Das hat zumindest das Planungsbüro „Forplan“ aus Bonn vorgeschlagen. Die Experten haben ein Gutachten zur rettungsdienstlichen Versorgung im Kreis erstellt.
Schon im Oktober sind die ersten Erkenntnisse und Vorschläge daraus an die Öffentlichkeit gelangt. Auch Waltringen als neuer Standort für einen Rettungswagen wurde damals erstmals genannt.
Doch seither ist keinerlei Bewegung in dieses Thema gekommen. Der Rettungsdienstbedarfsplan ist dem zuständigen Kreis-Ausschuss noch immer nicht vorgelegt worden.
Und was darin steht, ist aktuell auch noch nicht zu sagen – der Plan ist nämlich noch immer nicht fertig.
Dementsprechend bleibt es weiterhin unklar, ob Waltringen demnächst einen Rettungswagen beherbergen wird.
„Der Rettungsdienstbedarfsplan muss erst durch den Kreistag, bevor Standort-Fragen geklärt werden“, teilt eine Kreis-Sprecherin auf Nachfrage mit. Und dazu muss der eben erst einmal fertiggestellt sein.
Wann der Plan verabschiedet werden kann, weiß der Kreis momentan ebenfalls noch nicht. „Doch wahrscheinlich steht er erst im Herbst auf der Tagesordnung des Kreistags“, meint die Sprecherin.
Es müssten schließlich zunächst noch Absprachen mit den Kostenträgern – zum Beispiel Krankenkassen – getroffen werden. Die seien obligatorisch für die Fertigstellung des Rettungsdienstbedarfsplans.
Aufgrund dieses laufenden Prozesses ist die Gemeinde Ense noch nicht aktiv geworden. Eine Stelle in Waltringen, an der der Rettungswagen unterkommen könnte, sucht die Verwaltung noch nicht.
„Wir warten ab“, sagt der Beigeordnete Dennis Schröder. Immerhin sei ja noch gar nicht sicher, dass Waltringen überhaupt einen Rettungswagen bekomme.
„Erst wenn der Rettungsdienstbedarfsplan fertig ist, wird sich zeigen, ob Waltringen berücksichtigt wird.“ Dann würde die Gemeinde auch mit der Suche beginnen.
Laut des Gutachtens eigne sich Waltringen als „dezentraler Standort“ für einen Rettungswagen, der als eine Art Zweigstelle der Werler Rettungswache fungieren soll.
Eines der Fahrzeuge aus Werl soll in den Enser Ortsteil verlegt werden, um so die rettungsdienstliche Versorgung im Südwestkreis zu verbessern. Hier gibt es gerade in den Randbereichen Probleme mit einem zeitnahen Eintreffen der Rettungswagen im Notfall.
Eigentlich soll ein Rettungswagen innerhalb von zwölf Minuten an jeden Fleck im Kreis Soest gelangen können. In Ense dauert das teilweise aber über 18 Minuten.
Ein in Waltringen stationiertes Fahrzeug könnte das deutlich verbessern, könnte dazu auch noch den ebenfalls kritischen Bereich um Wickede-Wimbern abdecken.
Das Gutachten schlägt weiter vor, dass der Waltringer Rettungswagen rund um die Uhr in Bereitschaft versetzt werde.
Gemeinsam mit einem ebenfalls dauerhaft bereiten Wagen, einem Fahrzeug für die Tagesverfügbarkeit von 7.30 bis 19.30 Uhr und einem Krankentransportwagen in Werl sei die Abdeckung durch Rettungskräfte gut gewährleistet.
Ein neues Fahrzeug müsse für diesen Plan nicht angeschafft werden.
In Werl sorgte der Vorschlag der Gutachter im Übrigen für Verwirrung. Schon jetzt werde mit den insgesamt drei Rettungs- und dem einen Krankentransportwagen dort die Hilfsfrist von zwölf Minuten oft nicht erreicht.
Der Stadtverwaltung erschließe sich daher nicht, wie das mit einem Wagen weniger funktionieren solle. Außerdem hat der Kreis im Januar 2020 eigentlich angekündigt, die Werler Rettungswache wegen steigender Einsatzzahlen erweitern zu wollen.
Laut Kreis seien diese Pläne aktuell nur aufgeschoben und würden im Rettungsdienstbedarfsplan Berücksichtigung finden. Wie diese Berücksichtigung aussehen wird, ist noch unklar.