüllen. Viele Jahre war er auf der Suche nach dem Flipper-Automaten aus dem dritten Teil des Serienfilms. Nach zwei gescheiterten Versuchen hat sich dieser Wunsch 2012 erfüllt. In Österreich entdeckte er den Rocky-Flipper. Zwölf Stunden Autofahrt nahm er in Kauf, um das begehrte Stück persönlich abzuholen. „Das war für mich ein harter Kampf, genau diesen Flipper zu bekommen. Nur 1500 dieser Automaten sollen hergestellt worden sein und 600 sind weltweit noch im Umlauf“, teilt der Arzthelfer mit. Er hat knapp 1300 Dollar für den Flipper bezahlt. „Heute sind die Preise in die Höhe geschossen“, sagt er.

Sein Sohn Matteo tritt langsam in die Fußstapfen seines Vaters. Als Vierjähriger entdeckt er gerade seine Leidenschaft für Sylvester Stallone. Aber den Flipper darf er nur maximal zwei Mal am Tag benutzen.

Er selber bezeichnet sich als einen der größten Rocky-Fans in Deutschland. Nun hat er auch schon einen neuen Traum, den er sich gemeinsam mit seinem Sohn erfüllen will. Mit Matteo will er mal nach Amerika reisen, um dann dort in Philadelphia gemeinsam die berühmte Filmtreppe hoch zu steigen. Dabei will er auch die große Rocky Statue vom Künstler Thomas Schomberg bewundern.

Whats-App-Gruppe mit anderen Fans

Im kleinen Format hat er diese Statue in seiner Vitrine in Ense stehen. Um immer auf dem Laufenden zu sein, ist der Enser Mitglied der Whats-App-Gruppe „Mighty Micky‘s Boxing im Rockyland“. „Seitdem ich den Gürtel habe, haben mich oft Menschen über Facebook angeschrieben.“ So entstand die zehnköpfige Gruppe zum freundschaftlichen Austausch: „Wenn ich einen Artikel nicht brauche, sage ich erstmal denen Bescheid, anstatt das direkt weiter zu verkaufen. Das gehört sich so unter Sammlern.“

Bei den Rocky-Fans ist die Begeisterung für „Sly“ nichts Besonderes. Doch in seinem Umfeld können nicht viele das Hobby des Bremer nachvollziehen. „Die halten mich für verrückt, aber verrückte Menschen verändern ja bekanntlich die Welt“, meint Russo.

Wie viel er für die ganzen Sylvester-Stallone-Souvenirs bezahlt hat, will er nicht verraten. „Ich sag dann immer: Irgendwann ist das für meinen Sohn, der wird das alles erben und dann kann er es verkaufen.“ Beim limitierten Artikel wie dem signierten Gürtel ist er sich sicher, dass diese Artikel mal einen höheren Wert haben werden. „Wenn Sylvester Stallone einmal nicht mehr unter uns sein sollte, könnte es sein, dass die Preise noch weiter hochgehen.“

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